JMK

Überflieger - Kleine Vögel, großes Geklapper (3D)

Richard, der Storch

Langfilm

2017

Belgien, Deutschland, Luxemburg, Norwegen

01:24:00 (hh:mm:ss)

deutsch

Toby Genkel, Reza Memari

Animationsfilm - Sprecher/innen: Tilman Döbler, Christian Gaul, Nicolette Krebitz, Marco Eßer, Marcus Off, Maud Ackermann, Peter Lontzek, Lutz Schnell

Constantin Film

Als der Spatz Richard seine Eltern verliert, wird er in eine Familie von Störchen aufgenommen. Nach dem Sommer möchte Vater Claudius wie immer zum Überwintern nach Afrika fliegen. Mutter Aurora und Bruder Max wollen Richard mitnehmen, aber Claudius glaubt nicht, dass Richard die lange Reise schaffen wird. Schweren Herzens lassen sie Richard zurück, aber so leicht gibt der kleine Spatz nicht auf und fliegt seiner Familie hinterher. Dabei lernt er die zu groß gewachsene Zwergeule Olga samt ihrem imaginären Freund Oleg und den unter Höhenangst leidenden Wellensittich Kiki kennen. Auf der Reise nach Süden erleben die drei Vögel gemeinsam die aufregendsten Abenteuer ...

Der Film enthält einige sehr spannende Sequenzen, dazu zählen etwa die Verfolgung durch drei Fledermäuse, ein Beinahe-Crash mit einem Flugzeug oder die Rettung von Max aus der Höhle des Honigdachses. Auch die Wiederbelebung von Olga und die mit dem Verschwinden von Richards Spatzeneltern verbundenen Verlustängste von Kindern könnten zumindest kurzzeitig eine Überforderung darstellen. Alle diese Szenen werden aber stets sehr rasch und positiv aufgelöst. Weder die Tonebene noch der Einsatz von 3D verstärken hier die ängstigende Wirkung. Die Kommission konnte also insgesamt keinerlei nachhaltig ängstigende und daher jugendgefährdende Inhalte feststellen und empfiehlt eine uneingeschränkte Freigabe.

Der Film macht Mut, an sich und seine Fähigkeiten zu glauben und nicht allzu leichtfertig aufzugeben. Andere mit ihren Stärken und Schwächen anzunehmen, wie sie sind, ist eine weitere der positiven Botschaften (so kann es z.B. nützlich sein, klein zu sein). Themen wie Zusammenhalt (auch als Patchwork-Familie), Freundschaft (auch mit imaginären Freund/innen) und Toleranz („anders sein“) werden selbst für jüngere Kinder gut verständlich präsentiert. Viele humorvolle Details (z.B. die Kopfbedeckungen der Tauben in den verschiedenen Ländern) und aktuelle Bezüge (z.B. hängen die Tauben stets am Internet) machen den Film höchst unterhaltsam. Der europäischen Koproduktion (D/B/LUX/N) standen zwar nicht die Mittel großer internationaler Produktionen zur Verfügung, dennoch ist auch die Animation wirklich gelungen. Eine Rückblende (Olgas Geschichte) ist durch ihre Machart bereits für jüngere Kinder gut als solche zu erkennen (Sepiafarben, anderer Stil der Animation). Der Soundtrack und die 3D-Effekte sind überraschend zurückhaltend und daher ebenfalls sehr kindgerecht gestaltet („sehr empfehlenswert als Animationsfilm ab 6 Jahren“).

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