medienservice
Bildung































JMK

Filmdatenbank Sucheergebnis

Suchergebnisse in alphabetischer Reihenfolge:


Titel

Schloss aus Glas

Originaltitel

The Glass Castle

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2017

Herkunftsländer

USA

Länge

02:07:34 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Englisch

Regie

Destin Daniel Cretton

DarstellerInnen

Brie Larson (Jeannette Walls), Naomi Watts (Rose Mary Walls), Woody Harrelson (Rex Walls), Max Greenfield (David), Sarah Snook (Lori Walls), Iain Armitage (Brian Walls (Age 5)), Ella Anderson (Jeanette Walls (Age 10)), Shree Crooks (Maureen Walls (Age 7)), Charlie Shotwell (Brian Walls (Age 7)), Sadie Sink (Lori Walls (Age 12) )

Verleiher

Constantin Film

Inhalt

Es ist ein Schloss aus Glas, das der psychisch labile Rex (Woody Harrelson) seinen vier Kindern eines Tages bauen will. Vor allem Jeanette (Brie Larson), die zweitgeborene und vom Vater liebevoll ,Bergziege‘ gerufene Tochter, beteiligt sich mit großer Begeisterung an den Planungen. Denn damit lassen sich auch die häufigen Umzüge der Familie wunderbar erklären: All die vielen Ortswechsel sind nichts anderes als die Suche nach dem perfekten Platz. Und so maulen die Kinder nur selten, wenn ihre vor allem am Malen interessierte Mutter (Naomi Watts) und der zu Alkoholexzessen neigende und großteils arbeitslose Vater einen der oft recht abrupten Aufbrüche anordnen. Da sie es nicht anders kennen, haben sie sich mit dem unkonventionellen Lebensstil arrangiert und versuchen ihm trotz der materiellen Not, die sie bisweilen auch hungern lässt, möglichst viele positive Seiten abzuringen. Als ein Platz zum Bleiben gefunden scheint, sollte sich das Bauvorhaben eigentlich umsetzen lassen. Was für das Fundament gegraben wurde, füllt sich jedoch schon bald mit Müll, und nun erkennt auch Jeanette, dass sich dieser Traum definitiv nicht realisieren wird. Ein bald darauf eskalierender Streit der Eltern lässt vor allem die beiden großen Schwestern erkennen, dass sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen müssen. Fortan gehen sie gegen den Willen des Vaters zur Schule und sparen hinter seinem Rücken, um der familiären Enge dieses prekären Lebens zu entkommen. Der Plan gelingt und nach der großen Schwester macht sich auch Jeanette auf den Weg nach New York und in ein selbstbestimmtes Leben. Es gelingt ihr zu studieren und sich als Gesellschaftsreporterin des NY Magazine eine Karriere aufzubauen. Als sie kurz davor steht den reichen Investmentbanker David zu heiraten, wird ihr klar, dass sie ihre Familie nicht länger verleugnen kann ...

Alterskennzeichnung

Die Schilderungen einer Kindheit voll von Armut und Entbehrungen, angereichert durch ein dunkles Geheimnis in der Ursprungsfamilie des Vaters, machen schnell klar, dass sich der Film nicht für alle Altersgruppen eignet. In der Diskussion wurden dann vor allem die zahlreichen und ausführlich gezeigten Konflikte, der Alkoholkonsum und -entzugsversuch des Vaters, diverse Handgreiflichkeiten und die immer wieder erschreckten und überforderten Kinder angeführt. Schwer wiegt aus Sicht des Jugendschutzes auch, dass der Film in seinen Rückblenden konsequent aus der Perspektive der Kinder erzählt ist, was zur sehr direkten Identifikation einlädt. Das macht, wie ein Kommissionsmitglied formulierte, die schwierigen Passagen, in denen vom exzessiven Alkoholmissbrauch des Vaters, der offensichtlichen Überforderung der Mutter oder dem faktischen Hunger erzählt wird, noch schwerer verdaulich. Da allerdings davon auszugehen ist, dass Jugendliche ab 12 Jahren imstande sind, die Szenen im Kontext der immerhin auch gut endenden Geschichte zu verarbeiten, spricht sich die Kommission mehrheitlich für eine Freigabe ab dieser Altersstufe aus.

Positivkennzeichnung

Dem Film gelingt es das schwierige Thema einer Familienexistenz am Rand der Gesellschaft recht unsentimental zu erzählen. Positiv fällt, neben dem zu Recht teilweise preisgekrönten Schauspielerensemble, auch der Verzicht auf eine platte schwarz-weiß Zeichnung der Situationen auf. Denn obwohl er konsequent in der Kinderperspektive bleibt, schildert er die Vielfalt des Lebens mit all seinen Zwischentönen und bringt sogar so etwas wie Verständnis für die an sich vollkommen verantwortungslos agierenden Eltern auf. Er fällt also auch kein vorschnelles Urteil, sondern lässt Platz für Diskussion zu Themen, die wohl auch für Heranwachsende interessant sind. Die Kommission stuft ihn daher mehrheitlich als annehmbar als Familiendrama ab 14 Jahren ein.


<< Zurück zu den Suchergebnissen