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Titel

Gauguin

Originaltitel

Gauguin

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2017

Herkunftsländer

Frankreich

Länge

01:41:04 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Edouard Deluc

DarstellerInnen

Vincent Cassel (Paul Gauguin), Pernille Bergendorff (Mette Gauguin), Tuheï Adams (Tehura), Ian McCamy (Violinist)

Verleiher

Constantin Film

Inhalt

Der französische Maler Paul Gauguin unternimmt 1891 seine erste Reise nach Tahiti in der Hoffnung, dort im Einklang mit der Natur zu leben und nicht von finanziellen Belangen abhängig zu sein. Seine Frau Mette jedoch weigert sich, ihn zu begleiten, und bleibt mit den Kindern in Paris. Angekommen in der Hauptstadt Tahitis – Papetee erkennt er schnell, dass seine Vorstellungen nicht der Realität entsprechen. Durch die französische Kolonialisierung sind die Einwohner bettelarm, ihr ursprünglicher Glaube und ihre Rituale wurden durch die Missionarisierung größtenteils zerstört und der Handel wird vorangetrieben.
Gauguin zieht in das kleine Fischerdorf Mataiea und beschließt, wie die Einheimischen in einer einfachen Hütte zu leben. Dort lernt er die erst 13-jährige wunderschöne Tehura kennen, die sein Modell und seine Muse wird. Er verliebt sich in das Mädchen, macht sie zu seiner Frau und erlangt dank ihr seine künstlerische Inspiration wieder. Gauguin entwickelt im Laufe der Zeit einen völlig neuen Kunststil, der ihn nach seinem Tod berühmt machen soll. Doch auch im vermeintlichen Paradies holt ihn die Realität ein – Geldmangel und daraus resultierende Probleme wie Hunger und Krankheit machen ihm und seiner Liebsten bald schwer zu schaffen …

Alterskennzeichnung

Der französische Maler Paul Gauguin gilt als einer der bedeutendsten Wegbereiter der modernen Malerei des 20. Jahrhunderts. Der Film zeigt sein Leben während seines 3-jährigen ersten Polynesien-Aufenthalts. Eine fast durchgehend düstere und melancholische Stimmung beherrscht den Film. Die Verzweiflung ob der widrigen Lebensumstände, der Armut, des Hungers und der daraus resultierenden Krankheit Gauguins, könnten für ein jüngeres Publikum als zu belastend angesehen werden. Eine Szene spielt in einem Bordell, man sieht barbusig tanzende Frauen und auch eine explizite Sexszene ist zu verzeichnen. Frauen werden wie Leibeigene behandelt und nehmen dies zudem als selbstverständlich hin. Das für unsere Rezipient/innen lebensferne Setting mildert diese Inhalte aber deutlich ab.
Die Kommission entschied sich für eine Altersfreigabe ab 10 Jahren. Ab diesem Alter können die zum Teil verstörenden Bilder ohne emotionale Beeinträchtigung in den kunstgeschichtlichen Kontext eingeordnet werden.

Positivkennzeichnung

Regisseur Eduard Delucs Biopic ist angelehnt an den Reisebericht Gauguins „Noa Noa, Voyage de Tahiti“, der 1901 veröffentlicht wurde. Der in epischen Bildern erzählte Film über das Leben Gauguins auf Tahiti zeigt den Künstler in seiner wohl schwierigsten, aber auch produktivsten Lebensphase wenige Jahre vor seinem Tod. Hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung der Hauptprotagonisten, die detailreiche Ausstattung und die Langsamkeit der Erzählung, die dem Publikum den nötigen Raum lässt, die komplizierte Künstlerseele zu ergründen. Für ein jugendliches Publikum bietet der Film einen guten Einblick in die Zeit der Kolonialisierung und das Schicksal des Wegbereiters des Expressionismus, der letztendlich in bitterer Armut verstarb und erst lange nach seinem Tode, wie so viele seiner Zeitgenossen, die Anerkennung fand, die er verdient hat.
Die Kommission befand den Film als „empfehlenswert ab 14 Jahren als Künstlerbiografie“.


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