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Titel

Unser Kampf

Originaltitel

Unser Kampf

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2016

Herkunftsländer

Österreich

Länge

01:31:00 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt., tlw. OmU

Sprache Ton

Regie

Simon Wieland

DarstellerInnen

Dokumentarfilm keine Rollen

Verleiher

filmdelights

Inhalt

Ausgehend von den Erinnerungen der in Wien geborenen Holocaust-Überlebenden Fritzi Kurz (*1930 als Fritzi Rosenstock), die „Mira“ (von Miriam) genannt wird, erzählt der Film von drei Generationen einer Familie und den Nachwirkungen des Holocausts auf die einzelnen Familienmitglieder. Nachdem Mira und ihre Eltern das KZ Kampor auf der Insel Rab überlebt hatten und auf einem Schiff nach Palästina gelangten, lernte Mira ihren Mann Jakow kennen, mit dem sie eine lange und glückliche Ehe führte. Die beiden bekamen eine Tochter namens Irit und einen Sohn namens Ari. Irits Kinder, die Jus-Studentin Shir und der Soldat Tal, sowie Aris Kinder, der Dirigent Orr und die Mode-Designerin Keren, bilden die dritte Generation.
Mira und ihr Mann, ein Auschwitz-Überlebender, erzählten ihren Kindern lange nicht vom Holocaust. Erst nach einer Auschwitz-Reise im fortgeschrittenen Alter diktierte Jakow seiner Tochter Irit seine Erlebnisse. Sein Sohn Ari wiederum schildert, wie sich der Holocaust „in seine DNA eingeschrieben“ habe und mit welchen Ängsten er täglich zu leben hat. Durch die Aussagen der jungen Israelis werden die Spannungen im Land am besten deutlich. Seit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 müssen alle drei Generationen von Miras Familie mit Krieg (Unabhängigkeitskrieg usw.) und Terror (Bombenanschläge usw.) leben, und nicht alle von ihnen hoffen immer noch auf eine Zukunft in Frieden.

Alterskennzeichnung

Im Film werden Archivbilder (Filme und Fotos) sowie aktuelle TV-Berichte von Terroranschlägen verwendet, die zwar nur zu einem geringen Teil aus dem persönlichen Besitz von Miras Familie stammen, die allerdings über die Tonebene mit den teils recht drastischen Schilderungen verknüpft werden (z.B. als Mira von der Kristallnacht erzählt). Dazu zählen sowohl KZ-Bilder als auch Bilder von Terror-Opfern (zerfetzte Körper, Kinderleiche usw.), die sehr belastend wirken. Fehlt das entsprechende historische Vorwissen und bleiben Sprache (Englisch, Hebräisch) bzw. Untertitel für die Zuseher/innen unverständlich, brennen sich diese Bilder umso stärker ein. Auch die ständige Präsenz von Angst, Krieg und Terror ohne Aussicht auf eine friedliche Lösung der Konflikte ist problematisch. Zu den drastischeren Bildern zählt etwa jenes eines Soldaten, der sein Gewehr direkt auf einen Zivilisten anlegt („freigegeben ab 12 Jahren“).

Positivkennzeichnung

Am Beispiel von Mira und ihren Angehörigen zeigt der Film sehr anschaulich, wie sich die großen Dramen der Weltgeschichte (in diesem Fall der Holocaust) bis in den Mikrokosmos einer Familie hinein auswirken und über mehrere Generationen hinweg – bewusst oder unbewusst – Einfluss auf die jeweilige Gesellschaft haben. So gesehen wird auch erkennbar, was der Holocaust mit der Gegenwart bzw. mit uns allen zu tun hat. Als Zeitzeugin ist Mira für Jugendliche jedenfalls interessant, historisches Faktenwissen und eine entsprechende Einordnung wären dabei aber hilfreich („annehmbar als Porträt einer Familie ab 14 Jahren“).


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