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Titel

Styx

Originaltitel

Styx

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2018

Herkunftsländer

Deutschland, Malta, Österreich

Länge

01:34:34 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch, tlw. OF

Sprache Ton

Deutsch, Englisch

Regie

Wolfgang Fischer

DarstellerInnen

Susanne Wolff (Rike), Gedion Oduor Wekesa (Kingsley)

Verleiher

Filmladen Filmverleih GmbH

Inhalt

Rike ist Notärztin. In dieser Funktion wird sie zu Beginn des Films auch eingeführt. Wir sehen sie an einer Unfallstelle, wo sie einen Schwerverletzten mit gezielten Handgriffen aus einem zerstörten Auto birgt. Umgeben ist sie von vielen weiteren Helfer/innen, die in einer routinierten Rettungskette dafür sorgen, dass der Verunfallte bestmöglich versorgt wird. Wenig später belädt sie in Gibraltar eine Segeljacht mit Wasser und Proviant für mehrere Wochen. Sie schlüpft in die Rolle der Soloseglerin und sticht allein in See. Schon bald gibt es nur mehr sie und das offene Meer. Sie ist unterwegs zur Insel Acension, einem von Menschen geschaffenen Paradies, für das Darwin einst den Grundstein legte. Rike genießt ihr Leben auf See, sie bedient das Boot mit geübten Handgriffen, hat in jeder Situation die richtige Ausrüstung parat, schwimmt, liest und genießt die Einsamkeit. Selbst ein wildes Gewitter vermag sie nicht wirklich aus der Ruhe zu bringen. Doch als dieses vorübergezogen ist, befindet sie sich nahe an einem havarierten Flüchtlingsboot. Verzweifelte Menschen winken ihr schreiend zu, fallen über Bord oder springen ins Wasser. Als Ärztin weiß sie, dass sie nur dann helfen kann, wenn sie auf ihre eigene Sicherheit achtet. Also alarmiert sie die Küstenwache und versucht vorbeifahrende Frachter dazu zu bewegen, sich um die Schiffbrüchigen zu kümmern. Als ein afrikanischer Jugendlicher in unmittelbarer Nähe ihres Segelbootes im Wasser treibt, nimmt sie ihn an Bord und involviert sich dadurch mehr, als ursprünglich geplant …

Alterskennzeichnung

Regisseur Wolfgang Fischer führt in „Styx“ die Unmenschlichkeit der europäischen Rettungsbürokratie eindrücklich vor Augen. Ein untergehendes Boot, Rettungskräfte, die sich scheinbar endlos Zeit lassen, Frachtschiffe, die Anweisung haben nicht einzugreifen. Menschen rufen um Hilfe und niemand fühlt sich zuständig. Die selbstbewusste Ärztin Rike, die eben noch unerschrocken durch ein heftiges Gewitter segelte, ist ebenfalls überfordert. Der streckenweise sehr spannend und dicht erzählte Film enthält zweifellos eine ganze Reihe emotional fordernder Szenen. Für junge Zuschauer/innen belastend ist wohl auch das offene wie unglückliche Ende, das uns mit einer emotional verstörten Ärztin konfrontiert. In einer längeren Diskussion darüber, ab welchem Alter die Konfrontation mit gesellschaftlichen Realitäten zumutbar ist, wurden die langsame Erzählweise des Films und die Distanz, die er zum Geschehen einnimmt, als letztlich entlastend gewertet. Die Kommission entschied daher mit knapper Mehrheit für eine Freigabeempfehlung ab 10 Jahren.

Positivkennzeichnung

„Styx“ greift ein höchst aktuelles Thema auf und erzählt es packend, aber nie voyeuristisch. Mit der Protagonistin Rike hat der Regisseur hier eine starke und außergewöhnliche Frauenfigur geschaffen. Sie ist nicht nur Notärztin, sie ist auch eine Abenteurerin, die sich einen Traum verwirklichen will. In der Konfrontation mit jenen, die von einem besseren Leben in Europa träumen, muss sie sich sowohl mit ihren eigenen Privilegien als auch mit ihren begrenzten Möglichkeiten allein zu helfen auseinandersetzen. Für eine Positivkennzeichnung sprach auch das ausgezeichnete Spiel der beiden Hauptdarsteller/innen: Empfehlenswert als realitätsnahes Drama für Jugendliche ab 14 Jahren.


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