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Titel

The Green Book - Eine besondere Freundschaft

Originaltitel

Green Book

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2018

Herkunftsländer

USA

Länge

02:11:00 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Peter Farrelly

DarstellerInnen

Linda Cardellini (Dolores), Viggo Mortensen (Tony Lip), Mahershala Ali (Don Shirley), Don Stark (Jules Podell), Sebastian Maniscalco (Johnny Venere)

Verleiher

Centfox Film

Inhalt

Inspiriert von einer wahren Geschichte erzählt „Green Book“ von der unkonventionellen Freundschaft zwischen dem italienisch-stämmigen New Yorker Tony „Lip“ Vallelonga und dem afro-amerikanischen Klaviervirtuosen Don Shirley.
Die beiden begeben sich auf eine Konzerttournee durch den Süden der USA im Jahr 1962, und Tony soll dem Künstler mit Hilfe seiner Zeit im Nachtclubmilieu und seiner Erfahrungen mit Kleinganoven beistehen, da zu erwarten ist, dass manche Südstaatler aggressiv auf den Klavierspieler reagieren.
Das ungleiche Paar sitzt 8 Wochen lang im Auto und fährt von einem Auftrittsort zum nächsten. Dabei lernt man sich, seine Vorurteile und die Kurzsichtigkeit von Klischees, Rassismus und Intoleranz besser kennen.

Alterskennzeichnung

Der Film beginnt in einem der bekanntesten Nachtclubs der gezeigten Ära und Tony wirft einen ungezogenen Gast vor die Türe. Dort verprügelt er ihn in weiterer Folge und schlägt dem bereits auf dem Boden Liegenden mehrfach hart ins Gesicht. Dies repräsentiert die gewalttätigste Szene des Films und legt die Latte für Folgendes hoch an. Im weiteren Verlauf kommt es immer wieder zu, aus rassistischen Vorurteilen entstehenden, Gewalthandlungen (oft als Konfliktlöser).
Ein weiterer Einschränkungsgrund ist die derbe Sprache. Nicht nur Afro-Amerikaner werden beschimpft, auch Asiaten, Italiener und Niederländer. Es scheint, als ob jede Menschengruppe die jeweils andere in Schubladen einteilt.
Dem Jahrzehnt entsprechend wird durchgehend geraucht, getrunken und geflucht. Auch das Frauenbild hat der Ära entsprechend dürftigen Tiefgang. Die Ehefrau von Tony bietet den Zuseher/innen aber einen offenen, herzlichen Gegenpol zu den oft kindisch-starrsinnig anmutenden Männertypen.
Eine Szene, in der der Klavierspieler in einem Badehaus in flagranti von der Polizei erwischt wurde und nackt an einen Heizkörper gefesselt auf dem Boden sitzt, stellt den Höhepunkt der Erniedrigungen dar. Für ein jüngeres Publikum kann diese Szene unangenehm und verwirrend wirken.
Die Kommission empfiehlt eine Freigabe ab 10 Jahren.

Positivkennzeichnung

Der Film schafft es verschiedene Lebenswelten nachvollziehbar zu präsentieren und die oberflächlichen Klischees zu brechen, indem man alle, gut gezeichneten Figuren besser kennenlernt und ihnen dabei zusieht, wie sie ihre Vorurteile abbauen und die von der Gesellschaft vorgelebten Ängste verlieren.
Allen voran schaffen es die beiden Hauptfiguren (der eine ein „grader Michl“, der andere ein stocksteifer Intellektueller) langsam aufeinander zuzugehen und ihre Schutzwälle zu durchbrechen.
Die Themenbereiche Würde/Erniedrigung und fair/unfair werden durch Handlungen und die daraus folgenden Konsequenzen klar durchdekliniert.
„Green Book“ stellt damit einen überdurchschnittlichen Genrevertreter dar, der zwar manchmal anrührend wirkt, dabei aber nie platt wird. Das versöhnliche Ende wirkt unrealistisch, die Fotos der realen Vorbilder im Abspann verweisen aber schnell wieder auf unsere Welt voller Klischees und xenophober Vorurteile.
Die Kommission sieht den Film als „sehr empfehlenswert ab 10 Jahren als gesellschaftskritisches Drama“.


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