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Titel

Till - Kampf um die Wahrheit

Originaltitel

Till

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2022

Herkunftsländer

USA

Länge

02:11:34 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Chinonye Chukwu

DarstellerInnen

Danielle Deadwyler (Mamie Till-Mobley), Jalyn Hall (Emmett Till), Whoopi Goldberg (Alma Carthan), Frankie Faison (John Carthan), Jayme Lawson (Myrlie Evers), Kevin Carroll (Rayfield Mooty), Sean Patrick Thomas (Gene Mobley), Haley Bennett (Carolyn Bryant), John Douglas Thompson (Moses Wright), Sean Michael Weber (Roy Bryant), Eric Whitten (JW Milam), Roger Guenveur Smith (Dr. T.R. M. Howard), Tosin Cole (Medgar Evers)

Verleiher

Universal Pictures International Austria GmbH

Inhalt

1955, Chicago: Der afro-amerikanische Teenager Emmett Till freut sich, seine Schulferien bei seinem Onkel Moses Wright und seinen Cousins in Money, Mississippi verbringen zu dürfen. Seine Mutter Mamie Till-Mobley ist als Einzige darüber unglücklich, da sie um die heftigen Repressionen dort weiß. Sie ermahnt Emmett, sich aus jeglichen Konflikten herauszuhalten und nicht aufzufallen, doch das Unfassbare passiert nur wenige Tage später. Beim Verlassen des Lebensmittelladens des Weißen Roy Bryant bedenkt der 14-Jährige dessen Frau Carolyn, die sich allein im Geschäft aufhält, mit einem bewundernden Pfiff. Das reicht aus, um Roy Bryant und dessen Halbbruder John Milam auf den Plan zu rufen. Zu nächtlicher Stunde holen sie den Jungen gewaltsam aus Moses Wrights Behausung, foltern und töten ihn. Als Emmetts bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Leiche an einer Uferstelle gefunden wird, will der Sheriff den Toten vor Ort beerdigen. Mamie Till setzt jedoch durch, dass Emmett nach Chicago überführt wird. Noch mehr: Sie besteht darauf, dass die Trauerfeier mit offenem Sarg stattfindet und lässt auch zu, dass Fotos der Leiche im Jet Magazine veröffentlicht werden. Dadurch wird eine nationale Debatte über Rassismus in den Südstaaten losgetreten. Der Prozess gegen Roy Bryant und John Milam, an dem sie teilnimmt, steht trotzdem unter keinem guten Stern. Die Jury setzt sich ausschließlich aus weißen Männern zusammen …

Alterskennzeichnung

Regisseurin Chinonye Chukwu überlanges Drama beruht auf wahren Begebenheiten. Die Handlung wird aus der Perspektive der Mutter, Mamie Elizabeth Till-Mobley, erzählt. Die grausamen Folterungen, die Ermordung und die regelrechte Entsorgung Emmetts bleiben dem Zuschauer zum Glück erspart. Bedrückend und verstörend genug bleibt der stets präsente Rassismus und die damit einhergehende rohe Sprache, wie auch der unverhohlene Hass gegenüber den schwarzen Protagonisten. Nichts für schwache Nerven sind zwei minutenlange Sequenzen, die den aufgedunsenen, völlig entstellten Körper des Jungen zeigen, einmal in der Pathologie und das zweite Mal während der Trauerfeier. Die Kommission entschied den Film mehrheitlich mit „ab 14 Jahren“ einzuschränken.

Positivkennzeichnung

Regisseurin und Drehbuchautorin Chinonye Chukwu konnte den preisgekrönten Dokumentarfilmer Keith Beauchamp (The Untold Story of Emmett Louis Till) als Co-Autor gewinnen, der mehr als 27 Jahre die Umstände der Gräueltat untersuchte. Der Film ist als Anklage gegen Rassismus und die damit einhergehenden Repressionen zu verstehen, wie sie sich vor mehr als einem halben Jahrhundert zugetragen und leider an Aktualität bis heute nichts verloren haben. Das Drama kann auch ganz allgemein als Weckruf gegen die Ungerechtigkeiten und Gräuel in unserer Zivilisation gesehen werden. Wenn auf der Welt etwas Schlimmes passiert, geht uns das alle etwas an, sagt die Protagonistin sinngemäß gegen Ende des Films. Ein möglicher Denkanstoß nicht nur für jugendliche Zuseher/innen, dass Zivilcourage auch in unserer nächsten Umgebung Sinn macht. Die Kommission entschied den Film als „Diskussionsfilm nach wahren Begebenheiten als ‚empfehlenswert‘ ab 14 Jahren“ hervorzuheben.


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