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Titel

Wer hat Angst vor Braunau? Ein Haus und die Vergangenheit in uns

Originaltitel

Wer hat Angst vor Braunau? Ein Haus und die Vergangenheit in uns

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2023

Herkunftsländer

Österreich

Länge

01:39:37 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Deutsch

Regie

Günter Schwaiger

DarstellerInnen

Dokumentation

Verleiher

Dim Dim Filmverleih

Inhalt

Regisseur Günter Schwaiger thematisiert die Frage, warum bisher noch kein Film über Hitlers Geburtsort und das dazugehörige Haus entstanden ist. Über fünf Jahre begleitet er die Entwicklungen der Nachnutzung des Gebäudes, hinterfragt Klischees der "braunen Stadt" und deckt überraschende Fakten auf. Angeregt durch die Enteignung des Hauses durch die Republik Österreich, begibt sich Schwaiger auf eine persönliche Reise. Aufgewachsen zwischen Salzburg und Braunau, hatte er den Ort bisher gemieden. Nun jedoch, da das Gebäude umgewandelt werden soll, erforscht er verborgene Auswirkungen der NS-Vergangenheit auf sein Land. Der Film macht auch die geplante architektonische Umgestaltung des Geburtshauses zu einer Polizeistation zum Thema. In einer Langzeitbeobachtung porträtiert er die Stadt an der österreichisch-deutschen Grenze, die exemplarisch mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit ringt …

Alterskennzeichnung

Der dialoglastige Film bietet eine informative Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und enthält berührende, aber auch drastische Schilderungen von Zeitzeugen. Die düstere Grundstimmung des Films wird von einer teilweise dramatischen Soundebene unterstützt, was die Atmosphäre intensiviert. Zudem könnte die visuell anspruchsvolle Szene einer Autofahrt im Schneetreiben für ein ganz junges Publikum optisch überfordernd sein. Darüber hinaus enthält der Film am Ende auch extrem verstörende Realfilm-Ausschnitte von der menschenverachtenden „Entsorgung“ von Toten in der NS-Zeit, die traumatisierend für ein jüngeres Publikum sein könnten. Unter Berücksichtigung dieser Elemente empfiehlt die Kommission, den Film ab 12 Jahren freizugeben, da erst ab diesem Alter eine nachhaltige Traumatisierung nicht mehr anzunehmen ist. Jedoch sollten Eltern die individuelle Reife und Empfindlichkeit ihrer Kinder berücksichtigen.

Positivkennzeichnung

Als jemand, der zwischen Salzburg und Braunau aufwuchs, nähert sich Regisseur Günter Schwaiger dem ungeliebten Ort und seiner eigenen Familiengeschichte an. Durch eine differenzierte Schilderung von Zeitzeugen wird die Vergangenheit greifbar gemacht, während Vorurteile gegenüber der Stadt Braunau kritisch beleuchtet werden. Der Film zeigt eindrucksvoll auf, wie die Mitschuld vergangener Generationen die nachfolgenden prägt. Persönliche Lebensgeschichten werden geschickt mit historischen Ereignissen verwoben, wodurch ein emotionales und tiefgehendes Verständnis entsteht. Angesichts schwindender Zeitzeugen wird dieser Film zu einem wichtigen Dokument, das die Bedeutung der Aufarbeitung und Weitergabe der Geschichte betont. Die Erforschung der Familiengeschichte des Regisseurs wirft Fragen nach Schuld und Vergebung auf, was auch junge Zuschauer/innen ab 14 Jahren dazu anregen kann, über diese komplexen Themen der österreichischen Zeitgeschichte nachzudenken. Die Kommission befand daher, den Film folgendermaßen hervorzuheben: „Empfehlenswert ab 14 Jahren als Dokumentarfilm“.


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