medienservice
Bildung































JMK

Filmdatenbank Sucheergebnis

Suchergebnisse in alphabetischer Reihenfolge:


Titel

Ich Capitano

Originaltitel

Io Capitano

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2023

Herkunftsländer

Belgien, Frankreich, Italien

Länge

02:02:13 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Matteo Garrone

DarstellerInnen

Seydou Sarr (Seydou), Moustapha Fall (Moussa), Issaka Sawadogo (Martin), Hichem Yacoubi (Ahmed), Doodou Sagna (Charlatan), Ndeye Khady Sy (Khady Sy), Venus Gueye (Sorellina di Seydou)

Verleiher

Panda Lichtspiele Filmverleih GmbH

Inhalt

Der große Traum der beiden jungen Senegalesen Seydou und Moussa ist es, als Musiker in Europa Furore zu machen. Naiv und voller Abenteuerlust machen sie sich allen Warnungen zum Trotz auf den lebensgefährlichen Weg durch die Wüste und übers Meer, um nach Italien zu gelangen. Nach großen Strapazen und Hindernissen schaffen sie es nach Libyen, doch dort landen sie in einem Foltergefängnis ...

Alterskennzeichnung

Eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt wird hier aus der Sicht von zwei Jugendlichen geschildert. Ohne sich von ihren Familien zu verabschieden, machen sich die Cousins Seydou und Moussa auf den Weg. Was als Abenteuerreise beginnt, stellt sich sehr schnell als gnadenloser Überlebenskampf heraus. Einzelne Menschenleben zählen für die Schleuser nicht. Korrupte Grenzpolizisten, Menschenschmuggler, alle haben es nur auf ihr Geld abgesehen. Einen Teil der Strecke durch die Sahara müssen sie zu Fuß zurücklegen. Auch Frauen mit kleinen Kindern sind dabei. Am Wegesrand liegen Leichen. Schließlich landen sie in einem Internierungslager in Libyen, Folter wird gezeigt. Seydous Folter sieht man nicht, allerdings die Folgen, er hat massive Verletzungen im Gesicht. Auch Arbeitssklaverei ist ein Thema.
Schließlich die Überfahrt nach Europa, der erst 16-jährige Seydou muss als Kapitän das Boot steuern, an Bord unter den Flüchtlingen eine hochschwangere Frau, Menschen als blinde Passagiere im Maschinenraum, Moussa mit einer Schussverletzung u.s.w. Seydou übernimmt trotz fehlender Erfahrung und seinerJugend die Verantwortung und gibt nicht auf, er möchte, ja, muss, alle sicher nach Europa bringen.
Alles in allem emotional sehr belastend.
Letztlich geht die Überfahrt über das Mittelmeer mit 'Capitano' Seydou gut aus. Was nach der Ankunft in Italien geschieht, bleibt offen. Der Film endet aber durchaus hoffnungsfroh.
Die eingeflochtenen magischen Sequenzen, märchenhafte Tagträume Seydous, wirken entlastend, auch die lebensbejahende und humanistische Einstellung Seydous, der Zusammenhalt zwischen ihm und seinem Cousin, sein Nicht-Aufgeben und das solidarische Verhalten unter den Flüchtlingen. Ab einem Alter von 14 Jahren sollten Jugendliche dieses Abenteuer vor einem realen, grausamen Hintergrund adäquat einordnen und sich ausreichend abgrenzen können.
Es wird eine Freigabe ab 14 Jahren empfohlen (Anm.: Dauer von rund zwei Stunden).

Positivkennzeichnung

Der Film endet dort, wo die Medienberichterstattung in Europa gewöhnlich erst beginnt, bei der Ankunft der Flüchtlinge per Boot in Italien. Bootsflüchtlingen wird hier ein Gesicht gegeben. Dieser Spielfilm mit starken Identifikationsfiguren für ein junges Publikum über alle Nationalitäten hinweg bietet reichlich Diskussionsstoff zu brisanten Themen wie (außer)europäische Migrationsrouten, Schlepperproblematik, globale Krisensituation, Flüchtlings- und Migrationspolitik, Gründe für Flucht/Migration, Menschlichkeit, Solidarität etc. Zudem seien die herausragenden schauspielerischen Leistungen, besonders von Seydou Sarr (als Seydou), erwähnt, sowie die atemberaubenden Kameraeinstellungen in der Sahara.
Empfehlenswert als Diskussionsfilm/Flüchtlingsdrama ab 14 Jahren.


<< Zurück zu den Suchergebnissen