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Titel

Trog

Originaltitel

Trog

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2023

Herkunftsländer

Österreich

Länge

02:00:09 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Deutsch

Regie

Ella (Gabriele) Hochleitner

DarstellerInnen

Dokumentarfilm

Verleiher

Dim Dim Filmverleih

Inhalt

Die Regisseurin Ella Hochleitner rekonstruiert in ihrem Dokumentarfilm die Geschichte ihrer Vorfahren. Sie trifft sich mit elf, mit ihr unmittelbar verwandten Personen, jeweils einzeln im mittlerweile leerstehende Bauernhaus, in dem die Geschwister (und eine Halbschwester) aufgewachsen sind. Dort erinnern sie sich an die Mutter, an deren beide Ehemänner, an den Großvater, den gemeinsamen Alltag und die großen Einschnitte im Leben. Schnell wird klar, welche Lasten die Mutter getragen hat und wie rücksichtslos die Männer ihre Bedürfnisse durchzusetzen wussten. Theresia, die von ihren Kindern als ideal-liebende und sorgende Frau beschrieben wird, gebiert 16 Kinder, von denen 14 überleben. Zudem zieht sie sowohl die Tochter auf, die ihr erster Mann mit ihrer Schwester Moidl, als auch die, die ihr zweiter mit deren Tochter Maridi zeugt. Als ob sie daran nicht schon schwer genug zu tragen gehabt hätte, wird ihr erster Mann kurz vor Kriegsende Anfang 1945 als Deserteur hingerichtet. Sie bleibt mit vier kleinen Kindern und ihrem verwitweten Schwiegervater zurück, wird wenig später selbst verhaftet und erst nach Mauthausen und dann nach Ravensbrück deportiert. Sie erträgt all das geduldig und stirbt nach einem so arbeits- wie entbehrungsreichen Leben mit nur 53 Jahren an einem Hirnschlag. Scheiden lassen, erzählt eine der Töchter, wollte sie sich nie, weil „Was würden die Leut´ sagen!“ Ihr zweiter Mann und Vater weiterer Kinder, heiratet bald wieder und lebt dann fast doppelt so lang wie sie: Er wird 96 Jahre alt.

Alterskennzeichnung

Ella Hochleitners Protagonist/innen sprechen recht offen über ihre manchmal auch sehr schmerzlichen Erinnerungen. Die elf Menschen berichten von vielen dunklen Momenten in ihrem Elternhaus. Im Lauf der 120 Minuten tauchen wir als Zuseher/innen immer tiefer ein in einen Kosmos der männlichen Verfügung über die Frauen und werden quasi „Zeug/innen“ von Betrug, Verrat und Missbrauch. Mit ihrer Handkamera ist die Regisseurin ganz nah dran: Sie lässt uns unmittelbar teilhaben an den Emotionen ihrer Gesprächspartner/innen und gibt den qualvollen Momenten und Episoden im Leben dieser riesigen Familie viel Raum. Ein düsteres Sounddesign mit einer Musik, die vorwiegend aus dunklen Klängen besteht, verweist von Beginn an auf das Unheimliche in dem leeren Haus. Die Kommissionsmitglieder empfanden den Film als emotional sehr belastend und sahen vor allem in den Schilderungen des Schicksals der bereits verstorbenen Maridi viel desorientierendes Potential. Sie empfehlen daher knapp mehrheitlich eine Freigabe für Jugendliche ab 14 Jahren.

Positivkennzeichnung

keine


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