Filmdatenbank der Jugendmedienkommission (JMK)

Details zu einem Film

Titel: Bon Voyage - Bis hierher und noch weiter

Originaltitel: On Ira
Filmtyp: Langfilm
Herstellungsjahr: 2025
Herkunftsländer: Frankreich
Länge: 01:37:01 (hh:mm:ss)
Sprachversion: dt.synchr.
Sprache Ton
Regie: Enya Baroux
DarstellerInnen: Hélène Vincent (Marie), Pierre Lottin (Rudy), David Ayala (Bruno), Juliette Gasquet (Anna), Henock Cortes (Yago), Gabin Visona (Diego), Brigitte Aubry (Simone), Fannie Outeiro da Costa (Doctor), Jeanne Arènes (Banker), Nicolas Lumbreras (Totengräber)
Verleiher: Panda Lichtspiele Filmverleih GmbH

Inhalt: Ausgestattet mit einem Notruf-Armband und Behelfen wie etwa einem Treppenlift führt Marie immer noch ein selbstbestimmtes Leben. Selbst bestimmen möchte sie auch den Zeitpunkt ihres Todes, denn sie ist unheilbar krank und will nicht länger Schmerzen leiden müssen. Sie möchte in der Schweiz die Möglichkeit des assistierten Suizids in Anspruch nehmen, doch wie bekommt sie ihre Familie dazu, sie zu begleiten? Und gemeint ist hier eine doppelte Begleitung: Auf der Reise und beim Sterben. Also erfindet sie die Geschichte von einem Erbe, das in der Schweiz auf sie wartet. Der Pfleger Rudy, der ihr zur Hilfe eilt, als sie mit dem Treppenlift steckenbleibt, signalisiert seine Bereitschaft, Marie zu chauffieren. In ihrem alten Camper machen sie sich schließlich doch noch gemeinsam mit Maries Sohn Bruno und ihrer Enkelin Anna auf den – nicht immer konfliktfreien – Weg.

Alterskennzeichnung: Auch wenn der Tod zum Leben dazugehört, ist die Thematik des assistierten Suizids natürlich eine schwierige und sie stellt für jüngere Kinder eine Überforderung dar. Marie wird immer schwächer und verfällt körperlich zunehmend, das dürfte selbst für Kinder erkennbar sein. Da es sich bei Marie um Annas Großmutter handelt, könnten jüngere Kinder sich fragen, ob auch ihre Großmutter todkrank ist. Für ältere Kinder, die zumindest schon einmal mit Themen wie Krankheit, Tod und Trauer zu tun gehabt haben, finden sich ausreichend Entlastungsmomente, mit denen die Stimmung aufgelockert wird, sodass dann nicht mehr von einer nachhaltigen Ängstigung auszugehen ist („freigegeben ab 8 Jahren“).

Positivkennzeichnung: Dank ihrer hinreißenden, gleichzeitig robusten und verletzlichen Hauptdarstellerin und den sympathisch „echten“, nie eindimensional gezeichneten anderen Figuren (das gilt selbst für Nebenfiguren wie z.B. den Chef des Roma-Clans) gelingt es Regisseurin Enya Baroux, ein ernstes Thema wie den assistierten Suizid (aufgrund einer lebensbedrohlichen Erkrankung) auf schonende Art und Weise etwas besser verdaulich zu machen. Zwischendurch ist die Stimmung sogar immer wieder heiter, etwa sobald es zu absurden Situationen oder unvorhersehbaren Wendungen kommt (z.B. Schwimmflügel-Szene). Die familiären Konflikte werden dem Publikum vermutlich bekannt vorkommen. Als herausragend ist hier noch die Darstellerin der Enkelin zu erwähnen, die ihre Anna zwischen pubertären Problemen, hochkochenden Emotionen, einer schlechten Beziehung zum Vater und einer viel liebevolleren Beziehung zur Großmutter pendeln lässt. Ein höchst relevantes, aktuelles Thema, das mit viel Charme, cleverem Humor und großer Realitätsnähe präsentiert wird („empfehlenswert als Tragikomödie ab 12 Jahren“).

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