Filmdatenbank der Jugendmedienkommission (JMK)

Details zu einem Film

Titel: Der Fremde

Originaltitel: L'Étranger
Filmtyp: Langfilm
Herstellungsjahr: 2025
Herkunftsländer: Frankreich
Länge: 02:03:04 (hh:mm:ss)
Sprachversion: dt.synchr.
Sprache Ton
Regie: François Ozon
DarstellerInnen: Benjamin Voisin (Meursault), Rebecca Marder (Marie Cardona), Pierre Lottin (Raymond Sintès), Denis Lavant (Salamano) Swann Arlaud (Der Geistliche), Abderrahmane Dehkani (Moussa Hamdani)
Verleiher: Filmladen Filmverleih GmbH

Inhalt: Algier, 1938: Meursault ist ein unauffälliger junger Mann, Anfang dreißig. Ohne sichtbare Gefühlsregung nimmt er am schlichten Begräbnis seiner Mutter am Land teil. Schon am nächsten Tag vertieft er seine Bekanntschaft mit der Stenotypistin Marie im öffentlichen Bad am Meer und geht eine Beziehung mit ihr ein. Interesse an einer festen Bindung hat er aber nicht. Ohne dass Meursault es will, zieht ihn sein Nachbar Raymond in seine miesen Machenschaften hinein. Raymond ist ein Zuhälter, der eine algerische Mätresse brutal zusammenschlägt. Ihr Bruder Moussa und zwei seiner Freunde wollen Rache. Am Strand treffen sie auf Raymond und Meursault. Es kommt zu einer blutigen Schlägerei. Marie ist entsetzt und möchte so schnell wie möglich weg von hier. Meursault möchte aber alleine nochmals den Strand entlanggehen und trifft auf Moussa, der sich in einer kleinen Ausbuchtung ausruht. Als der Araber ein Messer zieht, holt Meursault Raymonds geliehenen Revolver heraus und tötet ihn durch fünf Schüsse. Meursault muss vor Gericht und wird des Mordes angeklagt. Seine emotionale Kälte droht ihm zum Verhängnis zu werden …

Alterskennzeichnung: „Wenn der Herbst naht“- und „Mein fabelhaftes Verbrechen“-Regisseur François Ozon hat sich mit der Adaption des gleichnamigen Erfolgsromans von Albert Camus eng an die Vorlage gehalten. Daraus resultiert das in strengem S/W inszenierte, durchgehend befremdende und distanzierte Geschehen, das von dem undurchsichtigen, emotionslosen Protagonisten Meursault dominiert wird. Seine Gefühlskälte und Teilnahmslosigkeit gegenüber Leid und Gewalt kann vor allem ein junges Publikum irritieren, wenn er etwa tatenlos zuschaut, wie ein alter Mann neben ihm vor Erschöpfung zusammenbricht, ein Hausbewohner regelmäßig seinen Hund tritt oder sein vis-à-vis Nachbar Raymond die algerische Mätresse zusammenschlägt. Alkohol und Nikotinmissbrauch, gewalttätige Auseinandersetzungen auf der Straße und am Strand und die Erschießung Moussas durch Meursault veranlassten die Kommission, den Film mit „ab 12 Jahren“ einzustufen.

Positivkennzeichnung: keine

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