JMK

Somewhere

Somewhere

Langfilm

2010

USA

01:39:27 (hh:mm:ss)

dt.synchr.

Sofia Coppola

Stephen Dorff (Johnny Marco), Elle Fanning (Cleo), Chris Pontius (Sammy), Michelle Monaghan (Rebecca), Benicio Del Toro (Prominenter), Alden Ehrenreich, Laura Ramsey (Seglerin), Robert Schwartzman, Paul Vasquez

Constantin Film

Der Film zeigt einige Tage im Leben eines erfolgreichen italo-amerikanischen Hollywoodstars, der in einem berühmten Hotel am Sunset Boulevard unauffällig lebt. Perspektivlos dümpelt er dahin, abgestumpft und gelangweilt von seinem beruflichen Alltag erledigt er seine Pflichten. Seine Freizeit verbringt er mit Go-go-Girls, auf Partys, mit Gelegenheitssex oder mit seinem Sportwagen sinnlose Runden in der Wüste drehend. Lichtblicke in dieser Tristesse sind gemeinsame Stunden mit seiner elfjährigen Tochter, die bei seiner geschiedenen Frau lebt. Als seine Tochter wegen einer Reise ihrer Mutter für einige Zeit bei ihm einzieht, beginnt eine langsame innere Entwicklung, denn immer mehr nimmt das Zusammensein mit ihr für ihn einen größer werdenden Stellenwert ein. Diesen Annäherungsprozess schildert der Film völlig unspektakulär: Wie beide vor dem Fernseher hängen, ein Videospiel spielen, zu einer Preisverleihung nach Mailand reisen, ein Abendessen kochen oder im Swimmingpool planschen. Als seine Tochter wieder aus seinem Leben verschwindet und er sie in ein Feriencamp bringt, ist er sensibel geworden für die Leere seines Lebens. In den Abschiedsworten, die er seiner Tochter zuruft und die von Hubschrauberlärm verschlungen werden, bereut er seine Dauerabwesenheit. Die Schlusssequenz zeigt den Protagonisten wieder autofahrend - diesmal aber auf einer geraden Straße, wie er anhält, aussteigt und festen Schrittes die Straße weitergeht.

Der Film bietet wenig Jugendschutzrelevantes, genannt wurden eine freilich wenig spektakuläre Sexszene in einem dunklen Zimmer (bei der der Protagonist einschläft), gelegentliche deftige Ausdrücke, Alkoholkonsum, Glücksspiel in Las Vegas oder die Darstellung mancher Frauen als Flittchen. Zu bedenken dabei ist freilich, dass solche Szenen stets die innere Leere des Protagonisten, seine Verlorenheit ("Somewhere" = Irgendwo) visualisieren sollen. Die Kommission war sich einig über die exzellente formale Qualität des Films: sein Tempo, sein Timing, seine durchdachten Bilder. Inhaltlich war sie der Auffassung, dass das existenzielle Thema der Umkehr eines "reifen" Erwachsenen, der erkennt, dass er sein Leben neu ordnen muss, wohl eher für Erwachsene relevant und wenig jugendaffin ist. Bei aller Wertschätzung des Films konnte sie sich daher nicht zu einer Positivkennzeichnung für jugendliche Zuseher durchringen. Sie empfiehlt, den Film ab 10 Jahren freizugeben.
Anm: siehe auch Filmbesprechung unter http://www.kinofenster.de/filmeundthemen/neuimkino/somewhere_film/

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