JMK

The King's Speech

The King's Speech

Langfilm

2010

Australien, Großbritannien, USA

01:59:07 (hh:mm:ss)

dt.synchr.

Tom Hooper

Colin Firth (König George VI / Bertie), Geoffrey Rush (Lionel Logue), Helena Bonham Carter (Queen Elizabeth), Guy Pearce (König Edward VIII.), Timothy Spall (Winston Churchill), Derek Jacobi (Erzbischof Cosmo Lang), Jennifer Ehle (Myrtle Logue), Anthony Andrews (Stanley Baldwin), Claire Bloom (Königin Mary), Michael Gambon (König George V), Eve Best (Wallis Simpson)

Constantin Film

Die Handlung setzt im Jahr 1925 ein und zeigt Prinz Albert, den zweitgeborenen Sohn von King George V bei einer wegen seines stark sprachhemmenden Stotterns misslungenen Ansprache. Dem Prinzen ist die damit verbundene Demütigung anzumerken. Nach vielen unfruchtbaren Therapieversuchen mit sogenannten Experten begibt sich seine Gattin Elizabeth höchstselbst auf die Suche nach einem geeigneten Sprachtherapeuten für ihren Mann und findet den ehemaligen Schauspieler Lionel Logue - einen autodidaktischen Therapeuten mit ungewöhnlichen Methoden. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten, bei denen der höchst unterschiedliche Charakter der beiden Männer offen zu Tage tritt, entscheidet sich Prinz Albert, es mit ihm zu versuchen, obwohl er sich mit dessen derb-trockenem Humor und lässigen Umgangsformen eher schwer tut. Bald kommt es aber doch zu einem Zerwürfnis. Als der eigentliche Thronfolger, sein Bruder David, sich in eine geschiedene Frau verliebt, dankt dieser Ende 1936 aus Liebe ab und überlässt Albert - nun King George VI - die Krone. Albert wendet sich in seiner Not dann doch wieder an den eigenwilligen Sprachtherapeuten, um seine Sprachhemmungen abzubauen und sich den Verpflichtungen als König zu stellen. In einer Rede vor der englischen Nation, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, kann Albert mit der Unterstützung Lionels endlich einen wahren Erfolg erzielen …

Der Film behandelt im Fokus die Beziehung zwischen dem Prinzen Albert und dem unkonventionellen Sprachtherapeuten. Hierbei kommt es kurz zu verbalen Schimpftiraden, die allerdings therapeutischen Zwecken dienen und auch ein kindliches Publikum wohl nicht negativ beeinträchtigen werden. Der drohende Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wird auch nur am Rande thematisch gestreift. Einzig die Länge des Filmes ist anzumerken. Da insgesamt aber ein eher ruhiger Handlungsverlauf den Film bestimmt, entschied die Kommission eine uneingeschränkte Freigabe zu empfehlen.

Tom Hooper gelingt es in diesem auf wahren Begebenheiten basierenden Film, den menschlichen Aspekt in den Vordergrund der Handlung zu stellen. Er thematisiert die Überwindung persönlicher Hindernisse und Ängste, um sich seinen Aufgaben zu stellen, in beeindruckender Weise. Dabei wird durch das schauspielerische Können der Hauptprotagonisten ein hohes Maß an Authentizität geboten, was auch durch die gelungene Kameraführung auf der bildlichen Ebene unterstützt wird. So wird die Biografie der wenig bekannten historischen Figur mit Leben erfüllt und zeigt diese als Mensch mit Fehlern, der aber mit viel Einsatz und Beharrlichkeit letztlich doch sein ungewolltes Schicksal meistert. Die gelungene Ausstattung, Kostüme und die eingesetzte Musik sind positiv hervorzuheben. Insgesamt ein überaus gelungener Film, der neben den interessanten historischen Bezügen auch eine positive Vorbildwirkung haben kann. Sehr empfehlenswert als Biopic ab 10 Jahren.

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