JMK

Breakfast on Pluto

Breakfast on Pluto

Langfilm

2005

Großbritannien, Irland

02:09:07 (hh:mm:ss)

dt.synchr.

Neil Jordan

Cillian Murphy (Patrick "Kitten" Braden), Stephen Rea (Bertie), Brendan Gleeson (John-Joe), Bryan Ferry (Mr. Silky String), Liam Neeson (Vater Bernard), Eva Birthistle (Eily Bergin), Liam Cunningham (Mosher), Gavin Friday (Billy Hatchet), Ian Hart (PC Wallis), Laurence Kinlan (Irwin), Ruth McCabe (Ma Braden), Ruth Negga (Charlie), Steven Waddington (Inspector Routledge), Conor McEvoy (Patrick mit 10 Jahren), Seamus Reilly (Laurence), Sid Young (Eilys Junge)

Sony Pictures Filmverleih GmbH

Patrick, als Säugling an der Türschwelle des Paters Bernard ausgesetzt, stolziert als Kind schon gerne geschminkt in Mädchenkleidern herum - sehr zum Missfallen seiner Pflegemutter. In den 60er Jahren, als Schüler einer katholischen Schule im nordirischen Städtchen Tyreelin, wirft er in den Kummerkasten einen Zettel mit der Frage nach Geschlechtsumwandlung und in einem Aufsatz beschreibt er sich als illegitimen Spross Pater Bernards und einer naiven Haushaltsgehilfin. Dies stellt sich zwar später als wahr heraus, Freunde macht er sich damit jedoch keine. Fortan ist sein Leben von der Suche nach seiner leiblichen Mutter, die er die "Phantom Lady" nennt und die nach London gegangen ist, geprägt. Auf seiner überaus abwechslungsreichen und teilweise gefährlichen Odyssee werden die Stationen seines Lebens durch verschiedene Bekanntschaften, Freundschaften und Liebeleien geprägt, die Patrick, der sich nun "Kitten" nennt, erstaunlicherweise immer wieder ohne groß Schaden zu nehmen, übersteht. Dies alles spielt sich vor dem Hintergrund der IRA-Bombenanschläge in Irland und London der 70er Jahre ab. Doch Kitten lässt sich von all dem nicht aus der Fassung bringen und meistert sein teilweise absurd anmutendes Leben mit Charme, Liebenswürdigkeit und menschlicher Wärme …

Der Film präsentiert das Thema Transsexualität auf sehr menschliche, wenn auch teilweise eher unglaubhafte Weise, ohne jemals ins Peinliche oder Anstößige abzufallen. Der Konflikt Protestanten - Katholiken wird angesprochen, auf die Hintergründe der o.a. Bombenanschläge wird jedoch nicht eingegangen. Einige drastische Szenen (Bombenanschläge, Polizeiverhör, etc.) sind anzumerken. Für "Kitten" geht letztlich doch immer alles gut aus, was seitens der Kommission als problematisch bewertet wurde, da dies nicht wirklich glaubhaft bzw. realistisch wirkt. Diese Sachverhalte ließen die Kommission auf "zulässig ab 14 Jahren" entscheiden.

Die Verfilmung des gleichnamigen Buches von Patrick McCabe durch Neil Jordan glänzt durch die sehr gelungene Umsetzung. Die Suche nach sexueller Identität vor dem Hintergrund des Irland-Konfliktes präsentiert sich als lustbetontes Drama und Popmärchen, bei dem auch der Stil der 70er Jahre sehr gut transportiert wird. Die hervorragende schauspielerische Leistung, mit der Cillian Murphy den Charakter von "Kitten" darstellt, ist hervorzuheben. In 36 Kapiteln, der Buchvorlage entsprechend, wird den Zuseher/innen ein bunter Mix aus Popkultur, Politik, Provokation, Zeit- und Musikgeschichte dargeboten. Es wird dabei auch eine Geschichte über die Suche nach Liebe und Verständnis und über Freundschaft erzählt. Sehr empfehlenswert als Literaturverfilmung ab 14 Jahren.

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