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Titel

Dschungelkind

Originaltitel

Dschungelkind

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2010

Herkunftsländer

Deutschland

Länge

02:12:04 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Regie

Roland Suso Richter

DarstellerInnen

Thomas Kretschmann (Vater Kuegler), Stella Kunkat (Sabine Kuegler - als Kind), Nadja Uhl (Mutter Kuegler), Sina Tkotsch (Sabine Kuegler - als Jugendliche), Isolde Barth (Schuldirektorin), Michael Baral (Michael), John Keogh (Alec), Claes Bang (Herb), Martina Ysker (Junge Dame im Internat), Tom Hoßbach, Walter Rizzardini (Eisverkäufer)

Verleiher

Universal Pictures International Austria GmbH

Inhalt

Mit acht Jahren übersiedelt Sabine gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder, ihrer älteren Schwester und ihren Eltern, die beide aus Deutschland kommen, in den Dschungel von West-Papua. Ihr Vater ist Linguist und hat die Möglichkeit erhalten, die Sprache der Fayu zu studieren. Die Fayus sind ein indigenes Volk, das bislang unberührt von der Zivilisation lebt. Während Sabine und ihr Vater sich auf diesen neuen Lebensabschnitt freuen, herrschen bei den anderen Familienmitgliedern Skepsis, Angst und Ablehnung vor. Dementsprechend unterschiedlich gehen die fünf auch auf die völlig fremde Kultur der Faya zu und knüpfen Kontakt zu den einzelnen Stammesmitgliedern. Obwohl die europäischen Gäste für ihre Wohnmöglichkeit neben dem Dorf der Fayus die Nicht-Einmischung in deren Angelegenheiten zugesagt haben, zeigt der Film in vielen kurzen Episoden, wie der Kontakt zwischen den beiden Kulturen immer verwobener wird und wie die Nicht-Einmischung der weißen Gäste immer mehr zu Fall kommt. Trotz vieler Widrigkeiten lebt Sabine gerne in West-Papua, bis sie im Jugendalter völlig mit dem Dschungel bricht und nach Europa ins Internat geht. Hier beginnt sie nun zu reflektieren, wo sie hingehört und wo ihre Wurzeln sind.

Alterskennzeichnung

Der Film hat viele beängstigende Momente: Kämpfe unter den indigenen Völkern; Tote, die im Wald verwesen; Kranke, die ins Wasser gehen, um zu sterben. Auch die Protagonistin selbst ist bedroht, als sie - getroffen von einem Pfeil ihres Bruders - zu ertrinken droht. Und ihr Bruder harrt eine Nacht lang alleine im Dschungel aus, bis er von einem Suchtrupp gefunden wird. Diesen belastenden Momenten steht gegenüber, dass sie nie sehr lange dauern und sie durch die episodenhafte Struktur des Films auch bald in Vergessenheit geraten, weil die Handlung schon längst ganz woanders ist. Aus diesen Gründen ist eine Alterseinschränkung ab 10 Jahren angemessen und ausreichend.

Positivkennzeichnung

Diese Literaturverfilmung bringt viele interessante Themen, erzählt aus der Sicht der Protagonistin, die sich im Laufe des Films von einem achtjährigen Kind zu einer jungen Erwachsenen entwickelt. Im Mittelpunkt stehen der Umgang mit dem Fremden, das Knüpfen von Beziehungen, das Miteinanderleben in Ausnahmesituationen. Vielleicht bedingt durch die kindliche Sichtweise, die der Film einnimmt, wirken aber manche Aspekte in naivem Schwarz-Weiß gezeichnet. So bleibt mit schalem Nachgeschmack zurück, dass hier die "guten Weißen" den "barbarischen Wilden" ihre "edlen Werte" bringen. Auch löst sich der Film gegen Ende immer mehr von der Beobachtung seiner Charaktere und kümmert sich vermehrt um die Erzeugung von Emotion beim Zuschauer: Kamera und Musik können sich nicht mehr halten und führen den Film an die Grenze des Kitsches oder auch darüber hinaus. In Abwägung dieser Argumente ist der Streifen als Literaturverfilmung annehmbar ab 10 Jahren.


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