Titel | Der Krieg des Charlie Wilson |
---|
Originaltitel | Charlie Wilson's War |
---|
Filmtyp | Langfilm |
---|
Herstellungsjahr | 2007 |
---|
Herkunftsländer | USA |
---|
Länge | 01:42:03 (hh:mm:ss) |
---|
Sprachversion | dt.synchr. |
---|
Sprache Ton | |
---|
Regie | Mike Nichols |
---|
DarstellerInnen | Tom Hanks (Charlie Wilson), Amy Adams (Bonnie Bach), Julia Roberts (Joanne Herring), Philip Seymour Hoffman (Gust Avrakotos), Rachel Nichols (Suzanne), Erick Avari (Avi Perlman), Mayte Garcia (Carol Shannon), Cyia Batten (Stacy), Om Puri (General Zia-Ul-Haq), Spencer Garrett (Kongressmitglied Davis), Maulik Pancholy (Hassan) |
---|
Verleiher | Universal Pictures International Austria GmbH |
---|
Inhalt | USA 1980: Charlie Wilson, Kongressabgeordneter des Staates Texas, ist ein Lebemann und Frauen und Alkohol nicht abgeneigt - allerdings ist er auch ein durchaus kluger Kopf und nimmt sein politisches Wirken ernst. Seine sehr vermögende, einflussreiche und enge Freundin und Antikommunistin Joanne Herring überzeugt ihn, sich der Sache der afghanischen Flüchtlinge und Situation der Freiheitskämpfer (Mudschahedin) anzunehmen. Diese führen einen aussichtslos scheinenden Kampf gegen die übermächtige Sowjetarmee. Wilson hat einen Sitz im Komitee, welches eine Schnittstelle zwischen Außenministerium, Pentagon und CIA darstellt und großen Einfluss hat. Nach einem ernüchternden Besuch eines Flüchtlingslagers beginnt sich Wilson mit persönlicher Überzeugung für die finanzielle Unterstützung der Freiheitskämpfer einzusetzen. Er findet in dem zynischen FBI-Agenten Avrakotos einen Kenner der Situation und damit einen wertvollen Verbündeten. So schafft er es das CIA-Budget für die Widerstandskämpfer von zuvor lächerlichen 5 Millionen Dollar zuerst zu verdoppeln und nach und nach auf unglaubliche 500 Millionen Dollar zu erhöhen. Dabei gelingt es ihm auch einige an sich verfeindete Mächte bzw. Machthaber (Israel, Pakistan, Ägypten) dazu zu bringen, die Mudschahedin quasi heimlich mit modernen russischen Waffen zu versorgen, denn die USA steckt ja noch mitten im Kalten Krieg … |
---|
Alterskennzeichnung | Der Film bietet einiges an jugendschutzrelevanten Inhalten: Politiker können sich offenbar alles erlauben (Drogen-/Sexparty zu Beginn, dauernder Alkoholkonsum), kurze, aber doch belastende Szenen im Flüchtlingslager, etliche Flugzeug- bzw. Hubschrauberabschüsse, das gezeigte Frauenbild. Im Laufe der Filmhandlung wird zwar sehr viel dialogreich erklärt, die Sichtweise bleibt aber auch einseitig amerikanisch - z.B. wird keinerlei Bezug auf die Position der damaligen Sowjetunion genommen (Russen = Feinde). Fraglich ist auch, ob sich der durchgängige Zynismus einem jüngeren Publikum erschließt oder die saloppe Rede- und Handlungsweise als ironisch/zynisch erkannt werden können (Heiligt der Zweck wirklich die Mittel?). Die Kommission empfiehlt daher eine Freigabe ab 14 Jahren. |
---|
Positivkennzeichnung | Regisseur Mike Nichols (Die Reifeprüfung, Hautnah, Mit aller Macht, Wer hat Angst vor Virginia Woolf?) und Drehbuchautor Aaron Sorkin (Eine Frage der Ehre, Hallo Mr. President, The West Wing) schaffen es mit ihrer Inszenierung Witz und Ironie in die an sich betroffen machende Filmhandlung einzubringen. Somit wird das Gebotene trotz teilweise starker Dialoglastigkeit nie langweilig und es wird offenbar, wie Politik mitunter funktioniert, wenn Machthaber gar kein Interesse oder auch nur eine nähere Kenntnis darüber haben, was sie eigentlich tun bzw. unterstützen. Mit einer beachtlichen Portion an selbstkritischer Ironie wird vermittelt, wie Amerika den späteren Erzfeind - die Taliban - seinerzeit systematisch unterstützt hat, wobei erst gegen Ende des Filmes klargestellt wird, dass der größte Fehler darin lag, den "gerechtfertigten" (?) Freiheitskampf Afghanistans gefördert und finanziert zu haben, eine Unterstützung des Wiederaufbaus nach dem Ende des Krieges jedoch kläglich verabsäumt wurde. Die bewusst leichte Inszenierung streift die Tiefe und Dramatik der gesamten Situation eher nur am Rande, bietet jedoch dank der schauspielerischen Leistung gute und auch geistreiche Unterhaltung, die vermittelten Botschaften bleiben aber doch zweifelhaft. Annehmbar als Politdrama aus der jüngeren Geschichte ab 16 Jahren. |
---|
<< Zurück zu den Suchergebnissen |