JMK

Capote

Capote

Langfilm

2005

Kanada, USA

01:57:24 (hh:mm:ss)

dt.synchr.

Bennett Miller

Philip Seymour Hoffman (Truman Capote), Catherine Keener (Nelle Harper Lee), Clifton Collins jr. (Perry Smith), Mark Pellegrino (Richard Hickock), Bruce Greenwood (Jack Dunphy), Chris Cooper (Alvin Dewey), Amy Ryan (Marie Dewey), Bob Balaban (William Shawn), C. Ernst Harth (Lowell Lee Andrews), Michelle Harrison (Babe Paley), Adam Kimmel (Richard Avedon), Bess Meyer (Linda Murchak)

Sony Pictures Filmverleih GmbH

November 1959. Nach dem Erfolg mit "Frühstück bei Tiffany" ist Truman Capote ein gefeierter Schriftsteller und der Liebling der New Yorker Society. Eines Tages wird er bei der Lektüre der "New York Times" auf einen spektakulären Mordfall aufmerksam, bei dem eine vierköpfige Familie buchstäblich hingerichtet wurde. Capote reist mit seiner Freundin Harper Lee, ebenfalls eine erfolgreiche Schriftstellerin, nach Kansas, um vor Ort für seinen nächsten Artikel zu recherchieren, den er diesem Fall widmen möchte. Noch während seiner Nachforschungen werden die beiden Täter verhaftet, und Capote beschließt, aus dem geplanten Artikel einen Roman zu machen. Im Gefängnis lernt er Perry Smith und Dick Hickock kennen. Zwischen ihm und dem intelligenten Smith entwickelt sich eine intensive Beziehung. Capote will mit "Kaltblütig" einen "perfekten" Roman schreiben, aber die Prozesse ziehen sich hin, und für ihn wird das Schreiben bald zur Obsession und Qual.

Der Film richtet sich schon thematisch (Mordfall, Freundschaft der Hauptfigur mit Mördern u. ä.) nicht an Kinder und setzt überdies eine gewisse moralische Reife bzw. die Fähigkeit zur Reflexion voraus. Die wenigen gezeigten Gewaltsequenzen, zum einen die Szenen, in denen die Familie getötet wird (als Rückblende gezeigt), und zum anderen die Hinrichtungsszenen, wurden von der Kommission als sehr lange ausgespielt und daher spekulativ beurteilt. Der Abtransport der Hingerichteten auf einem Traktor wurde als besonders pietätlos bewertet. Diese Sachverhalte ließen die Kommission auf "zulässig ab 14 Jahren" entscheiden.

Bennett Millers Erstlingsfilm gewährt Einblicke in einen begrenzten Lebensabschnitt des berühmten Schriftstellers, herausragend dargestellt von Philip Seymour Hoffman. Er regt dazu an, sich mit moralischen Fragen auseinander zu setzen, da Capote sich zugunsten des eigenen Erfolges auf eine Gratwanderung zwischen der Freundschaft mit den beiden Tätern einerseits und ihrer Ausnutzung andererseits begibt (empfehlenswert als Diskussionsfilm ab 16 Jahren).

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