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Titel

The Book of Eli

Originaltitel

The Book of Eli

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2010

Herkunftsländer

USA

Länge

01:58:34 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Albert Hughes & Allen Hughes

DarstellerInnen

Denzel Washington (Eli), Gary Oldman (Carnegie), Mila Kunis (Solara), Jennifer Beals (Claudia), Ray Stevenson (Redridge), Tom Waits (Mechaniker), Malcolm McDowell (Lombardi), Michael Gambon (George), Frances de la Tour (Martha)

Verleiher

Constantin Film

Inhalt

Nach einer offenbar nuklearen Katastrophe sind die Vereinigten Staaten verwüstet, die wenigen Überlebenden vegetieren in den Überresten dahin oder ziehen marodierend durchs Land. Ein schweigsamer Einzelgänger will den angeblichen Willen Gottes erfüllen und die letzte Bibel nach San Francisco bringen, wo die Menschheit einen neuen Anfang nehmen soll. Auf seinem Weg stellt sich ihm in einer namenlosen Westernstadt ein skrupelloser Warlord in den Weg, um ihm das Buch abzujagen. Gemeinsam mit dessen Stieftochter gelingt es ihm nach diversen Scharmützeln auch den großen Showdown zu überleben und seine Mission zu Ende zu führen …

Alterskennzeichnung

Die exzessiven Gewaltsequenzen, anfangs noch comichaft inszeniert, dann zunehmend realistischer, legen eine Einschränkung nahe. Auch wenn die Gewalt hier inhaltlich verankert ist, jüngere(?) Zuseher/innen werden bei diesem religiös aufgeladenen Film die biblisch motivierten Gewaltbezüge anders als ein vergleichsweise bibelfestes amerikanisches Publikum (noch) nicht deuten können (etwa das Handabhacken in einer der ersten Sequenzen: "Wenn dich eine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab" (Markusevangelium)). Die Kommission empfiehlt eine Freigabe ab 16 Jahren.

Positivkennzeichnung

Zivilisationskritische Endzeitfilme haben Konjunktur, vermutlich spiegeln sie Ängste über die politische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre: Ende 2009 Roland Emmerichs "2012", im Frühjahr wahrscheinlich "The Road" von John Hillcoat und jetzt "The Book of Eli". Wegen seiner formalen Gestaltung (Design, visueller Stil, Reduzierung der Farbgebung, usw.) und der darstellerischen Leistung ragt dieser Film aus dem Üblichen heraus. Diskussionswürdig fand die Kommission das Thema des Films: Er zeigt die Vision einer Gesellschaft, deren sozialer Zusammenhalt zerbrochen ist, in der es keine Werte mehr gibt und in der das Verbrechen allgegenwärtig ist. Angesichts der Entwicklungen im US-Nachbarstaat Mexiko, der täglich mehr von der Drogenmafia beherrscht wird, für US-Bürger keine abwegige Vorstellung. Aber das Problem ist wohl universaler, denn eine Gesellschaft mit zunehmend sozialen Unterschieden, Entsolidarisierung und Raffgier ist vom inneren Zerfall bedroht. Ob freilich die Rettung in der Restitution christlicher Werte im Sinne des konservativen amerikanischen Protestantismus liegt, muss bezweifelt werden. Die im Film vorherrschende Gewalt ist wohl auch amerikanischen Verhältnissen geschuldet, denn in den politisch mächtigen protestantisch-evangelikalen Gemeinden dominiert das Bild eines zornigen, das Böse strafenden Gottes - nicht zufällig heißt der Protagonist Eli(as), jener Prophet, der einerseits für Standhaftigkeit gegen Unterdrückung und Götzendienst steht, der andererseits freilich seine Gegner brutal abschlachten ließ (Hebräische Bibel (= "Altes Testament") Buch der Könige). Auch das Filmgenre ist auf amerikanisches Publikum zugeschnitten, denn zu sehen ist ein religiös aufgeladener postapokalyptischer Western - der einsame Held, der allen Anfeindungen zum Trotz unbeirrt seinen Weg gen Westen gehen muss. Für aufgeschlossene ältere Jugendliche bietet der Film diskussionswürdige Themen zur politischen Bildung und/oder zur Funktion von Religion. Die Kommission entschied: Annehmbar als Diskussionsfilm ab 18 Jahren.


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