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Titel

Heile Welt

Originaltitel

Heile Welt

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2006

Herkunftsländer

Österreich

Länge

01:30:00 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Regie

Jakob M. Erwa

DarstellerInnen

Michael Sauseng (Jolly), Simon Möstl (Bolz), Angelika Schneider (Elli), Tatjana Koschutnig (Gabi Paulitsch), Birgit Doll (Karin Bolz), Martin Bretschneider (Frank), Reinhard Nowak (Markus Paulitsch), Erni Mangold (Karins Mutter), Martin Angerbauer, Gerhard Liebmann & Alexander Linhardt (Polizeibeamte), Sissy Noe (Polizeibeamtin), Andy Posner (Helmut)

Verleiher

POOOL Filmverleih GmbH

Inhalt

Ein Tag, eine Nacht und der Tag danach aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Das Schicksal einer Gruppe von Menschen verändert sich in dieser Zeit durch dramatische Ereignisse. Im Mittelpunkt des auf verschiedenen Handlungssträngen und Zeitebenen aufgebauten Filmes stehen Jolly und sein Freund Bolz - Jugendliche, die sich zwischen Kindheit und Erwachsensein befinden. Sie lassen sich treiben, ziehen mit der Clique herum. Ladendiebstahl, Trinken, Kiffen gehören zu ihrem Leben. Sie sind dabei ihre Grenzen auszutesten, sind sich ihrer Gefühle nicht sicher. Ebenso Gefangene ihrer Lebensumstände wie auch die Eltern, die hier ihren Kindern keine Hilfe bieten. Zu sehr sind diese mit sich selbst beschäftigt: die unterdrückte, geschlagene Ehefrau, die allein erziehende Mutter. Annäherungen finden kaum statt, Kommunikation scheint fast unmöglich. Einzig die Prostituierte Lara, eine weitere Protagonistin, scheint einen positiven Neuanfang durch die Beziehung zu einem Blinden zu beginnen.

Alterskennzeichnung

Der Film weist etliche jugendschutzrelevante Inhalte auf. Neben einer sehr freizügigen Sexszene (unter Erwachsenen) werden verschiedene kriminelle Handlungen sowie Alkohol- und Drogenkonsum der Jugendlichen gezeigt. Auch eine Fahrerflucht, der Tod einer Mutter, ein Suizidversuch einer anderen sowie das Filmende, das einiges offen lässt, sind anzumerken. Die insgesamt sehr dichte Dramaturgie bringt die scheinbar ausweglosen Lebenssituationen beinahe aller Mitwirkenden den Zuseher/innen sehr eindringlich nahe, was auf Heranwachsende sicherlich emotional belastend wirken kann. Durch die realistisch-desillusionierende Gestaltung ist eine negative Vorbildwirkung nicht zu befürchten. Die Kommission empfiehlt daher eine Freigabe ab 14 Jahren.

Positivkennzeichnung

Jugendliche in der schwierigen Phase des Nicht-mehr-Kind- und Noch-nicht-erwachsen-Seins stehen im Zentrum der Filmhandlung. Es wird ein schonungsloser Einblick in problematische Lebenswelten einiger Jugendlicher auf der Suche nach Sinn und Identität geboten. Auch die Elternportraits zeigen, fernab aller Sozialromantik, schwierige Lebenssituationen. Die Unfähigkeit miteinander zu kommunizieren, die Suche nach Liebe und Verständnis treten klar als Probleme zu Tage, die alle betreffen. Der Film bietet die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit gescheiterten Lebensentwürfen, zur Konfrontation mit Familiensituationen fernab der so genannten "heilen Welt". Die Inszenierung wirkt überaus realistisch, die emotionale Wirkung wird durch den Einsatz der Handkamera noch verstärkt. Die gesamte Thematik spricht sowohl Jugendliche als auch Erwachsene an, stellt Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt, und ist aus eben diesem Grund gerade für ein jugendliches Publikum interessant. Empfehlenswert als Diskussionsfilm ab 14 Jahren.


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