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Titel

XXY

Originaltitel

XXY

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2007

Herkunftsländer

Argentinien, Frankreich, Spanien

Länge

01:31:16 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Lucía Puenzo

DarstellerInnen

Inés Efron (Alex), Ricardo Darín (Kraken), Valeria Bertucelli (Suli), Carolina Pelleritti (Erika), German Palacios (Ramiro), Martin Piroyansky (Alvaro), Luciano Martin Nobile (Alvaro), Ailin Salas (Roberta), Lucas Escariz (Saul), Guillermo Angelelli (Juan), César Troncoso (Washington), Jean Pierre Reguerraz (Esteban)

Verleiher

Filmcasino & Polyfilm Betriebs GmbH

Inhalt

Alex ist 15 Jahre alt und mit sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtsmerkmalen auf die Welt gekommen - also ein Hermaphrodit. Ihre Eltern sind von Buenos Aires an eine einsame Küste nach Uruguay gezogen, um dem allgemeinen Tratsch zu entgehen und Alex ein halbwegs normales Leben zu ermöglichen. Nun, in der Phase der Pubertät und dem Erwachen sexueller Gefühle wird die Situation schwieriger. Ihre Mutter hat einen befreundeten Chirurgen mit seiner Frau und deren Sohn Alvaro eingeladen, um eine mögliche Operation ins Auge zu fassen. Alex will keine Pillen mehr nehmen und ist sich ihrer eigenen Körperlichkeit nicht sicher. Es kommt zu ersten sexuellen Annäherungen zwischen "ihr" und dem eher schüchternen Alvaro, was auch diesen verunsichert. Und mit Alex, die selbst nicht so recht weiß, wohin sie tendieren soll, ist nicht leicht zurechtzukommen. Auch die Erwachsenen tun sich schwer mit der Situation. Alex erfährt im Gegensatz zu Alvaro viel liebevolle Zuneigung, die ihr jedoch in ihrer Lage, die durch Einsamkeit und Außenseitertum geprägt ist, nicht wirklich helfen kann - was wiederum beide Jugendliche unter anderen Vorzeichen gleichermaßen betrifft. Später kommt es zu einer Fast-Vergewaltigung durch Dorfjungen, die sehen wollen, ob ein Hermaphrodit "beides" hat. Beherzt greift hier Vando, Alex "bester Freund" ein, den sie vor kurzem verprügelt hat. Alex entschließt sich endgültig keine Medikamente mehr zu nehmen und will auch keine Operation - sie möchte einfach so bleiben wie sie/er ist, mit allen Konsequenzen …

Alterskennzeichnung

Der Film greift die Situation einer durchaus provozierend auftretenden, pubertierenden Intersexuellen auf und zeigt, dass die Thematik der sexuellen Orientierung Jugendliche allgemein betrifft. Die mitunter derbe, direkte Sprache und die wenigen Sexszenen, die jedoch ohne jeden Voyeurismus auskommen, sowie die Fast-Vergewaltigung sind anzuführen. Die Kommission empfiehlt eine Freigabe ab 14 Jahren.

Positivkennzeichnung

Mutig wird hier das Thema der Intersexualität aufgegriffen. Behutsam und realistisch werden die Schwierigkeiten der sexuellen Orientierung behandelt, im Fall der 15-jährigen Alex eine spezielle Frage. Zumeist wird möglichst gleich nach der Geburt eine "Korrektur" durchgeführt - Alex Eltern haben sich dagegen entschieden und das Kind als Mädchen aufgezogen. Die Belastung und die innere Einsamkeit, unter der die Hauptakteurin, aber auch alle Menschen in ihrer direkten Umgebung stehen, wird durch eine sensible Kameraführung mit etlichen stummen Szenen und Großaufnahmen, aber auch durch die Landschaftsbilder und die Farbgebung des Filmes mit etlichen eher ruhigen Passagen hervorgehoben. Die sehr gute darstellerische Leistung - allen voran Ines Efron (Alex), die keine körperliche Scheu zeigt - ist anzuführen. Die Atmosphäre, vor einem nicht zu lösenden Problem zu stehen, wird gut eingefangen. Die Befindlichkeit in der Phase der persönlichen Orientierung Heranwachsender, die Fragen nach der eigenen und auch der gesellschaftlichen Akzeptanz, werden nachvollziehbar dargestellt. Sehr empfehlenswert als Diskussionsfilm zur Intersexualität und zur sexuellen Orientierung ab 14 Jahren.


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