DarstellerInnen | Ursula Strauss (Traudl Fasching), Johannes Krisch (Stefan Fasching), Orsolya Tóth, (Zsuzsa Breuer), Péter Végh (Lou Gandolf), Franziska Singer (Poldi Schrabacher) u.a. |
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Inhalt | Anfang Mai 1945: Während der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs strandet eine Gruppe ungarischer Juden, angetrieben von einem jungen SS-Offizier in einem kleinen österreichischen Dorf. Ihr Todesmarsch, der sie plangemäß schon am nächsten Tag dem westlicher gelegenen KZ Mauthausen ein Stück näher bringen sollte, stoppt plötzlich. Die Gruppe findet sich - da der Gemeindekotter zu klein ist - ohne Nahrung, Hoffnung oder Information darüber, was draußen los ist und wie es für sie weitergehen soll, im Stadel der Bauernfamilie Fasching gefangen. Der Großteil der Gefangenen vegetiert todessehnsüchtig vor sich hin, nur der Opernsänger Lou Gandolf ("ich wurde direkt auf der Bühne verhaftet") versucht auch die anderen dazu zu animieren dem Schrecken und der Hoffnungslosigkeit durch einen Ausflug in die Parallelwelt der Kunst jeweils wenigstens kurz zu entkommen. Als Poldi, die naive junge Magd der Faschings erfährt, dass die Gefangenen aus Ungarn kommen, läuft sie mit einem Foto ihres Verlobten, eines SSlers in den Stadel und fragt, ob ihn jemand gesehen habe. Dabei wird sie Zeugin des Elends und der Verzweiflung, von der sie auch der Bäuerin Traudl Fasching erzählt. Diese wortkarge, zupackende Frau kann und will nicht zusehen, wie auf ihrem Besitz Menschen Hungers sterben und so geht sie mit Poldi und einem Laib Brot zu den Gefangenen, die sie misstrauisch empfangen, sich aber auch verzweifelt ausgehungert auf die Nahrung stürzen. Die Bäuerin erkennt, wie groß die Not ist, und kocht - gegen den Willen ihres verbitterten Mannes - Suppe für alle. Daraufhin bietet Lou Gandolf ihr an, dass die Truppe zum Dank eine Aufführung der Operette Wiener Blut einstudiert. Traudl Fasching, selbst vom Krieg und seinen Folgen gezeichnet - ihr Sohn ist gefallen, ihre Ehe deshalb am Ende - stimmt zu und kümmert sich ab da, gemeinsam mit Poldi nicht nur um die Verpflegung, sondern macht der Künstlergruppe auch das von ihrem Mann versteckte Klavier zugänglich. Schließlich holt sie sogar ihre Zither und beteiligt sich an den Proben. Nach einigem Zögern schließt sich auch ihr ursprünglich äußerst skeptischer Mann mit seinem Akkordeon dem seltsamen Operettenensemble an. Doch obwohl der Krieg zu Ende und Hitler tot ist, leben Hass und Verhetzung im Dorf weiter. Und so kommt es statt zur Aufführung zu einem dramatischen Ende. |
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Alterskennzeichnung | Der Film greift ein auch heute noch aktuelles Thema auf und bearbeitet es in gänzlichem Verzicht auf einfache Gut/Böse-Schemata in sehr beklemmenden Bildern und Szenen. Sowohl ganz zu Beginn als auch am Ende des Films finden sich besonders belastende Darstellungen von Gewalt und Tod. Gleich zu Beginn wird ein Gefangener, der sich während einer Kontrolle nur ein paar Schritte von der Truppe entfernt hat, kurzerhand erschossen und am Ende verbrennen bis auf Poldi alle Protagonisten gemeinsam im Stadel. Diese Szenen sowie die für die Filmerzählung wichtige Sprachlosigkeit der Figuren und der gänzliche Verzicht auf eine explizite Erklärung führen dazu, dass das dargestellte Trauma ohne historisches Vorwissen nicht erfassbar ist und wohl ausschließlich als sehr bedrückend empfunden werden muss. Aus diesen Gründen wird eine Freigabe ab 12 Jahren empfohlen. |
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