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Titel

Zerrissene Umarmungen

Originaltitel

Los abrazos rotos

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2009

Herkunftsländer

Spanien

Länge

02:07:34 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Pedro Almodóvar

DarstellerInnen

Penélope Cruz (Lena Rivero), Lluís Homar (Mateo Blanco / Harry Caine), Blanca Portillo (Judit García), Jose Luis Gomez (Ernesto Martel), Tamar Novas (Diego), Ángela Molina (Lenas Mutter), Chus Lampreave (Concierge), Kiti Manver (Madame Mylene), Lola Dueñas (Lippenleserin), Mariola Fuentes (Edurne), Carmen Machi (Chon), Kira Miro (Model), Rossy de Palma (Julieta), Alejo Sauras (Alex)

Verleiher

Constantin Film

Inhalt

Der Schriftsteller und frühere Filmregisseur Mateo Blanco ist infolge eines Autounfalls erblindet und nennt sich nun Harry Caine - warum entschlüsselt sich nach und nach im Zuge der Filmhandlung. Als der Finanzmogul und Produzent seines Films "Frauen und Koffer", Ernesto Martel, stirbt, wird Harry von den Ereignissen der Vergangenheit eingeholt. Martels Sohn taucht unvermutet auf und bittet ihn an einem Drehbuch mitzuarbeiten, um Vergeltung am Vater zu üben, der ihn sein Leben lang gedemütigt und nicht ernst genommen hat. Dies führt zu einer Rückblende ins Jahr 1992, in dem Martel seine Sekretärin Lena, die aus Not auch als Gelegenheits-Callgirl tätig ist, zu seiner Geliebten und Lebensgefährtin macht. Zwei Jahre später begegnet Harry der bildhübschen jungen Frau bei einem Casting und es funkt sofort zwischen ihm und Lena, die aber leider Martels "Besitz" ist. Martel, krampfhaft eifersüchtig, lässt den Fortgang der Dreharbeiten von seinem Sohn mit der Kamera dokumentieren und bei der Sichtung der Aufnahmen von einer Expertin die Lippen von Harry und Lena lesen. Dabei erfährt er von ihrer Untreue und auch ihrer körperlichen Abscheu vor ihm. Als sie schließlich versucht den goldenen Käfig zu verlassen, rastet Martel aus und stößt sie eine Treppe hinunter. Lena überlebt verletzt und als sie etwas später dann doch noch in die Arme des Nebenbuhlers flieht, schmiedet Martel einen perfiden Plan, um den Regisseur jeglichen beruflichen Erfolges zu berauben. Schicksalhaft gipfelt die Situation in einem tragischen Autounfall, bei dem Lena ihr Leben und Mateo die Sehkraft verliert …

Alterskennzeichnung

Aus Sicht des Jugendschutzes sind einige Szenen mit Drogenmissbrauch zu nennen, wobei diese zwar in keiner Weise relativiert, aber auch nicht positiv dargestellt werden. Weiters sind einige intime Szenen anzuführen, die jedoch relativ dezent ins Bild gesetzt werden. Der herbeigeführte Treppensturz und der Autounfall sind belastend, ebenso die Atmosphäre der Gewalt gegenüber Lena durch Martel. Auch die Sprache ist mitunter recht deftig. Insgesamt ein interessantes Werk, das Beziehungsstrukturen außerhalb der gesellschaftlichen Norm beschreibt, was jedoch in keiner Weise anstößig umgesetzt wurde. Der immer wieder erfolgende Wechsel zwischen den Zeitebenen erfordert einiges an Aufmerksamkeit. Die Kommission empfiehlt eine Freigabe ab 12 Jahren, da ab diesem Alter eine schädigende oder verstörende Wirkung der gebotenen Inhalte nicht mehr zu vermuten ist.

Positivkennzeichnung

Pedro Almodóvar bietet in einer virtuos verschachtelten Handlung einen Film über die Macht des Films an sich und über die Macht der Liebe. Dabei variiert er verschiedene Zeitebenen mit überraschenden Wendungen und entwickelt ein Labyrinth an kleinen Nebengeschichten, die letztlich dem Verständnis der Handlung bzw. der Gesamtsituation, in der sich der Hauptdarsteller befindet, dienen. Kunstvoll wird Realität und Fiktion verwoben, der Film schwankt zwischen Komödie, Melodram und Telenovela. Schon der melancholische Titel stellt klar, dass hier eine tragische Liebesgeschichte im Zentrum des Geschehens steht. Die Kameraarbeit von Rodrigo Prietos (21 Gramm, Babel, Brokeback Mountain) ist exzellent, die schauspielerische Leistung aller Mitwirkenden und die Figurenzeichnung insgesamt ebenso. Empfehlenswert als Drama ab 14 Jahren.


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