JMK

Sin nombre

Sin nombre

Langfilm

2009

Mexiko, USA

01:35:46 (hh:mm:ss)

dt.synchr.

Cary Fukunaga

Paulina Gaitan (Sayra), Edgar Flores (Willy/El Casper), Kristian Ferrer (El Smiley), Tenoch Huerta (Lil' Mago), Diana Garcia (Martha Marlene), Luis Fernando Pena (El Sol)

Filmcasino & Polyfilm Betriebs GmbH

Mara Salvatrucha ist die gefährlichste Gang Mexikos und um dort aufgenommen zu werden, erträgt der zwölfjährige Smiley die größten Schmerzen, denn als Mitglied dieser großen "Familie" ist man geschützt. Eiskalt, brutal und gnadenlos herrscht der Gang-Leader Lil' Mago über seine Leute, die nur ihm und der "Mara" ergeben sein dürfen. Als Lil' Mago entdeckt, dass El Casper ihn belügt, weil er sich in die hübsche, unschuldige Martha Marlene verliebt hat, will er das Mädchen vergewaltigen und tötet sie dabei. Für Casper bricht die Welt zusammen. Als ihn Mago zu einem Zugsüberfall auf Flüchtlinge Mittel- und Südamerikas mitnimmt, tötet er Lil' Mago. Damit rettet er Sayra, einem jungen Mädchen aus Honduras das Leben. Während die "Mara" zum Krieg gegen Casper aufruft, um ihren Leader zu rächen, hofft Casper sich durch die Flucht mit Sayra der Erschießung zu entziehen und eine gemeinsame, bessere Zukunft beginnen zu können …

Cary Fukunagas Langfilmdebüt schildert sehr explizit das Leben der Straßengangs Mexikos mit seiner alltäglichen Gewalt. Erschreckend und schockierend der Initiationsritus für Smiley und der Befehl an den Zwölfjährigen, seinen ersten Mord zu begehen, sowie eine Vergewaltigung mit Todesfolge. Die dargestellte Gewalt ist jedoch nicht auf Effekt aus, sondern eine nüchterne, reale Milieuschilderung, um die Zustände aufzuzeigen. Bedrückend auch das gezeigte Elend und die Ausweglosigkeit der Flüchtlinge Mittel- und Südamerikas, die auf den Dächern der Züge ihrem ungewissen Schicksal entgegenrollen - in dem Wissen, dass höchstens die Hälfte von ihnen die Flucht überleben wird. Nach intensiver Diskussion entschied sich die Kommission eine Altersfreigabe ab 16 Jahren zu empfehlen.

Wenn man auch in den täglichen Nachrichtensendungen von Gewalt, Schießereien und Flüchtlingsdramen in Mexiko hört, so ist es ein Verdienst von "Sin Nombre", wörtlich übersetzt "Ohne Namen", diesen menschlichen Schicksalen durch die informative und ungeschönte Schilderung ein "Gesicht" zu verleihen und damit zur Diskussion anzuregen und den Menschen ins Gedächtnis zu rufen, welche Dramen sich in dieser Region der Welt tagtäglich ereignen (empfehlenswert als Drama/Diskussionsfilm ab 16).

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