JMK

Robin Hood - König der Diebe (TV-Version)

Robin Hood: Prince of Thieves

DVD

1991

USA

02:23:00 (hh:mm:ss)

dt.synchr.

Kevin Reynolds

Kevin Costner .... Robin of Locksley, Morgan Freeman .... Azeem, Mary Elizabeth Mastrantonio .... Marian Dubois, Christian Slater .... Will Scarlett, Alan Rickman .... Sheriff of Nottingham, Geraldine McEwan .... Mortianna, Michael McShane .... Friar Tuck, Brian Blessed .... Lord Locksley, Michael Wincott .... Guy of Gisborne, Nick Brimble .... Little John, Soo Drouet .... Fanny, Daniel Newman .... Wulf, Daniel Peacock .... Daniel of Doncaster

ORF

Der Film bereitet den populären Stoff von Robin Hood, eines während der Teilnahme am Kreuzzug im Heiligen Land um sein väterliches Erbe gebrachten Adeligen, der nach seiner Rückkehr nach England nicht nur zum Rächer seines Vaters, sondern auch zum Retter der vom gewissenlosen Sheriff von Nottingham drangsalierten Bauern wird, als historischen Abenteuer- und Kostümfilm auf und reichert ihn zusätzlich mit einer romantischen Liebeshandlung an. In einer von großen inneren Wirren geprägten Zeit bringt schließlich die Rückkehr von König Richard Löwenherz nicht nur für England, sondern auch für Robin Locksley, genannt Robin Hood, der nun die vom ihm geliebte nahe Verwandte des Königs heiraten darf, eine Wendung zum Guten.

Die Filmhandlung spart einige zweifellos belastende Szenen von Folterungen zu Beginn und eine Beinahe-Vergewaltigung zum Ende der Filmhandlung nicht aus, doch über weite Strecken überwiegen pure Abenteuerromantik und auch oft lustige Einschübe. Durch die zeitliche Ferne der im Hochmittelalter spielenden Filmhandlung werden auch jüngeren Zuseher/innen genügend Distanzierungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten geboten, die für emotionale Entlastung sorgen. Eine Alterskennzeichnung des Films mit 10 Jahren erscheint daher vertretbar.

Diese Filmfassung gilt als so genannter Director's Cut, d. h. das Filmmaterial wurde nachträglich nach den Vorstellungen des Regisseurs neu geschnitten, wodurch sich gegenüber dem im Jahr 2004 für das Fernsehen geprüften Film doch einige auffallende Unterschiede, etwa hinsichtlich der Personenzeichnung ergeben. Insgesamt konnte der Regisseur so eine intensivere Filmwirkung erzielen, die auch jene Sequenzen plastischer hervortreten lässt, die sich auf die kulturellen und zivilisatorischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Morgen- und Abendland von damals (und wohl auch heute) beziehen. Dazu trägt die von Morgan Freeman verkörperte Figur des "Mauren" Azeem wesentlich bei, der in Erfüllung eines Versprechens dem adeligen Engländer bis in seine ferne Heimat folgt. Auch die Kameraführung erweist sich als außerordentlich geglückt, etwa wenn der bereits tot geglaubte Robin Hood plötzlich wieder erscheint und sein im Nebel gespiegeltes Abbild ihn wie einen Auferstandenen, umgeben mit einer Aureole, erscheinen lässt. Die Umsetzung eines in einer fernen Vergangenheit angesiedelten Stoffes als eine Geschichte voller Abenteuer mit romantischen Einschüben ist vor allem für Jugendliche ab 14 Jahren im Hinblick nicht zuletzt auch wegen des im Film geleisteten Abbaus von stereotypen Vorstellungen vom Islam und wegen kritischer Nebenbemerkungen auf das ständige Blutvergießen in den Kreuzzügen durchaus empfehlenswert.

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