Inhalt | Die achtjährige Mary Daisy Dinkle aus Australien wächst sehr einsam auf. Die alkoholkranke Mutter und der meist mit anderen Dingen beschäftigte Vater kümmern sich kaum um das kleine Mädchen, das weder Geschwister noch Freunde hat. Ihr einziger Gefährte ist der Hahn Ethel und Figuren der Fernsehserie "Noblets", die sie sich selbst aus Abfällen bastelt. Mary hat ein großes braunes Muttermal auf der Stirn, für das sie sich geniert und weswegen sie in der Schule stets gehänselt wird. Mary hat jede Menge Fragen, aber keinen, der sie beantwortet und so beschließt sie eines Tages, aus dem New Yorker Telefonbuch einen Namen zu wählen und dorthin zu schreiben. Ihre Wahl fällt auf Max Jerry Horowitz, den ihr Brief vollkommen aus der Fassung bringt. Max ist 44 Jahre alt, alleinstehend, nahezu 200 kg schwer, Jude, Atheist, ernährt sich fast ausschließlich von Schokolade Hot Dogs und leidet am Asperger-Syndrom. Nachdem er seinen Schock überwunden hat, schreibt er Mary, beantwortet geduldig ihre manchmal etwas skurrilen Fragen, gibt ihr Tipps zur Bewältigung ihrer Probleme, mit denen sie allein nicht fertig wird. Max schildert im Gegenzug auch seinen Alltag und seine Schwierigkeiten und erhält von Mary Trost und Hilfe. So wandern dicke Briefe mit Bildern, Schokolade, Fragen und Antworten über den Ozean, Zeugen einer ungewöhnlichen Freundschaft … |
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Alterskennzeichnung | Für jüngere Kinder könnten vor allem der Alkoholismus von Marys Mutter, der Tod ihres Vaters und ihr Selbstmordversuch sowie die insgesamt düstere Atmosphäre belastend sein, doch bieten die ruhige Erzählweise des Films und vor allem seine Machart (Animation mit Knetfiguren) genügend Möglichkeiten, sich zu distanzieren (freigegeben ab 10 Jahren). |
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Positivkennzeichnung | Regisseur Adam Elliot hat in diese großartige Stop-Motion-Animation mit seinen Knetfiguren fünf Jahre Arbeit investiert und beweist sehr eindrucksvoll, dass es auch ohne Computeranimationen geht. Wieder widmet er seinen Film Außenseitern unserer Gesellschaft, den vom Glück nicht Begünstigten, den Einsamen und Kranken. Die Schwierigkeiten, mit denen Max mit seinem Asperger-Syndrom zu kämpfen hat, bringt er dem Betrachter ebenso eindrucksvoll nahe, wie eine Vielzahl anderer Probleme der heutigen Gesellschaft. Mit seiner etwas düsteren Atmosphäre wendet sich der Film in erster Linie zwar an Erwachsene, doch können auch jugendliche Betrachter seine Botschaften leicht entschlüsseln (empfehlenswert als Stop-Motion-Animation ab 12 Jahren).
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