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Suchergebnisse in alphabetischer Reihenfolge:
Titel | Ein Geheimnis |
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Originaltitel | Un secret |
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Filmtyp | Langfilm |
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Herstellungsjahr | 2007 |
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Herkunftsländer | Frankreich |
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Länge | 01:46:43 (hh:mm:ss) |
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Sprachversion | dt.synchr. |
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Sprache Ton | |
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Regie | Claude Miller |
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DarstellerInnen | Patrick Bruel (Maxime Grinberg), Cécile De France (Tania), Ludivine Sagnier (Hannah), Mathieu Amalric (François), Julie Dépardieu (Louise), Nathalie Boutefeu (Esther), Yves Verhoeven (Guillaume), Sam Garbarski (Joseph) |
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Verleiher | Filmcasino & Polyfilm Betriebs GmbH |
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Inhalt | Der siebenjährige François wächst im Frankreich der 1950er Jahre bei seinen Eltern auf. Das Elternpaar ist sehr sportlich, während der schmächtige Bub selbst im Hochsommer nach einigen wenigen Augenblicken im Wasser des Freibads so sehr zu frösteln beginnt, dass ihn Mama nach Hause bringen muss. Dabei würde François so gerne den Vorstellungen seines Vaters von einem kräftigen und sportbegeisterten Buben gerecht werden, aber da ihm dies von seiner körperlichen Konstitution her schier unmöglich erscheint, projiziert er seine Wünsche in einen imaginären größeren und stärkeren Bruder hinein. Seine Tagträumereien von der Existenz eines Bruders gehen sogar so weit, dass sich François oft so benimmt, als wäre dieser Bruder auch physisch in seiner Nähe. Wie sich später - François ist inzwischen 15 Jahre alt geworden - herausstellen wird, waren seine Wunschvorstellungen von einem imaginären Bruder gar nicht so weit von der Realität entfernt. Nun da sich ihm das von seinen Eltern bisher streng gehütete Geheimnis um seinen toten Bruder endlich enthüllt, wird François urplötzlich mit dem Schicksal seiner nächsten Verwandten und dem vieler Juden im von Nazideutschland besetzten Frankreich sowie mit dem offenen Antisemitismus und der Kollaboration vieler seiner Landsleute mit den deutschen Besatzern konfrontiert. |
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Alterskennzeichnung | Die komplizierte und im ersten Augenblick verwirrende Erzählstruktur des Films, die mit Rückblenden und verschiedenen Zeitebenen arbeitet, würde kleinere Kinder an sich schon überfordern. Dazu kommt eine von Anfang an spürbare und auf die tragischen Ereignisse vorbereitende melancholische Stimmung, die das filmische Geschehen grundiert. Auch würden sich kleinere Kinder wohl mit der schwierigen Eltern-Kind-Beziehung des kleinen François sowie mit dem tragischen Schicksal seines älteren Bruders identifizieren und dadurch sehr stark emotional belastet werden. Schließlich wirkt sich das in Rückblicken angeschnittene Thema der KZs mit ihren Leichenbergen für die unteren Altersstufen zu sehr belastend aus. Die Kommission empfiehlt daher die Freigabe erst ab 12 Jahren. |
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Positivkennzeichnung | An diesem Film stimmt von der äußerst einfühlsamen Kameraführung, über die gut ausgesuchten Locations sowie über die für das Zeitkolorit der 1930er und 1940er Jahre stimmigen diversen Ausstattungsdetails oder die dementsprechende Kostümierung bis hin zu den hervorragenden schauspielerischen Leistungen fast alles. Dem an Truffaut und anderen Altmeistern der französischen nouvelle vague geschulten Claude Miller gelingt hier eine nahezu kongeniale filmische Umsetzung des Erfolgsromans des Autors und Psychoanalytikers Philippe Grimbert, die mit ihrem durchdachten Wechsel von Schwarzweiß- und Farbbildern den zeitlichen Erzählebenen der literarischen Vorlage offensichtlich entspricht. Die durch den Film beabsichtigte Behandlung des Themas der Shoah vor dem Hintergrund eines individuellen Familienschicksals geht wegen der dadurch ermöglichten stärkeren Identifikation mit einzelnen Personen tatsächlich unter die Haut und wäre deshalb geeignet, jugendliche Betrachter für dieses tragische Geschehen zu sensibilisieren. Somit als Diskussionsfilm mit zeitgeschichtlichen Bezügen sehr zu empfehlen (ab 16 Jahren). |
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