medienservice
Bildung































JMK

Filmdatenbank Sucheergebnis

Suchergebnisse in alphabetischer Reihenfolge:


Titel

Luther

Originaltitel

Luther

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2003

Herkunftsländer

Deutschland

Länge

02:03:28 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Regie

Eric Till

DarstellerInnen

Joseph Fiennes, Alfred Molina, Jonathan Firth, Bruno Ganz, Sir Peter Ustinov, Claire Cox, Uwe Ochsenknecht, Mathieu Carrière, Benjamin Sadler

Verleiher

Einhorn Film

Inhalt

Beinahe wäre der Jura-Student Martin Luther während eines grauenhaften Gewitters von einem Blitz erschlagen worden. Daraufhin gelobt er, gegen den erklärten Willen seines Vaters in den Augustinerorden einzutreten. Dort findet er im Generalvikar des Ordens Johann v. Staupitz einen väterlichen und fürsorglichen geistlichen Ratgeber, der den jungen Mitbruder zuerst nach Rom und dann zum Studium der Theologie nach Wittenberg entsendet. Während sein Aufenthalt in Rom ihm die Augen für die damalige sittliche Verkommenheit höchster kirchlicher Repräsentanten öffnet, nähren die Studien in Wittenberg in Luther ernste theologische Zweifel an den Lehren der römischen Kirche. Vor allem der von Papst Leo X. gebilligte und geförderte Ablasshandel, mit dem der verschwenderische Bau der Peterskirche in Rom vorangetrieben werden soll, wird von Luther angeprangert. Schriftliche Eingaben Luthers an die kirchliche Obrigkeit und der berühmte Anschlag der 95 Thesen an der Kirchentür zu Wittenberg bringen den jungen Kleriker und Theologen in Gegensatz zu den kirchlichen Instanzen und zur weltlichen Macht in Gestalt von Kaiser Karl V. Standhaft weigert sich Luther, der deswegen 1521 extra vor den Reichstag zu Worms zitiert wurde, seinen Thesen abzuschwören und beruft sich dabei ausschließlich auf die Texte der Bibel. Von der Kirche daraufhin exkommuniziert findet Luther in Kurfürst Friedrich dem Weisen von Sachsen einen mächtigen Fürsprecher, der ihn nicht nur vor der Inquisition rettet, sondern ihm auch auf der Wartburg eine Art von Exil gewährt, wo der Reformator innerhalb von nur wenigen Wochen die Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche vollbringt. Die Lehren Luthers finden allgemeine Verbreitung in deutschen Landen, lösen gleichzeitig aber auch schwere soziale Unruhen und Aufstände unter den von der adeligen Grundherrschaft gedrückten Bauern aus, von denen sich Luther allerdings energisch distanziert. Privaten Trost und Unterstützung findet der Reformator, der auch dem Zölibat entsagt hat, allein bei seiner späteren Frau Katharina von Bora.

Alterskennzeichnung

Im Zuge der Darstellung der von der Reformation ausgelösten Angriffe auf kirchliche Einrichtungen und der Bauernaufstände kommen auch Bilder von Leichen, Verstümmelten und Gehenkten ins Bild, die ganz kleine Kinder emotional beeinträchtigen würden. Dies und die außergewöhnlichen Filmlänge veranlasste die Kommission, auf eine Freigabe ab 6 Jahren zu entscheiden.

Positivkennzeichnung

Der Film ist dazu angetan, Heranwachsenden, die ja bereits auf der ersten Sekundarstufe über das Thema der Reformation unterrichtet werden, den historischen Hintergrund der Kirchenspaltung und deren politische Auswirkungen in eindrucksvollen Bildern nahe zu bringen. Darüber hinaus wird auch die sozial labile Situation jener Zeit mit der Armut und Unterdrückung der Bauern auf der einen sowie der Macht der Kirche und des Adels auf der anderen Seite erfahrbar gemacht. Insgesamt ist es der Regie gelungen, ein eindrucksvolles Sittenbild des Lebens am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit zu gestalten. Empfehlenswert als Historiendrama (ab 10 Jahren).


<< Zurück zu den Suchergebnissen