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Titel

Welcome

Originaltitel

Welcome

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2009

Herkunftsländer

Frankreich

Länge

01:49:31 (hh:mm:ss)

Sprachversion

OmU

Sprache Ton

Regie

Philippe Lioret

DarstellerInnen

Vincent Lindon (Simon), Firat Ayverdi (Bilal), Audrey Dana (Marion), Derya Ayverdi (Mina), Thierry Godard (Bruno), Selim Akgul (Zoran), Firat Celik (Koban), Murat Subasi (Mirko), Olivier Rabourdin (Polizeiinspektor), Yannick Rénier (Alain), Mouafaq Rushdie (Mînas Vater), Behi Djanati Ataï (Mînas Mutter), Patrick Ligardes (Simons Nachbar), Jean-Pol Brissart (Richter), Blandine Pelissier (Familienrichter)

Verleiher

Filmcasino & Polyfilm Betriebs GmbH

Inhalt

Drei Monate hat sich der 17-jährige Kurde Bilal von seinem Heimatland Irak zu Fuß quer durch Europa geschlagen, um nach England zu gelangen. Hier will er endlich seine emigrierte Freundin Mina wiedersehen und eine Fußballkarriere starten. Doch in Calais findet die Reise ein jähes Ende! Sein Versuch, mit Hilfe einer Schlepperbande per Lkw überzusetzen, scheitert. Die französischen Behörden weisen Bilal zwar nicht aus, aber nun ist er wie viele hunderte andere auch ein Gestrandeter, der sich obdachlos ums Essen anstellen muss. Bilal sieht nur eine Möglichkeit nach England zu gelangen: er will die 33 Kilometer schwimmend zurücklegen. In einem nahen Schwimmbad nimmt er dazu bei dem Bademeister Simon Trainingsstunden. Dieser leidet unter der Trennung von seiner Frau Marion, die ihn zugunsten eines anderen verlassen hat. Simon, selbst ehemaliger Rekordschwimmer, freundet sich mit Bilal an und handelt sich damit Anzeigen bei der Exekutive ein, da es verboten ist, illegalen Flüchtlingen Hilfe angedeihen zu lassen. Trotz Warnungen auch vonseiten Marions lässt er sich nicht abbringen und will alles tun, damit Bilal seine Mina wiedersieht ...

Alterskennzeichnung

Geradlinig und unspektakulär erzählt Regisseur Philippe Lioret das bewegende Schicksal des jungen Bilal. Die durchgehend düstere Grundstimmung, unterstrichen durch die intensive Musik Nicola Piovanis, aber auch die stete innere Spannung sind in der Lage, auf junge Zuschauer verstörend zu wirken. Eine blutige Auseinandersetzung zwischen den Flüchtlingen, aber auch eine gewaltimmanente Situation zwischen Simon und Bilal (der Schwimmlehrer zieht dem Jungen einen Plastiksack über den Kopf) sowie das bedrückende Ende des Filmes veranlassten die Kommission den Film erst mit ab 12 Jahren einzustufen.

Positivkennzeichnung

Die Straßen von Calais und der riesige Kanalhafen waren die Drehorte, die Darsteller großteils Laien. Regisseur Liorets authentische und hautnahe Herangehensweise - verstärkt durch die großartigen Leistungen der Profi-Schauspieler - ist in der Lage, den Zuschauer für die weltweite Problematik illegaler Flüchtlinge zu sensibilisieren und auf den mitunter entwürdigenden Umgang mit diesen Menschen aufmerksam zu machen. Mit dem Fokus auf das individuelle Schicksal der beiden Männer werden neben positiven Werten wie Freundschaft, Liebe, Hilfsbereitschaft und das Hinauswachsen über sich selbst in ausweglosen Situationen vor allem gesellschaftskritische Fragen vermittelt. Wie weit darf die staatliche Macht gehen, um den steten Flüchtlingsstrom zu bewältigen und zu kontrollieren? Wie groß sind Ignoranz und Vorurteile jedes einzelnen von uns gegenüber Einwanderern bzw. die Unkenntnis ihrer Situation? Die Kommission entschied einhellig das Sozialdrama als sehr empfehlenswerten Diskussionsfilm ab 14 Jahren hervorzuheben. In Frankreich hat die Aufführung des Films übrigens eine politische Dimension erlangt. Der Gesetzesparagraph, der jede Form von Flüchtlingshilfe unter Strafe stellt, wurde im Parlament nach Vorführung des Films zur Debatte gestellt!


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