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Titel

Operation Walküre - Das Stauffenberg Attentat

Originaltitel

Valkyrie

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2008

Herkunftsländer

Deutschland, USA

Länge

02:01:36 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Bryan Singer

DarstellerInnen

Tom Cruise (Claus Schenk von Stauffenberg), Kenneth Branagh (Henning von Tresckow), Bill Nighy (Friedrich Olbricht), Tom Wilkinson (Friedrich Fromm), Carice van Houten (Nina Von Stauffenberg), Thomas Kretschmann (Otto Ernst Remer), Terence Stamp (Ludwig Beck), Eddie Izzard (Erich Fellgiebel), Jamie Parker (Werner von Haeften), Christian Berkel (Mertz von Quirnheim), Phillip von Schulthess (Fabian von Schlabrendorff), Florian Panzner (Hans Wilhelm Hagen)

Verleiher

Centfox Film

Inhalt

In den historischen Eckpunkten korrekt, erzählt der Film die Planung, Durchführung und das Scheitern des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944. Der Film, der schon zu Beginn Stauffenberg als Nazi-Gegner einführt, setzt ein mit seiner Verwundung im Afrika-Feldzug und einer Rückblende auf den misslungenen Attentatsversuch Henning von Tresckows. Diesem gelingt es, Stauffenberg nach seiner Rückkehr nach Deutschland in den inneren Kreis des Widerstandes einzuführen. Als Stauffenberg zum Befehlshaber des Ersatzheeres ernannt wird, bekommt er Zugang in den inneren Machtzirkel. Unter seiner Federführung wird der Plan "Walküre", der eine Absicherung des Naziregimes gegen Umsturzversuche vorsieht, so umgeschrieben, dass nach der Ermordung Hitlers der Umsturz militärisch und politisch überleben kann. Das Attentat auf Hitler misslingt, nach seinem vermeintlichen Tod wird die Operation Walküre ausgelöst. Als sich Hitler in einem Telefonat mit dem argwöhnisch gewordenen Kommandanten des Berliner Wachbataillons meldet, ist das Schicksal der Verschwörer besiegelt: Stauffenberg und seine engsten Mitstreiter werden noch am selben Abend standrechtlich erschossen, andere verhaftet und später grausam hingerichtet.

Alterskennzeichnung

Zu berücksichtigen sind die Spannungssequenzen zu Beginn und am Ende des Films: die Wucht des britischen Fliegerangriffs und die standrechtlichen Erschießungen. Ebenso baut der Film im Mittelteil, der sich ausführlich der Planung des Umsturzes widmet, Spannung auf. Jüngere Jugendliche sollten aufgrund einer schon ausgeprägten Mediensozialisation den Film rezipieren können. Die Kommission empfiehlt eine Freigabe ab 12 Jahren.

Positivkennzeichnung

Was gab es im Vorfeld des Films in Deutschland für Diskussionen: Da fürchtete man, dass sich Hollywood an der deutschen Deutungshoheit eines nationalen Mythos vergreift; oder kirchliche Kreise fragten, ob denn ein bekennender Scientologe eine Ikone des deutschen Widerstandes darstellen darf. Dabei will der Film nur eine simple Heldengeschichte erzählen und er tut das in Hollywoodmanier - deswegen erlaubt er sich auch etliche künstlerische Freiheiten. Die Einblendung "Based on a true story/Nach einer wahren Begebenheit" lässt keinen Zweifel aufkommen, dass hier keine historisch genaue Rekonstruktion des 20. Juli zu sehen ist. Der Originaltitel erwähnt nicht einmal den Namen Stauffenberg, denn es geht nicht um die Person, es geht allein um die spannende Geschichte eines beinahe geglückten Putsches. Zeitgeschichtlich interessierte Jugendliche sind deshalb mit diesem Film schlecht beraten, denn sie erfahren weder Näheres über die Persönlichkeit Stauffenbergs, nichts über den Kreisauer Kreis, nichts über die politischen und gesellschaftlichen Umstände und schon gar nichts über die Akteure des österreichischen Widerstandes. Freilich muss man bedenken, dass dies für einen nicht-europäischen Zuseher auch wenig relevant ist, zumal er es auch nicht zu wissen braucht, um die Beweggründe und Handlungen der Figuren zu verstehen. Wenn man so will, findet hier die Universalisierung eines nationalen Mythos statt. Dazu wählt der Film das Genre des Thrillers, aber auch ein anderes Hollywoodgenre wird in der Anlage der Rolle des Hauptdarstellers aufgenommen: stoisch und unbeirrt wie ein Westernheld geht der Protagonist seinen Weg und tut das, was ein aufrichtiger Mann eben tun muss. Als Thriller überzeugt der Film bedingt, immerhin gelingt es ihm - obwohl vielen Zuschauern der Ausgang der Geschichte bekannt sein dürfte - Spannung aufzubauen und durchzuhalten. Nicht zuletzt überzeugt das ausgezeichnete Darstellerensemble. Daher: Annehmbar als Widerstandsthriller ab 14 Jahren.


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