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Titel

Das Waisenhaus

Originaltitel

El Orfanato

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2007

Herkunftsländer

Mexiko, Spanien

Länge

01:45:55 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Juan Antonio Bayona (as J.A. Bayona)

DarstellerInnen

Belén Rueda (Laura), Fernando Cayo (Carlos), Roger Príncep (Simón), Mabel Rivera (Pilar), Montserrat Carulla (Benigna), Andrés Gertrúdix (Andrés), Edgar Vivar (Balaban), Carmen López (Alicia), Óscar Lara (Guillermo), Geraldine Chaplin (Aurora)

Verleiher

Senator Film Verleih GmbH

Inhalt

Gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrem aidskranken achtjährigen Adoptivsohn kehrt eine Frau in jenes Waisenhaus zurück, in dem sie aufwuchs, um dort ein Heim für behinderte Kinder einzurichten. Zunehmend sorgt sie sich, als ihr Sohn imaginäre Spielkameraden erfindet, die angeblich im Haus oder in einer vom Meer fast abgeschnittenen Höhle wohnen. Als eine vermeintliche Sozialarbeiterin auftaucht, die sich nachts auf dem Gelände zu schaffen macht, und die Protagonistin beim Geburtstagsfest ihres Sohnes von einem Burschen mit Furcht einflößender Maske attackiert wird, beginnt sie zu ahnen, dass diese Ereignisse mit ihrer Vergangenheit zu tun haben. Nach dem rätselhaften Verschwinden ihres Sohnes setzt sie alles in Bewegung, ihn zu finden - noch mag sie an seinen Tod nicht glauben. Die Hilfe einer Trauergruppe lehnt sie ab, aber nach einer skurrilen parapsychologischen Séance kommt sie dem Geheimnis der imaginären Kinder auf die Spur. Immer stärker entfernt sie sich von der Wirklichkeit, bis am Ende ihr (unbewusster) Kinderwunsch auf tragische Weise in Erfüllung geht.

Alterskennzeichnung

Im Unterschied zum effektlastigen amerikanischen Horror wie z.B. "Poltergeist" (USA 1982 ff) ist der Film auf bedrückende Art atmosphärisch dicht, weil er weniger mit Schockelementen (die wohldosierten wenigen wirken aber umso drastischer), sondern mit melodramatischen Gefühlen arbeitet. Sequenzen wie jene, in der die Protagonistin schließlich ihren toten Sohn findet, berühren emotional stark. Verstärkt wird die bedrohliche Atmosphäre durch geschickt eingesetzte, äußerst beunruhigende Toneffekte, auf emotional entlastende Momente verzichtet der Film nahezu ganz. Wegen der durchgängigen Spannung und starken emotionalen Belastung empfiehlt die Kommission eine Freigabe ab 14 Jahren.

Positivkennzeichnung

Spanische Fantasyfilme sind oft politische Allegorien, in denen die Geister der diktatorischen Vergangenheit das Bewusstsein der Menschen bestimmen (z.B. "Pan's Labyrinth, E/MX/USA 2006). Dieser Film erzählt dagegen eine zeitlich losgelöste Geschichte und knüpft dabei ästhetisch an klassische Vorbilder an, man könnte ihn nahezu als filmischen Zitatenschatz sehen. Aber er ist mehr, denn dank eines hervorragenden Drehbuchs gelingt es ihm, die Genremuster in konkrete und nachvollziehbare Emotionen zu übersetzen, spiegeln sie doch die seelische Befindlichkeit der Protagonistin. Dem entsprechen eine überzeugende Kameraarbeit und ein eindrucksvoller Score. Für einen Erstlingsfilm eine bemerkenswerte stilsichere Inszenierung. Inhaltlich geht es um Sterblichkeit und Verlustängste, Spekulationen über den Tod, wobei die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits verschwimmen, und eine Liebe über den Tod hinaus. Für Liebhaber des Genres empfehlenswert als Mysterythriller ab 16 Jahren.


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