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Titel

District 9

Originaltitel

District 9

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2009

Herkunftsländer

Neuseeland, USA

Länge

01:52:36 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Neill Blomkamp

DarstellerInnen

Sharlto Copley (Wikus Van De Merwe), David James (Koobus Venter), Jason Cope (Christopher Johnson), Vanessa Haywood (Tania)

Verleiher

Sony Pictures Filmverleih GmbH

Inhalt

20 Jahre ist es nun her, dass über der südafrikanischen Metropole Johannesburg ein großes Raumschiff aufgetaucht ist. Seine Insassen, ein insektenartiges Volk ohne erkennbare Anführer oder Hierarchie wurden, nachdem keinerlei feindliche Aktivitäten oder irgendwelche Gefahren festgestellt werden konnten, in einem Township - dem District 9 - angesiedelt. Dort vermehren sie sich rasch, allerdings ohne erkennbare soziale Strukturen zu entwickeln. Den Menschen der Umgebung sind die Fremden mittlerweile unangenehm, gewaltsame Übergriffe sind an der Tagesordnung. Die "Shrimps", wie die Außerirdischen abschätzig genannt werden, sollen in ein neues Lager weit außerhalb Johannesburgs umgesiedelt werden. Hier setzt nun die eigentliche Handlung des Filmes ein: Der unscheinbar wirkende Wikus Van De Merwe wird mit der Durchführung der Deportation beauftragt. Wikus ist ein eher kleines Licht beim Großunternehmen Multi-National United (MNU), welches mit dieser Aufgabe betraut wurde, nachdem sich staatliche Stellen zurückgezogen haben. Als Wikus bei der Aktion mit einer ungewöhnlichen Substanz in Berührung kommt, setzt schnell ein Mutationsprozess ein, der ihn sofort zum Opfer von Versuchen der MNU mit Waffen der Außerirdischen macht. Diese sind nämlich durch einen biomechanischen Schutzmechanismus für Menschen nicht bedienbar. Wikus verletzter Arm mutiert zu einer Alien-Extremität, mit der er die explosiven Waffen der Außerirdischen bedienen kann. Der MNU ist jedes Mittel recht, um diese Waffen nutzbar zu machen, auch der Tod des Patienten wird einkalkuliert. Van De Merwe kann jedoch fliehen und wird fortan von den Häschern der MNU gejagt. Letztlich gibt es nur einen Ort, wo er sich verstecken kann: District 9 ...

Alterskennzeichnung

"District 9" beginnt im realistischen Stil einer vermeintlichen Dokumentation, einer Art Fernsehbericht. Der Wechsel von Nachrichtenstil und subjektiver Kamera erzeugt den Eindruck von Unmittelbarkeit und Echtheit über die gesamte Dauer des Filmes. Dabei werden immer wieder Gewalt, Exekutionen, Kämpfe, etc. mitunter bis ins Detail gezeigt. Auch die Szenen, bei denen illegale Versuche und Folter durch Mitarbeiter der MNU dargestellt werden, muten überaus realistisch an. Zwar kann die Handlung aufgrund der Fiktionalität selbstverständlich durchaus als ebensolche erkannt werden, die geschilderten Geschehnisse werden allerdings immer überaus drastisch und mit großer Brutalität in Szene gesetzt. Insgesamt überwiegen trotz der im Film angesprochenen interessanten Themen (siehe Positivkennzeichnung) die andauernde Gewalt und die ständige Atmosphäre der Bedrohung. Die Kommission empfiehlt daher eine Freigabe ab 16 Jahren.

Positivkennzeichnung

"District 9" verströmt nicht von ungefähr eine Atmosphäre von Realismus, basiert die fiktive Geschichte doch auf den Erfahrungen des Regisseurs mit der Apartheidpolitik in Südafrika während seiner Kindheit. Ungeschönt und in aller Deutlichkeit werden die Lebensbedingungen der in "District 9" wie Vieh eingepfercht lebenden "Shrimps" gezeigt, und lassen ahnen, unter welch schlimmen Bedingungen die schwarze Bevölkerung in den "Townships" von Südafrika während der Herrschaft der weißen Minderheit leben musste. Der Filmtitel verweist zudem nicht zufällig auf den realen Armenbezirk "District 6" in Johannesburg, der in den 60er- und 80er Jahren zum Schauplatz grausamer Ereignisse wurde. Auch für die das Lager illegal mitbeherrschenden brutalen Waffenhändlerbanden, welche die leidenden Aliens gnadenlos ausnutzen, stand offenbar die bittere Realität Pate. So werden Fremdenfeindlichkeit, die Flüchtlingsthematik, Ghettobildung, Gefahren durch die Privatisierung von staatlich wahrzunehmenden Aufgaben etc. thematisiert. Dies alles wird in einer praktisch durchgehenden Gewaltorgie, die zwar ohne massive Showeffekte auskommt, durch den dokumentarischen Stil dafür aber umso realitätsnäher wirkt, verpackt. Eine eventuell mögliche gewaltfreie Konfliktbewältigung wird nicht geboten. Die guten CGI-Effekte sind anzuführen und die Liebe zum Detail ist dem Film anzumerken. Insgesamt bewertet die Kommission den Film vor allem aufgrund der ständigen Gewalt daher nur als "annehmbar als Sci-Fi-Film mit Realitätsbezügen" ab 16 Jahren.


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