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Titel

Der Mann, der niemals lebte

Originaltitel

Body of Lies

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2008

Herkunftsländer

USA

Länge

02:08:37 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Ridley Scott

DarstellerInnen

Russell Crowe (Ed Hoffman), Leonardo DiCaprio (Roger Ferris), Carice van Houten, Vince Colosimo (Skip), Clara Khoury, Jamil Khoury (Marwan), Shredi Jabarin (Jihadist), Alon Abutbul

Verleiher

Warner Bros Pictures GmbH

Inhalt

CIA-Mann Roger Ferris muss vor Ort im Nahen Osten immer wieder Kopf und Kragen im Antiterrorkrieg riskieren, während sein Boss Ed Hoffman im sicheren CIA-Hauptquartier in Langley dessen Mission per Handy und über Satellitenbildschirm dirigiert. Dritter im Bunde ist der stets souverän als Gentleman auftretende Hani Salam, der Chef des jordanischen Geheimdienstes, den die Amerikaner für ihre Jagd auf den islamistischen Terrorpaten Al-Saleem nolens volens brauchen. Während es Ed Hoffman nichts auszumachen scheint, zum Erreichen seiner Ziele immer wieder über Leichen zu gehen, verfolgt sein jordanischer Partner und Gegenspieler eine raffinierte und der nahöstlichen Mentalität entsprechende Strategie bei der Terrorjagd. Dazwischen scheint Roger Ferris fast zum Bauernopfer in diesem ständigen Intrigen- und Täuschungsspiel der Mächtigen zu werden, noch dazu wo er sich unvorsichtigerweise auf eine Beziehung zur schönen Krankenschwester Aisha aus einem palästinensischen Flüchtlingslager eingelassen hat …

Alterskennzeichnung

Der überaus actionreich inszenierte Film mit seinen raschen Bildfolgen schockiert durch Szenen von Exekutionen und Folterungen. Allerdings wissen Jugendliche aus den Nachrichten des Fernsehens über die fast alltäglichen Terrorhandlungen im Nahen Osten Bescheid. Außerdem ist nicht zu übersehen, dass der Film durchaus kritische Blicke auf das oft unbedachte Vorgehen der Amerikaner im Nahen Osten und den dadurch erst ausgelösten Zusammenprall der Zivilisationen mit seiner einseitigen ideologischen Schwarz-Weiß-Malerei wirft. Deshalb scheint es gerechtfertigt, Jugendlichen ab 14 Jahren den Zugang zu diesem Film zu ermöglichen.

Positivkennzeichnung

Für viele westliche Zeitgenossen sind die komplexen Vorgänge im Nahen Osten mit ihren oft blutigen Fernwirkungen auf Europa und Amerika ein nur schwer zu entwirrendes Puzzle. Auch Geheimdienste mit ihren Taktiken des Doppelspiels und der ausgeklügelten Finten tappen da zumeist nur im Dunklen oder gehen oft ganz falschen Fährten nach. Insofern ist die komplexe Handlungsstruktur des Films der Realität durchaus angepasst. Dennoch wird ein Grunddilemma des amerikanischen Auftretens in dieser Region überdeutlich herausgearbeitet, nämlich ein durch die eigene Selbstgewissheit ausgelöstes Missverstehen der einheimischen Kultur. Dieses Dilemma des Missverständnisses und des mangelnden Respekts fokussiert sich auf die Figur des lokalen amerikanischen Einsatzleiters Roger Ferris, der für sich selbst durchaus bereit ist, durch das Erlernen der arabischen Sprache oder auch durch einen respektvollen Umgang mit seiner palästinensischen Bekannten sich an die Gebräuche des Gastlandes anzupassen, aber durch die wenig rücksichtsvollen Anweisungen seines Bosses im fernen Amerika immer wieder in gefährliche Schwierigkeiten gebracht wird. Darüber hinaus wirft der Film auch Schlaglichter auf die Armut und die sozialen Missstände in den Flüchtlingslagern der Palästinenser und benennt so eine der Brutstätten, in denen es einer verzerrten Interpretation des Islam anhängenden extremistischen Terroristenführern gelingt, immer wieder neue Selbstmordattentäter für ihren "heiligen Krieg" gegen die westlichen "Kreuzzügler" und die "Ungläubigen" zu rekrutieren. Diese kritische Sichtweise lässt dieses Polit-/Geheimdienstdrama vor nahöstlichem Hintergrund trotz seiner oft nur schwer erträglichen brutalen Handlungsinhalte für ältere Jugendliche (ab 16 Jahren) immer noch empfehlenswert erscheinen.


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