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Titel

Burn After Reading - Wer verbrennt sich hier die Finger?

Originaltitel

Burn After Reading

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2008

Herkunftsländer

Frankreich, Großbritannien, USA

Länge

01:36:25 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Ethan Coen & Joel Coen

DarstellerInnen

George Clooney (Harry Pfarrer), Frances McDormand (Linda Litzke), Brad Pitt (Chad Feldheimer), John Malkovich (Osbourne Cox), Tilda Swinton (Katie Cox), Richard Jenkins (Ted Treffon), Elizabeth Marvel (Sandy Pfarrer), J.K. Simmons (CIA Boss), David Rasche (Agent Palmer), Olek Krupa (Krapotkin)

Verleiher

Constantin Film

Inhalt

Die frustrierte Angestellte eines Fitnessstudios möchte sich einer Schönheitsoperation unterziehen, ihre Versicherung weigert sich aber die Kosten zu übernehmen. Als ihr zufällig eine CD mit vermeintlich brisanten Geheimdienstinformationen in die Hände fällt, beschließt sie, den Besitzer der CD ausfindig zu machen und zu erpressen. Unterstützt wird sie von ihrem Arbeitskollegen, einem ständig Kaugummi kauenden, auf sein Fahrrad fixierten dümmlichen Menschen. Die Daten gehören einem wegen seines angeblichen Alkoholproblems soeben aus dem CIA entlassenen Agenten minderer Geheimnisstufe, dessen Frau, eine humorlose und unzufriedene Kinderärztin, weniger an den Problemen ihres Mannes als an ihrem Liebhaber, einem sexuell hyperaktiven Ex-Personenschützer, interessiert ist. Dieser, dessen Frau auf einer Lesereise an ihrer Scheidung arbeitet, hat gleichzeitig eine unbedeutende Affäre mit der Frau aus dem Fitnessstudio. Da sich der Ex-Agent nicht erpressen lässt, handelt es sich doch nur um einen Teil seines geplanten Enthüllungsbuchs, bietet sie die Daten dem russischen Geheimdienst an, der anfangs noch weiteres Material wünscht, dann aber die Wertlosigkeit der Daten erkennt. Am Ende gibt es zwei Tote, mehrere kaputte Beziehungen, ratlose Geheimdienstler, aber auch die ersehnte Schönheitsoperation und eine Kurzfassung des Films durch den CIA-Chef: "Was haben wir daraus gelernt? Dass wir so etwas nicht noch einmal machen. Wenn wir nur wüssten, was wir gemacht haben."

Alterskennzeichnung

Eine Desorientierung geht nach Meinung der Kommission von diesem Film nicht aus, trotz grotesk übersteigerter Gewaltanwendung bei zwei vertuschten Morden, des gelegentlichen derben, ja zynischen Humors und des pessimistischen, nahezu nihilistischen Grundtons. Anders steht es mit der Verständlichkeit der Filmhandlung und ihrer filmsprachlichen Mittel. Aufgrund ihrer Mediensozialisation sollten aber jüngere Jugendliche in der Lage sein, die Gesamthandlung zu dechiffrieren. Die Kommission empfiehlt eine Freigabe ab 12 Jahren.


Positivkennzeichnung

Inhaltlich kritisiert der Film mit seinem pessimistischen Humanismus den "American Dream". Er zeigt Menschen, tumbe Toren, die ebenso eifrig wie naiv auf der Jagd nach etwas mehr Glück im Leben sind oder zumindest das Unglück aufhalten wollen. In ihrer Dummheit, zugleich aber auch ihrer Selbstsucht, Großspurigkeit und Rücksichtslosigkeit erkennen sie nicht, was vor sich geht. So unsympathisch und gemein diese Charaktere auch sein mögen, wirklich verachtenswert sind sie nicht, denn sie sind menschlich, leiden und möchten geliebt werden, ohne doch lieben zu können. Formal setzt der Film dieses Konzept mit geschliffenen Dialogen, überzeugender Situationskomik und einem souveränen Spiel auch mit eigenen Genremustern um. Ein Beispiel: typisch für die Regisseure (etwa "Fargo", 1996) sind die verschiedenen Handlungsstränge und winzigen Details, die kunstvoll verwoben am Ende in einer Schlusspointe zusammengeführt werden. Hier enden sie im Nichts. Das gilt übrigens auch für die Filmmusik: Mehrfach baut sie thrillerähnliche Spannung auf, die sich in nichts auflöst. Dass dieser Film funktioniert, ist nicht zuletzt dem lustvoll aufspielenden hochkarätigen Schauspielerensemble zu verdanken. Empfehlenswert als Geheimdienst-Farce ab 16 Jahren


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