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Titel

Der Junge mit dem Fahrrad

Originaltitel

Le gamin au vélo

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2011

Herkunftsländer

Belgien, Frankreich, Italien

Länge

01:27:34 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne

DarstellerInnen

Thomas Doret (Cyril Catoul), Cécile de France (Samantha), Jérémie Renier (Guy Catoul), Egon Di Mateo (Wes), Fabrizio Rongione (Buchhändler), Olivier Gourmet (Bistro-Inhaber)

Verleiher

Alamode Filmdistribution GmbH

Inhalt

Der Film spielt heute in einer Stadt in Belgien. Der Einstieg in die Handlung erfolgt abrupt, die Vorgeschichte bleibt dem Zuschauer unbekannt, man kann nur mutmaßen. Cyril, ein zwölf- oder dreizehnjähriger Bub, wurde von seinem Vater in eine Betreuungsstätte für elternlose Kinder gegeben. Die beiden sind erst wenige Wochen getrennt und Cyril hat nur eines im Kopf: Er will seinen Vater wieder finden. Cyril bricht aus dem Heim aus, um sich auf die Suche nach seinem Vater zu machen. Durch Zufall lernt er dabei die Friseuse Samantha kennen. Spontan nimmt sie ihn an den Wochenenden bei sich zuhause auf. Es ist für Cyril sehr schwer zu erkennen, dass Samantha uneigennützig aus Zuneigung zu ihm und seiner schwierigen Situation so handelt, wie sie handelt. Trotz allem Bemühen droht er in dem sozialen Brennpunkt-Viertel, in dem sie wohnen, in schlechte Gesellschaft und Kriminalität abzurutschen.

Alterskennzeichnung

Zwei Aspekte machen eine Einschränkung nötig: Ein geringes Maß an Gewalt (darunter Raufereien und ein Raubüberfall) und die Zurückweisung des Kindes durch den Vater. Es bleibt den ganzen Film über unaufgeklärt, warum der Vater seinen Sohn ablehnt. Auch können das Dilemma und der Loyalitätskonflikt, in dem sich der kindliche Hauptdarsteller befindet und denen er kaum entfliehen kann, für Kinder belastend sein. Die Kommission empfiehlt die Freigabe ab 10 Jahren.

Positivkennzeichnung

Auf den ersten Blick erschien der Film den Kommissionsmitgliedern nicht hervorhebenswert. Die reflektierende Diskussion erbrachte mehrere hervorhebenswerte Inhalte. Das Dilemma und die daraus resultierende Verbocktheit des Kindes werden sehr gut und einfühlsam dargestellt. Cyril macht eine positive charakterliche Entwicklung durch. Besonders die Tatsache der spontanen und unvoreingenommenen Hilfsbereitschaft von Samantha, diese „Solidarität der kleinen Leute“, ist ein positives Vorbild. Auch stärkt der Film das Vertrauen in den Rechtsstaat und seine Institutionen gegenüber Selbstjustiz. Empfehlenswert ab 14 Jahren als Entwicklungsfilm und als Milieustudie.


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