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Titel

Die vierte Macht

Originaltitel

Die vierte Macht

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2011

Herkunftsländer

Deutschland

Länge

01:57:24 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Deutsch

Regie

Dennis Gansel

DarstellerInnen

Moritz Bleibtreu (Paul Jensen), Kasia Smutniak (Katja), Max Riemelt (Dima), Rade Serbedzija (Onjegin), Stipe Erceg (Vladimir), Mark Ivanir (Aslan), Cosima Shaw (Andrea Berger), Michael Ihnow (FSB Officer)

Verleiher

Universal Pictures International Austria GmbH

Inhalt

Für Paul Jensen, einen Berliner Szenejournalisten, läuft das Leben momentan nicht so, wie er sich das vorstellt. Seine Frau Marie hat sich von ihm getrennt und ist mit seiner Tochter ausgezogen. Im Job hat er Probleme, da er ein langweiliges Promi-Interview mit falschen Zitaten aufgebessert hat. Als er ein Angebot des russischen Boulevard-Magazins - dem Moskau Match - bekommt, für das auch sein mittlerweile verstorbener Vater gearbeitet hat, nimmt er die Möglichkeit wahr, um sich seinen Schwierigkeiten in Berlin zu entziehen. Pauls Aufgabe ist es, die Verkaufszahlen des Magazins wieder zu steigern und einen frischen Wind hineinzubringen. Das gelingt ihm relativ rasch und er taucht in die Welt des russischen Partylebens ein. Als er jedoch die Journalistin Katja kennenlernt und sich in sie verliebt, findet sein lockerer Lebensstil in Moskau ein jähes Ende. Paul wird Zeuge eines Mordes an einem Politjournalisten und Katja bittet Paul darum, einen Nachruf über diesen zu veröffentlichen, der aber von der Chefredaktion nicht genehmigt ist. Aus Liebe zu Katja entspricht er diesem Wunsch und gerät dadurch unversehens in einen Strudel der Ereignisse, die ihn schließlich sogar zum Terrorverdächtigen machen ...

Alterskennzeichnung

Dennis Gansels Filmtitel "Die vierte Macht" bezieht sich auf die für eine Demokratie unabdingbare Bedeutung einer unabhängigen Presse und objektiver Berichterstattung durch die Medien. Rund um dieses Thema entspannt sich ein actiongeladener Politthriller, der auch einige für den Jugendschutz relevante Szenen enthält und somit eine Einschränkung notwendig macht. Exzessiver Alkoholmissbrauch, die Hinrichtung eines Mannes auf offener Straße durch gezielte Kopfschüsse, brutale Folterungen und auch die sehr drastisch gezeigte Erhängung eines Gefängnisinsassen durch seine Mithäftlinge könnten Kinder und Jugendliche emotional sehr belasten. Die durchgehend anhaltende dramaturgische Spannung und die sehr glaubwürdige Handlung mit deutlichem Gegenwartsbezug werden mittels einer sehr effektiven Soundebene zusätzlich verstärkt. Nach längerer Diskussion entschloss sich die Kommission, den Film für Jugendliche ab 14 Jahren freizugeben, obwohl er eine emotionale Herausforderung darstellt, die aber ab diesem Alter bewältigbar ist und nicht zu einer Überforderung führt.

Positivkennzeichnung

Inspiriert durch den Mord an der russisch-amerikanischen Reporterin und Aktivistin für Menschenrechte, Anna Politkowskaja, entstand ein spannungsgeladener, rasant inszenierter Politthriller, der trotz fiktionaler Handlung seinen Gegenwartsbezug nicht verleugnen kann. Dennis Gansel zeigt sehr realistisch auf, wie die Politik Medien instrumentalisiert und mittels Angstmacherei und gezielter Fehlinformation ihre Interessen auf manipulative Art und Weise durchsetzt. Die Problematik der Unterdrückung der freien Presse wird dem Zuseher deutlich vor Augen geführt und regt dazu an, sich mit dem eigenen Demokratieverständnis auseinanderzusetzen und die Ereignisse in anderen Ländern kritisch zu beobachten und zu hinterfragen. Im Hinblick auf die russischen Präsidentschaftswahlen 2012 erhält der Film noch zusätzlich eine aktuelle Brisanz, die jugendliche Rezipienten dazu anregen könnte, sich mit dem politischen Tagesgeschehen genauer auseinanderzusetzen.
Die Kommission befand den auch formal sehr gut gemachten Film daher als "empfehlenswert ab 16 Jahren als Politthriller".


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