DarstellerInnen | Mohamed Fellag (als Fellag: Bachir Lazhar), Sophie Nélisse (Alice), Émilien Néron (Simon), Danielle Proulx (Mme Vaillancourt), Brigitte Poupart (Claire Lajoie), Louis Champagne (Concierge), Jules Philip (Gaston), Francine Ruel (Mme Dumas), Sophie Sanscartier (Audrée), Seddik Benslimane (Abdelmalek), Marie-Eve Beauregard (Marie-Frédérique), Louis-David Leblanc (Boris), Vincent Millard (Victor), André Robitaille (Kommissar), Danis Daniel Gadouas (Me Gilbert), Stéphane Demers (Marie-Frédériques Vater), Evelyne de la Chenelière (Alices Mutter), Marie Charlebois (Prokuristin), Nico Lagarde (Psychologin) |
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Inhalt | Simon sieht es als erstes, als er die Schulmilch in die Klasse bringen will: Seine Lehrerin Martine hat sich erhängt. Für die Schüler/innen ist das eine schwierige Situation. Sie müssen nicht nur mit dem Selbstmord der beliebten Lehrerin umzugehen lernen, manche von ihnen sind ernsthaft traumatisiert, und die Erwachsenen gehen bestenfalls hilflos mit den Themen Tod und Trauer(-bewältigung) um. Als Ersatz-Lehrer bewirbt sich der aus Algerien gebürtige, in Kanada um Asyl ansuchende Bachir Lazhar um die nachzubesetzende Stelle. Selbst vom Schicksal gezeichnet ist er zwar pädagogisch nicht auf dem aktuellsten Stand, ansonsten ist er aber der Einzige, der sich wirklich auf die Kinder einlässt. |
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Alterskennzeichnung | Neben einer sehr kurzen Szene mit der erhängten Lehrerin, die allerdings nur aus der Ferne und nur durch eine Glastüre zu sehen ist, stellt der Film vor allem emotional sehr große Anforderungen an sein Publikum. Es geht um einen Themenkomplex, der sehr belastend sein kann, wobei im Film allerdings auch Ansätze zur Bewältigung aufgezeigt werden. Ein wirkliches Happy End gibt es (realistischerweise) nicht, denn am Ende werden die Kinder wieder verlassen/alleine gelassen. Es bedarf nach Meinung der Kommission einer gewissen Reife der Zuseher/innen, um das entsprechend reflektieren und einordnen zu können („freigegeben ab 10 Jahren“). |
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Positivkennzeichnung | Der Film nimmt sich sehr mutig eines schwierigen Themas an, beobachtet ruhig und feinfühlig, wie ganz normale Menschen auf ein traumatisches Erlebnis reagieren und damit zu leben lernen (müssen). Ohne ins Melodramatische abzudriften, sieht er genau hin, wenn bei den Kindern Schmerz und Aggressionen zum Ausbruch kommen. Während die restlichen Erwachsenen alles negieren und glätten wollen, ist es schließlich der titelgebende, als Lehrer eigentlich gar nicht qualifizierte Asylwerber, der für den Dialog mit den Kindern offen ist. Die gut ausgearbeiteten Charaktere werden besonders von den Kinderdarsteller/innen großartig verkörpert. Obwohl letztlich nicht alle Fragen beantwortet werden können, endet der Film tröstlich („empfehlenswert als Diskussionsfilm ab 12 Jahren“). |
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