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Titel

Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger (3D)

Originaltitel

Life of Pi

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2012

Herkunftsländer

USA

Länge

02:07:00 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Ang Lee

DarstellerInnen

Suraj Sharama (Pi Patel, 17 Jahre), Irrfan Khan (Pi Patel), Tabu (Gita Patel), Rafe Spall (der Schriftsteller), Gérard Depardieu (Koch), Tobey Maguire, Adil Hussain, Ayush Tandon (Pi, jung)

Verleiher

Centfox Film

Inhalt

Ein namenloser Autor sucht nach Inspiration für sein neues Buch und besucht den Inder Pi Patel, um sich dessen merkwürdige Lebensgeschichte erzählen zu lassen. Piscine Militor Patel, der nach einem französischen Schwimmbad benannt wurde, verbrachte seine glückliche Kindheit im Zoo seiner Eltern im indischen Städtchen Pondicherry. Er ist Hindu, lernt aber auf seiner Suche nach Gott auch das Christentum und den Islam kennen und bezeichnet sich selbst als katholischen Hindu-Moslem. Gerade als er sich zum ersten Mal verliebt, beschließen seine Eltern, ihre Zelte in Indien abzubrechen, den Zoo und seine Tiere zu verkaufen und nach Kanada auszuwandern. An Bord des japanischen Frachtschiffes, mit dem die Familie nach Montreal reist, befinden sich auch die meisten der Tiere, die nach Amerika verkauft wurden.
Mitten auf dem Ozean sinkt das Schiff in einem schrecklichen Sturm und nur Pi kann sich in ein Rettungsboot in Sicherheit bringen. Allerdings teilt er sich dieses mit einer Hyäne, einem Orang Utan, einem verletzten Zebra und einem gefährlichen bengalischen Tiger mit dem merkwürdigen Namen Richard Parker. Es währt nicht lange und die tierischen Reisegefährten dezimieren sich gegenseitig bis schließlich nur mehr Pi und der Tiger übrig bleiben. Pi baut sich ein Floß aus Rudern und Rettungswesten, um auf Distanz zu dem gefährlichen Tier zu gehen, und beginnt den Tiger zu zähmen, indem er ihn mit selbstgefangenen Fischen füttert. Auf ihrer gemeinsamen Reise, die 227 Tage andauern sollte, erleben sie eine Fülle an schicksalhaften Abenteuern und müssen gemeinsam um ihr Überleben kämpfen ...

Alterskennzeichnung

Ang Lees Bestsellerverfilmung birgt einiges an Inhalten, die für ein jüngeres Publikum nicht geeignet erscheinen, werden doch etliche Tötungen von und durch Tiere gezeigt, verletzte und dem Tod geweihte Tiere stoßen Schmerzensschreie aus und auch die visuelle Umsetzung des Schiffsuntergangs in der 3D-Technologie könnte zu einer emotionalen Verstörung und optischen Überforderung führen. Dazu verstärkt eine äußerst geschickt eingesetzte Soundebene die Spannungselemente des Filmes noch zusätzlich. Auch die enorme Länge des Filmes von über zwei Stunden macht eine Einschränkung notwendig. Der Hauptprotagonist verliert im Zuge der Katastrophe seine ganze Familie und muss ständig um sein Überleben kämpfen. Entlastend erschien der Kommission, dass durch die Zeitblende von Anfang an klar ist, dass der Hauptdarsteller das Abenteuer überleben wird. Die Kommission befand daher eine Alterskennzeichnung ab 10 Jahren für angemessen.

Positivkennzeichnung

Bislang galt eine Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Yann Martel als unmöglich, bis sich Ang Lee des Stoffes annahm und ein bildgewaltiges Epos auf die Leinwand zaubert, das nicht nur durch seine optische Umsetzung besticht, sondern auch durch den tiefsinnigen, zur Diskussion anregenden philosophischen Hintergrund. Der formal auf allen gestalterischen Ebenen hervorragend gemachte Film versteht sich als Metapher für das Leben und beleuchtet die Sinnfrage und die Suche nach dem Göttlichen. Die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Religionen werden mit einer poetischen Leichtigkeit transportiert, nicht ohne aber auch dem kritischen Hinterfragen und dem Zweifel Raum zu lassen. Der junge Hauptdarsteller wird zum Spielball der Naturelemente und muss sich einem schier ausweglos scheinenden Kampf ums nackte Überleben stellen und auch der Frage, wie viel oder wie wenig nötig ist, bis der Mensch seine Menschlichkeit einbüßt und genauso seinen animalischen Instinkten folgt wie die Tiere.
Ang Lee verwendet die 3D-Technologie nicht zum Selbstzweck, er zaubert magische märchenhafte Bilder auf die Leinwand, die die Rezipient/innen immer wieder in Staunen versetzen und tief in die Dimensionen des Filmes eintauchen lassen.
Die Kommission war sich einig, den Film als "sehr empfehlenswert als fantastische Literaturverfilmung ab 12 Jahren" hervorzuheben.


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