medienservice
Bildung































JMK

Filmdatenbank Sucheergebnis

Suchergebnisse in alphabetischer Reihenfolge:


Titel

Deine Schönheit ist nichts wert

Originaltitel

Deine Schönheit ist nichts wert

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2012

Herkunftsländer

Österreich

Länge

01:24:51 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Deutsch

Regie

Hüseyin Tabak

DarstellerInnen

Abdulkadir Tuncer (Veysel), Nazmi Kirik (Vater), Lale Yavas (Mutter), Orhan Yildirim (Nachbar), Yüsa Durak (Bruder), Milica Paucic (Ana), Susi Stach (Lehrerin), Branko Samarovski (Direktor), Mustafa Tekeli (Kadir), Islam Awad (Freund), Magdalena Kronschläger (Sozialarbeiterin), Alev Irmak (Übersetzerin)

Verleiher

Filmladen Filmverleih GmbH

Inhalt

Veysel ist halb Kurde, halb Türke und musste mit seiner Familie nach Österreich flüchten. Der 12-Jährige wird sehr schnell eingeschult und kann natürlich aufgrund seiner mangelnden Deutschkenntnisse dem Unterricht nicht folgen. Noch dazu ist er sehr schüchtern und ein kleiner Tagträumer, was ihn alsbald zum sogenannten Problemschüler und auch Außenseiter macht. Doch nicht nur in der Schule hat Veysel große Probleme, seine Familie droht an einem Streit zwischen seinem Vater und dem älteren Bruder Mazlum zu zerbrechen. Mazlum hält dem Vater vor, dass dieser als kurdischer Freiheitskämpfer viele Jahre in den Bergen verbracht und somit seine Familie im Stich gelassen habe. Als der Streit in körperlicher Gewalt eskaliert, verlässt Mazlum die Familie, was wiederum zum Streit zwischen Veysels Eltern führt. Nirgendwo fühlt der Bub sich sicher und so flüchtet er in seine eigene kleine Traumwelt, die beherrscht wird von seiner ersten großen Liebe, Ana, eine Mitschülerin, die von seinen Gefühlen für sie keine Ahnung hat. Eines Tages bekommt er von seiner Lehrerin die Aufgabe, ein Gedicht nach eigener Wahl auf Deutsch vorzutragen. Veysels Wahl fällt auf ein Liebeslied des bekanntesten türkischen Dichters und Sängers des 20. Jahrhunderts, Asik Veysel, und er bittet seinen Nachbarn Cem, einen 30-jährigen, selbst an Liebeskummer laborierenden Macho um Hilfe bei der Übersetzung vom Türkischen ins Deutsche ...

Alterskennzeichnung

Kaum einmal wurde ein Migrationsdrama in solcher, auch besonders für ein jugendliches Publikum ansprechender Qualität dargeboten, wie es dem Neo-Regisseur Hüseyin Tabak mit seinem Erstlingswerk "Deine Schönheit ist nichts wert" gelungen ist. Der Hauptdarsteller und somit die Identifikationsfigur ist ein 12-jähriger Junge, der seine tristen Lebensumstände nur deshalb verkraftet, weil er sich in eine heile Fantasiewelt flüchtet, in der nur er und seine erste Liebe Ana zählen. Erzählt wird konsequent aus der Perspektive des jungen Veysel, dadurch erschließt sich die Problematik des Kindes viel deutlicher und intensiver. Gewalt innerhalb der Familie wird dargestellt, die tristen Lebensumstände der Migranten schonungslos gezeigt, vom Mobbing in der Schule bis zum Unverständnis und der Überforderung der Lehrerin. Über all dem schwebt das Damoklesschwert der drohenden Abschiebung. Die sehr realitätsnahe Erzählung und Milieuschilderung erfordert ein gewisses Maß an Reife und auch das triste Ende der Geschichte könnte ein jüngeres Publikum verstören. Die Kommission befand daher eine Freigabe ab 10 Jahren für angemessen.

Positivkennzeichnung

Hüseyin Tabak gelingt es mit seinem ersten Spielfilm sogleich den Türkischen Filmpreis in sechs Kategorien zu gewinnen. Der Jungregisseur, der als Zögling Michael Hanekes gilt, hinterlässt mit seinem Erstlingswerk einen großen Eindruck und zeichnet ein ergreifendes Migrationsdrama, ohne jegliche Schönfärberei und ohne falsche Rührseligkeiten. Besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung des jungen Darstellers Abdulkadir Tuncer, der seine eigenen Erlebnisse bezüglich drohender Abschiebung auch in die Rolle einarbeiten konnte. Der Wechsel zwischen der Traumwelt des jungen Veysel und der brutalen Realität verleiht dem Film eine Authentizität, die niemanden unberührt lässt. Die Identifikation mit dem Hauptprotagonisten kann für ein jugendliches Publikum vieles an Verständnis und Empathie hervorrufen, weshalb die Kommission den Film mit "empfehlenswert ab 12 Jahren als Migrationsdrama aus der Sicht eines Kindes" hervorhebt.


<< Zurück zu den Suchergebnissen