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Titel

Das radikal Böse

Originaltitel

Das radikal Böse

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2013

Herkunftsländer

Deutschland, Österreich

Länge

01:36:09 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt., tlw. OmU

Sprache Ton

Deutsch

Regie

Stefan Ruzowitzky

DarstellerInnen

-

Verleiher

Filmladen Filmverleih GmbH

Inhalt

Am 22. Juni 1941 überfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion und entfesselte einen ideologisch-rassistischen Vernichtungskrieg in noch nicht dagewesenem Ausmaß. Den Truppen des Heeres folgten sog. „Einsatzgruppen“, deren Aufgabe die Erschießung aller jüdischen Kinder, Frauen und Männer war. Ausgehend von Christopher Brownings Sachbuch „Ganz normale Männer“ befasst sich Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky in diesem Dokumentarfilm mit dieser weniger bekannten Seite des Holocaust. Denn noch vor der Massentötung durch Gas in den Vernichtungslagern 1942-1944 begann die Tötung von zwei Millionen Jüdinnen und Juden durch die Einsatzgruppen. Ruzowitzky geht der Frage nach, wie aus normalen Männern, oft Vätern, Massenmörder werden konnten. Er stützt sich dabei auf authentisches Material wie Briefe, Tagebucheinträge oder aber Aussagen bei Gerichtsprozessen. Erläuternd kommen Wissenschaftler, meist Psychologen und Historiker, zu Wort, die sich intensiv mit dieser Thematik befassten.

Alterskennzeichnung

Wie kann ein Mensch über Monate hinweg täglich Dutzende andere Menschen aus nächster Nähe erschießen, ohne dabei verrückt zu werden? War es möglich, diesen Befehl zu verweigern? Wenn ja, was passierte dann? Das Thema des Films ist wohl für alle Altersgruppen belastend. Die ganze Zeit wird über das Erschießen erzählt. Entlastende Szenen kommen kaum vor. Stefan Ruzowitzky setzt wenige Originalbilder, dafür viele Originaltexte ein. Der Film verurteilt die deutschen Verbrechen klar.
Es darf davon ausgegangen werden, dass österreichische SchülerInnen über die Verbrechen des Nationalsozialismus gelernt haben. Ohne Vorwissen bzw. Vorbereitung sollte der Film von Jugendlichen eher nicht angesehen werden, eine historische Kontextualisierung hilft bei der Bewältigung / Verarbeitung des belastenden Inhalts. Die Kommission diskutierte zwischen einer Freigabe ab 12 oder ab 14 Jahren und empfiehlt die Freigabe ab 14 Jahren.

Positivkennzeichnung

Der Film wird als Versuch einer psychologischen Annäherung an die Täterpsyche im Holocaust und abseits des Holocaust verstanden. Er fordert zum kritischen Hinterfragen von unbedingtem Gehorsam und autoritärem Denken und Handeln auf. Das macht ihn aktuell und allzeit gültig, das macht ihn empfehlenswert. Jedoch: Im Film kommen beinahe ausschließlich Männer vor. Das ist 2013/2014 nicht mehr zeitgemäß, von einem Oscar-Preisträger darf man erwarten, dass er gendert, wenn er selbst das Drehbuch schreibt und auch Regie führt. Deshalb „annehmbar als Dokumentarfilm ab 14 Jahren“.


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