DarstellerInnen | Mia Wasikowska (Robyn Davidson), Adam Driver (Rick Smolan), Emma Booth (Marg), Melanie Zanetti (Annie), Jessica Tovey (Jenny), Rainer Bock (Kurt Posel), Lily Pearl (Robyn Davidson (young)), Robert Coleby (Pop), Tim Rogers (Glendle), John Flaus (Sallay) |
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Inhalt | Im Jahre 1977 beschließt die 27-jährige Robyn Davidson alleine, nur begleitet von ihrer Hündin Diggity und vier Kamelen, die ihr helfen, die Vorräte zu tragen, die Wüste Australiens in Richtung Meer zu durchqueren. Die zarte, junge Frau hat anfänglich mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen und die meisten Menschen, auf die sie bei der Verwirklichung ihres Vorhabens trifft, trauen ihr dies nicht so recht zu. Da sie auch kaum Geld hat, lässt sie sich nach anfänglichem Zögern die Reise von der National Geographic finanzieren. Etwas widerwillig akzeptiert die junge Frau, die offensichtlich nicht gern über sich selbst redet, die Bedingung, dass ein Fotograf sie einmal pro Monat treffen und dokumentieren darf. Dieser bleibt oft für längere Zeit ihr einziger menschlicher Kontakt. Auf ihrer zumeist einsamen Reise durch die weiten und leeren Landschaften, untermalt mit Bildern von überwältigender Schönheit, kommt sie mitunter an ihre persönlichen Grenzen und hat mit Durst, Stürmen und Orientierungsverlust zu kämpfen. Den Bildern der faszinierenden australischen Landschaft wird viel Raum geboten, die Konfrontation mit der Natur wird, neben der Darstellung der Person, in den Vordergrund gestellt. Robyn trifft aber auch auf Touristen und abseits lebende Farmer, ein Aborigine-Ältester führt sie durch heiliges, Frauen alleine nicht zugängliches Territorium. Es ist eine lange, meditative Reise, die an eine Art Selbstfindungs-Trip erinnert, bis sie am Ende das Meer erreicht …
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Alterskennzeichnung | Der Film ist über weite Strecken ruhig und unaufgeregt, auch wenn man als Zuseher/in manchmal Unheilvolles für die alleine reisende Frau erwartet. Es gibt wenige belastende Szenen, etwa wenn Robyn gezwungenermaßen auf wilde Kamelbullen schießen muss und zwei davon tötet oder wenn sie ihren Hund, der Gift gefressen hat, töten muss. Der persönliche Hintergrund und die Bedeutung der in oft traumähnlich wirkenden Rückblenden erzählten biographischen Fakten (etwa der Verlust der Mutter durch Selbstmord in jungen Jahren) bleiben vage, auch die Beweggründe Davidsons für die Reise an sich werden nicht eindeutig geklärt. In Erinnerung bleiben vor allem beeindruckende Bilder und die bemerkenswerte Leistung einer eigenwilligen, starken Frau. Die Kommission empfiehlt eine Freigabe ab 8 Jahren, da aufgrund der unaufgeregten Darstellung insgesamt das Gezeigte ab diesem Alter keine Überforderung oder desorientierende Wirkung vermuten lässt.
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Positivkennzeichnung | Regisseur John Curran bietet mit der Adaption des autobiographischen Bestsellers von Robyn Davidson eine Art Charakterstudie einer eigenwilligen, menschenscheuen jungen Frau, die sich auf eine Reise ins Ich, in Stille und Einsamkeit begibt. Dies wird mit prachtvollen Bildern der weiten, einsamen australischen Landschaft und sensibel eingesetzter Musik untermalt. Dieser Film abseits des Mainstream-Kinos besticht formal durch guten Schnitt und lange, beeindruckende Bilder. Die schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin ist hervorzuheben. Glaubhaft und nachvollziehbar wird der täglichen Kampf mit den Entbehrungen und Anstrengungen der Reise sowie die Bindung mit den begleitenden Tieren dargestellt. Einblicke in das Verhältnis zu Australiens Ureinwohnern, den Aborigines, und Themen, wie die Rolle der Frau in den 1970er Jahren, der fotonärrische Tourismus und sensationsheischender Journalismus werden angeschnitten. Empfehlenswert als autobiographischer Abenteuertrip ab 14 Jahren.
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