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Titel

Boyhood

Originaltitel

Boyhood

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2013

Herkunftsländer

USA

Länge

02:45:00 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Englisch

Regie

Richard Linklater

DarstellerInnen

Patricia Arquette (Olivia), Ellar Coltrane (Mason), Ethan Hawke (Mason Sr.), Lorelei Linklater (Samantha), Tamara Jolaine (Tammy), Evie Thompson (Jill), Deanna Brochin (College Student), Andrea Chen (Sam's Roommate), Megan Devine (Make Out Girl), Sam Dillon (Nick)

Verleiher

Universal Pictures International Austria GmbH

Inhalt

Der Film begleitet Mason ab dem Alter von 6 Jahren, von seinen schulischen Anfängen bis zum Eintritt ins College. Die Eltern hatten sich getrennt und seine Mutter Olivia entscheidet schließlich, mit ihm und seiner zwei Jahre älteren Schwester Samantha wieder nach Houston zu ziehen. Sie möchte dort den Uni-Abschluss nachholen und mit einem gut dotierten Job ihren Kindern ein besseres Leben ermöglichen. Sie gerät immer wieder an die falschen Männer. Weitere Umzüge, bei denen die Kinder den gesamten Freundeskreis zurücklassen müssen, folgen. Den Vater, einen Hallodri, der sich allerdings um die Kinder bemüht, sehen sie mehr oder weniger regelmäßig an Wochenenden.
Daneben wird von den normalen Sehnsüchten und Sorgen eines Heranwachsenden erzählt, seinem sich auf dem Weg zum Erwachsenwerden langsam formenden Charakter ...

Alterskennzeichnung

Dieses Spielfilmprojekt – Regisseur und Drehbuchautor Richard Linklater hat 12 Jahre hindurch einmal im Jahr für ein paar Tage gedreht – gleicht einem Entwicklungsroman. Es erzählt das Leben von Mason, einer Kindheit und Jugend in Texas – mit all ihren Höhen und Tiefen.
Stiefvater Nr. 1 wird zunehmend Alkoholiker und schikaniert mehr und mehr Olivia, Mason, dessen Schwester und seine beiden eigenen Kinder. Eine unterschwellige Bedrohung in der täglichen häuslichen Situation ist deutlich spürbar, sie steigert sich langsam. Die Kids kommen einmal dazu, als der Stiefvater ihre Mutter offenbar gerade geschlagen hat (die Tat selbst wird nicht explizit in Szene gesetzt). Die Mutter zieht Hals über Kopf mit ihren Kindern aus, wobei sie die beiden Stiefgeschwister, mit denen sie sich immerhin mehrere Jahre gut verstanden hatten, beim tobenden Alkoholiker zurücklassen müssen.
Obwohl diese Situationen nicht ausführlich verbalisiert werden und die Kinder diese mit wenigen Ausnahmen fast gleichmütig hinnehmen, kommt doch ihr Leiden an diesen Umbrüchen sehr klar durch. Die Streits der Mutter mit ihrem Vater, den Stiefvätern, die Übersiedlungen und die damit verbundenen Verluste, mehrere Schulwechsel sind nicht ganz ohne.
Es wird keine heile Welt vorgegaukelt, der tägliche Kampf, den eine Jugend auch so mit sich bringen kann, und auch der der alleinerziehenden, teilweise überforderten Mutter, wird gezeigt, allerdings nimmt das Kinopublikum auch teil an den Glücksmomenten, den Erfolgen ...
Die Sprache fiel teils als sehr derb auf. Drogen werden so nebenbei immer wieder konsumiert (allerdings ohne Verherrlichung).
Die kleineren und größeren Katastrophen überstehen die Kinder augenscheinlich gut, der wichtige Rückhalt, die Liebe der Familie war ihnen immer gewiss. Die Empfehlung lautet: freigegeben ab 12 Jahren (Dauer: beinahe 3 Stunden!)

Positivkennzeichnung

Die Höhen und Tiefen dieser Jugend werden eindrucksvoll und äußerst realitätsnah geschildert. Die Zeit vergeht gemächlich, Stiefväter tauchen auf und verschwinden wieder, Erfolge, Misserfolge werden erlebt, Mason begegnet seiner ersten großen Liebe ...
Die Handlung erscheint trotz der Jahres-Sprünge wie aus einem Guss, die Übergänge fließen gekonnt ineinander. Beeindruckend, die Schauspieler und somit Figuren über so viele Jahre beobachten zu können. Das umwerfende Ensemble, Kameraführung, Musik bestachen.
Die Spielhandlung liefert zudem ein schönes Zeitkolorit dieser Jahre: Harry Potter-Hype und Obama-Wahlkampf, vom ersten iMac bis zu Facebook und Smartphone. Amüsant: das spontane Aufklärungsgespräch des Vaters mit seiner Tochter.
Empfehlenswert ab 14 Jahren als Coming-of-Age-Geschichte.


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