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Titel

A Most Wanted Man

Originaltitel

A Most Wanted Man

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2014

Herkunftsländer

USA

Länge

02:01:43 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Englisch

Regie

Anton Corbijn

DarstellerInnen

Grigoriy Dobrygin (Issa Karpov), Philip Seymour Hoffman (Günther Bachmann), Homayoun Ershadi (Abdullah), Mehdi Dehbi (Jamal), Neil Malik Abdullah (Abdullah's Bodyguard), Nina Hoss (Irna Frey), Daniel Brühl (Maximilian), Vicky Krieps (Niki), Kostja Ullmann (Rasheed), Franz Hartwig (Karl)

Verleiher

Constantin Film

Inhalt

Ein illegaler Einwanderer entsteigt nass und frierend dem Hafengewässer: Der russisch-tschetschenische Issa Karpow, von Foltermalen gezeichnet, hat die Absicht, sich das bei einer Hamburger Bank im Schließfach liegende, illegal erworbene Vermögen seines Vaters zu holen. Und er sucht Kontakt zur islamischen Gemeinde. Das macht ihn für Günther Bachmann, Leiter einer halb offiziellen deutschen Anti-Terrorismus-Einheit, verdächtig.
Menschenrechtsanwältin Annabel Richter unterstützt Issa mit den besten Absichten bei seinem Vorhaben. Bachmann wiederum will durch Karpow an die Hintermänner eines islamistischen Finanznetzes, das Al Kaida unterstützt, herankommen. Da braucht er Zeit, doch weder die CIA und noch andere deutsche konkurrierende Geheimdienste, die ebenfalls auf Karpow aufmerksam geworden sind, lassen ihn so arbeiten wie er will. Als es Bachmann gelingt bei einer (illegalen) Entführungsaktion Annabel Richter von seinen lauteren Absichten zu überzeugen, hilft ihm diese schließlich – und auch der Bankier unterstützt ihn, wenn auch nicht ganz freiwillig. Als endlich alles mit den anderen Geheimdiensten geklärt scheint, wird eine Falle gestellt. Doch es läuft nicht alles so wie geplant …

Alterskennzeichnung

Der erfreulich unblutig inszenierte Film (es fällt kein einziger Schuss!) wartet mit einer durchgängigen Atmosphäre psychologischen Drucks auf, dem man sich nur schwer entziehen kann. Für den Jugendschutz relevant ist das Bild des von Folter gezeichneten Issa, die Entführung von Annabel Richter sowie der dauernde Zigaretten- und Alkoholkonsum von Bachmann. Anzuführen ist auch noch eine Polizeiaktion gegen die ersten „Gastgeber“ Karpows, ebenfalls Einwanderer. Die Spannung wird bis zum Schluss aufrechtgehalten, niemandem ist wirklich zu trauen, die „staatliche Integrität“ wird durch das Agieren der Geheimdienste, die mit illegalen Mitteln arbeiten (müssen?!), diskreditiert. Es wird eine Freigabe ab 12 Jahren empfohlen.

Positivkennzeichnung

Nach der Buchvorlage von John Le Carré „Die Marionetten“, bietet Regisseur Anton Corbijn nach „Control“ (2007) und „The American“ (2010) einen Thriller, in dem die Geheimdienste gegeneinander intrigieren und nichts und niemand sicher oder vertrauenswürdig zu sein scheint. Ort der Handlung ist Hamburg, wo die „Todespiloten“ die 9/11-Anschläge planten, was der ganzen Story eine beunruhigend realistische Atmosphäre gibt. Anzumerken ist der gelungene Spannungsbogen, der ohne Waffengewalt und Action auskommt. Hervorzuheben sind ebenfalls die schauspielerischen Leistungen (Anm.: Der letzte Film mit dem im Februar 2014 an den Folgen einer Überdosis gestorbenen Philip Seymour Hoffman) aller Darsteller/innen, die gut eingesetzte Musik und die Ausstattung. Die Problematik des rechtsstaatlichen Dilemmas, wenn es darum geht mögliche Terroristen oder terroristische Organisationen zu bekämpfen und ebendiese rechtsstaatlichen Mittel hier nicht genügen (können?!), wird hervorragend herausgearbeitet. Auch die Situation von Migranten bzw. Flüchtlingen wird realitätsnahe dargestellt. Sehr empfehlenswert als Geheimdienstthriller ab 14 Jahren.


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