DarstellerInnen | Ricardo Darin (Simon Fisher), Oscar Martinez (Mauricio), Leonardo Sbaraglia (Diego), Erica Rivas (Romina), Rita Cortese (Cocinera),
Julieta Zylberberg (Moza), Darío Grandinetti (Salgado), Liliana Ackerman (Tia Ariel), Nancy Dupláa (Victoria), María Marull (Isabel)
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Inhalt | Der Episodenfilm „Wild Tales“, der in Argentinien 2014 zu einem der erfolgreichsten Filme wurde, besteht aus sechs scheinbar unzusammenhängenden in sich geschlossenen Abschnitten, die eines gemeinsam haben: irgendwann verliert irgendjemand – jeweils zumindest eine Person – so richtig die Fassung. Gleich zu Beginn sind es die Passagiere eines Flugzeugs, die erkennen, dass sie die Bekanntschaft mit einem gescheiterten Musiker eint, dann lernen wir zwei Fremde kennen, die sich aus nichtigem Anlass auf einer einsamen Landstraße in einen Kampf auf Leben und Tod verstricken, und dann ist da auch noch die Braut, die unter ihren Hochzeitsgästen eine Rivalin entdeckt. Sie alle verlieren für einen Moment die Nerven, geraten dadurch in eine Eskalation der Gewalt, die schnell unkontrollierbar wird … |
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Alterskennzeichnung | Damián Szifrons schwarze Komödie zeigt jede Menge eskalierende Auseinandersetzungen, in denen es bisweilen sehr gewalttätig und mitunter auch ausgesprochen ekelhaft zugeht. Dabei treibt er die jeweiligen Eskalationen genüsslich auf die Spitze und auch wenn Gewalt hier nicht als einziges Konfliktlösungsmittel präsentiert wird, so wird doch immer wieder ein gewisses Verständnis für die Handlungen erzeugt. Was für Erwachsene ob der erkennbaren Ironie durchaus vergnüglich sein kann, enthält aus Sicht des Jugendschutzes doch einiges an Belastendem, Irritierendem und Desorientierendem. Beispielhaft angeführt seien hier die Köchin, die ihr Küchenmesser ohne jeden Skrupel dazu nutzt einen ihr völlig Unbekannten niederzustechen, die beiden Männer, die den jeweils anderen um jeden Preis erniedrigen wollen und dadurch in einen Teufelskreis geraten, den schließlich beide mit dem Tod bezahlen, oder die Braut, die mit wachsender Lust an der Destruktion ihre eigene Hochzeit zum Desaster werden lässt. Moralisch desorientierend könnten wohl auch die Eltern jenes jungen Mannes wirken, der durch einen Unfall, bei dem er eine schwangere Frau überfahren hat, schwere Schuld auf sich geladen hat. Denn die einzige Reaktion seiner Eltern ist der Versuch die Sache zu vertuschen, indem sie sich einen Sündenbock kaufen. Als entlastend ist anzuführen, dass keine der Episoden länger als zwanzig Minuten dauert, wodurch die einzelnen Geschichten eher an der Oberfläche bleiben, und dass sie so konstruiert sind, dass sie wenig Identifikationsangebote machen. Nach ausführlicher Diskussion entschied sich die Kommission daher mehrheitlich für eine Freigabe ab 14 Jahren.
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