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Titel

Elser

Originaltitel

Elser

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2014

Herkunftsländer

Deutschland

Länge

01:54:00 (hh:mm:ss)

Sprachversion

Sprache Ton

Deutsch

Regie

Oliver Hirschbiegel

DarstellerInnen

Christian Friedel (Georg Elser), Katharina Schüttler (Elsa), Burghart Klaußner (Arthur Nebe), Johann von Bülow (Heinrich Müller), David Zimmerschied (Josef Schurr), Felix Eitner (Hans Eberle), Rüdiger Klink (Erich), Cornelia Köndgen (Maria Elser), Martin Abram (Ludwig Elser), Simon Licht (SS Obergruppenführer), Lissy Pernthaler (Protokollführerin), Michael Kranz (Franz Xaver Lechner), Gerti Drassl (Lore), Valentina Repetto (Brunhilde), Anna Unterberger (Anna), Anton Algrang (Dr. Hübner), Michael Ehnert (Kubjureit), Udo Schenk (Adolf Hitler), Thomas Gräßle (Finkbeiner), Anna Holmes (Arthur Nebes Sekretärin), Sebastian Fritz (Leonhard Elser), Christian Koch (Grenzbeamter Rieger), Oli Bigalke (SA-Mann)

Verleiher

ThimFilm GmbH

Inhalt

Georg Elser ist ein einfacher Schreiner und lebt in Königsbronn. Als Ende der 20er Jahre die Nazis in sein Dorf kommen, erkennt er bald, dass diese sein Land ins Verderben führen werden. In einem Wirtshaus lernt er die mit einem grausamen Trunkenbold verheiratete Elsa kennen und verliebt sich in sie. Als die Gräueltaten der Nazis immer schlimmer und die Absichten Hitlers immer deutlicher werden, beschließt Elser, dem Wahnsinn im Alleingang ein Ende zu setzen und verübt im Münchener Bürgerbräukeller ein Bombenattentat mit dem Ziel, die gesamte NS-Führungsriege und Adolf Hitler zu töten. Doch das Schicksal will es anders und so detoniert die Bombe 13 Minuten zu spät, Hitler und sein Gefolge verlassen die Veranstaltung ungeplant früher.
Elser weiß davon aber noch nichts, als er versucht, über die Schweizer Grenze das Land zu verlassen. Dort findet man jedoch ein Foto und eine verfängliche Karte mit dem Anschlagsort bei ihm und er wird verhaftet. Arthur Nebe, der Chef der Kripo im Reichssicherheitshauptamt, und Heinrich Müller, Chef der Gestapo, verhören Elser und erst jetzt erfährt er, dass sein Anschlag fehlgeschlagen ist und Hitler noch lebt. Um seine Hintermänner ausfindig zu machen, setzen sie Elser massiv unter Druck, foltern ihn tagelang und bedrohen Elsa und seine Familie, bis er schließlich seine ganze Geschichte erzählt …

Alterskennzeichnung

Der Film beruht auf wahren Begebenheiten, was im Hinblick auf den Jugendschutz zu beachten ist. Der Film teilt sich in zwei Handlungsstränge auf, wobei eine Zeitebene vor dem Attentat liegt und die zweite das Attentat und die anschließende Verhaftung und Verhöre zeigt. Eine durchgehend bedrohliche Stimmung zieht sich durch den Film, der für ein junges Publikum vor allem in den Szenen, die sich auf das Leben Elsers vor dem Attentat beziehen, entlastende Momente bietet. Diese stellen Elser als begabten Handwerker, Musiker und freiheitsliebenden Menschen dar, der beim weiblichen Geschlecht gut ankommt. Bei einigen Szenen vor dem Attentat wird Elsers verheiratete Geliebte mehrmals vom trinksüchtigen Gatten bedrängt und auch geschlagen – in einer Szene wird die Schwangere getreten. Der Hauptprotagonist wird bei den Verhören Folterungen ausgesetzt, die sehr drastisch dargestellt werden, extreme Momente werden allerdings oft doch nicht explizit ins Bild gesetzt. So wird zum Beispiel gezeigt, wie Elser mit einem Schlagstock auf den Rücken geschlagen wird – bis hin zum Erbrechen. In einer anderen Szene wird sein Kopf mehrmals auf einen Tisch geschlagen. Auch wird Elser psychisch durch die Bedrohung seiner Geliebten unter Druck gesetzt und er muss damit fertig werden, dass sein Attentat gescheitert ist und unschuldige Menschen das Leben gekostet hat. Anzuführen ist auch eine lang gehaltene Erhängungsszene, wobei der Betreffende von hinten (ohne Sicht auf den Kopf) gezeigt wird. Eine mitunter bedrohliche Soundebene unterstreicht die düstere Stimmung des Filmes. Das (bekannte) absehbare tödliche Ende für den Hauptprotagonisten ist ebenso zu erwähnen. Die genannten Gewalt- und Bedrohungsszenen werden hier als Mittel eingesetzt, um die Verletzung der Menschenwürde in dieser Zeit zu betonen, sie werden allerdings nicht reißerisch oder voyeuristisch inszeniert. Der Film ist im historischen Kontext zu sehen und sollte ein jugendliches Publikum ab 14 Jahren trotz der angeführten Inhalte nicht überlasten, zumal ab diesem Alter genügend Vorwissen und Medienerfahrung gegeben sind. Die Kommission empfiehlt eine Freigabe ab 14 Jahren.

Positivkennzeichnung

Regisseur Oliver Hirschbiegel portraitiert in seinem Film den Hitler-Attentäter Georg Elser. Ein durchwegs gutes Schauspielerensemble agiert in einem überaus detailreichen Setting und lässt die Zeit des Naziterrors wieder aufleben.
Der Film birgt viel an Diskussionspotential, besonders das Thema Zivilcourage und ihre möglichen Auswirkungen auf das eigene Leben werden angesprochen. Er zeigt das gängige Mitläufertum in dieser Zeit auf, das Wegsehen und die Ignoranz, welche die schrecklichen Vorkommnisse überhaupt erst möglich machten, und die Propagandamaschinerie, dazu angetan Zweifel zu beseitigen. Doch der Film zeigt auch die andere Seite, die Widerstandskämpfer und die stillen Revolutionäre, wie Elser einer war, der schließlich im Alleingang beschließt, gegen dieses übermächtige System des Grauens anzutreten und mit seinem Scheitern zu einem tragischen Helden dieser Zeit wird. Man kann zudem Parallelen zu den immer noch stattfindenden menschenunwürdigen Praktiken der Wahrheitsfindung ziehen und darüber hinaus auch falsch verstandenes Märtyrertum in den Mittelpunkt einer Diskussion rücken.
Die Kommission entschied sich, den Film als „annehmbar ab 14 Jahren als Diskussionsfilm mit historischem Hintergrund“ hervorzuheben.
Zusätzliche Links zum Film:
„Schulmaterial vom Filmverleih“:
http://elser-derfilm.de/schulmaterial.html;
Info auf „Kinofenster.de“:
http://www.kinofenster.de/filme/filmarchiv/elser-nik/;
Info auf „VISION KINO – Netzwerk für Film und Medienkompetenz“:
http://www.visionkino.de/WebObjects/VisionKino.woa/wa/CMSshow/1264742?_highlight=elser+


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