JMK

Am grünen Rand der Welt

Far from the Madding Crowd

Langfilm

2015

Großbritannien

01:59:12 (hh:mm:ss)

OmU

Englisch

Thomas Vinterberg

Carey Mulligan (Bathsheba Everdene), Matthias Schoenaerts (Gabriel Oak), Tilly Vosburgh (Mrs. Hurst), Mark Wingett (Bailiff 1), Dorian Lough (Bailiff 2), Sam Phillips (Sergeant Doggett), Tom Sturridge (Sergeant Francis Troy), Juno Temple (Fanny Robbin) , Bradley Hall (Joseph Poorgrass) , Hilton McRae (Jacob Smallbury), Jessica Barden ( Liddy), Harry Peacock (Jan Coggan), Victor McGuire (Bailiff Pennyways), Michael Sheen (William Boldwood), Jody Halse (Farmer Stone )

ABC-FILMS

Die schöne junge Bathsheba Everdene (Carey Mulligan) erbt die heruntergekommene Farm ihres Onkels und möchte sie wieder zu alter Produktivität bringen. Dass sie das, im Südengland des Jahres 1870, vorerst ohne männlichen Beistand tun will, ruft einiges Erstaunen hervor und wird nicht von allen goutiert. Daher ist sie stets dankbar für die Unterstützung, die sie von ihrem Schäfer Gabriel Oak (Matthias Schoenaerts) erfährt. Was außer den beiden keiner weiß ist, dass er um ihre Hand angehalten hatte, als sie noch eine mittellose Waise war. Bathsheba war damals skeptisch und hatte den Antrag nicht angenommen. Mittlerweile allerdings scheint eine solche Verbindung undenkbar, denn während sie durch die Erbschaft zur potentiell wohlhabenden Grundbesitzerin wurde, hat er durch ein Unglück seine Schaffarm verloren. In diesem Fall machen die gesellschaftlichen Konventionen des viktorianischen Zeitalters eine Verbindung der beiden unmöglich.
Obwohl Bathsheba es nicht eilig hat mit dem Heiraten, gibt es bald zwei weitere Verehrer: William Boldwood (Michael Sheen), den ausgesprochen wohlhabenden Besitzer der Nachbarfarm, sowie den charmanten Offizier Frank Troy (Tom Sturridge). Jeder der Bewerber hat Vorzüge und daher fällt der jungen Frau die Entscheidung nicht leicht.

Thomas Vinterbergs originalgetreue Verfilmung von Thomas Hardys viertem Roman handelt von vielen starken Gefühlen, erzählt von großem Unglück und enthält ein paar durchaus dramatische Szenen. Zu nennen sind hier etwa der Moment, als Oaks ganze Schafherde über eine Klippe in den Tod stürzt und er den Hund, der das Unglück verursacht hat, erschießen muss, oder jener, in dem Franks Geliebte und ihr Neugeborenes tot aufgefunden werden. Dramatisch wirken auch das Feuer, das Bathshebas Hof zu zerstören droht, oder ein rücksichtslos geführter Boxkampf auf einem Jahrmarkt. Gemessen an der Gesamtlänge des sehr langsam und bedächtig erzählten Films spielen diese Szenen allerdings keine allzu große Rolle. Als Einschränkungsgrund wurde weiters die Erzählweise, die stark über Andeutungen und Bilder arbeitet und vieles unausgesprochen lässt, erwähnt, da sie zu einer Überforderung kleinerer Kinder führen könnte. Für eine Einschränkung sprach auch die geprüfte Originalversion mit englischen Untertiteln. Die genannten Gründe bewogen die Kommission zu einer Freigabe ab 8 Jahren.

„Am grünen Rand der Welt“ ist ein historisch korrekter, wunderbar besetzter und herausragend gespielter Film, der einen interessanten Einblick sowohl in die gesellschaftlichen Strukturen als auch in ein ungewöhnliches Frauenleben im England des 19. Jahrhunderts ermöglicht. Seine Qualität liegt auch in der filmischen Erzählung, die mit wenig Dialog ein dichtes Beziehungsgeflecht vor uns ausbreitet, der ausgezeichneten Kameraführung sowie der sehr authentischen Ausstattung. Nicht zuletzt bewog auch die Geschichte einer Frau, die schon im vorvorigen Jahrhundert versuchte ein selbstbestimmtes Leben zu führen, die Kommission dazu „Am grünen Rand der Welt“ ein „Empfehlenswert als Literaturverfilmung ab 14 Jahren“ zuzusprechen.

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