medienservice
Bildung































JMK

Filmdatenbank Sucheergebnis

Suchergebnisse in alphabetischer Reihenfolge:


Titel

Der Staat gegen Fritz Bauer

Originaltitel

Der Staat gegen Fritz Bauer

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2015

Herkunftsländer

Deutschland

Länge

01:45:06 (hh:mm:ss)

Sprachversion

Sprache Ton

Deutsch

Regie

Lars Kraume

DarstellerInnen

Burghart Klaußner (Generalstaatsanwalt Fritz Bauer), Ronald Zehrfeld (Staatsanwalt Kari Angermann), Robert Atzorn (Charlottes Vater)

Verleiher

Alamode Filmdistribution GmbH

Inhalt

Der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, der in der NS-Zeit unzählige Verbrechen begangen hat, befindet sich zwölf Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges immer noch auf freiem Fuß. Generalstaatsanwalt Fritz Bauer will, im Gegensatz zu den meisten Menschen in Deutschland, die Schrecken dieser Zeit nicht einfach vergessen, sondern die Täter zur Verantwortung ziehen. 1957 erhält er endlich den entscheidenden Hinweis, dass sich Eichmann in Argentinien aufhalten soll. Bauers erklärtes Ziel ist es, Eichmann vor Gericht zu bringen, was sich jedoch wider Erwarten als gar nicht so einfach darstellt. Denn einflussreiche Persönlichkeiten aus allerhöchsten Ebenen, wie zum Beispiel der Oberstaatsanwalt Ulrich Kreidler und BKA-Spezialist Paul Gebhardt, behindern seine Arbeit und sabotieren seine Bemühungen, der Gerechtigkeit Genüge zu tun. Doch Bauer muss seinen Kampf nicht alleine führen, Staatsanwalt Karl Angermann steht ihm zur Seite, und mit Mut und Hartnäckigkeit gelingt es ihnen, Adolf Eichmann seiner gerechten Strafe zuzuführen …

Alterskennzeichnung

Aus der Sicht des Jugendschutzes sind einige Aspekte zu berücksichtigen, wie zum Beispiel die Anfangsszene, die vermuten lässt, dass der Hauptprotagonist versucht, sich das Leben zu nehmen. Eine durchgehend düstere und bedrohliche Atmosphäre zieht sich durch den Film, es gibt kaum entlastende und humorvolle Elemente. Ein großes Thema ist auch die strafrechtliche Verfolgung von Homosexuellen im Deutschland der Nachkriegszeit. In einer Liebesszene werden unter anderem kurz die Geschlechtsteile eines Transgender-Mannes gezeigt, was vielleicht bei einem jungen Publikum zu einer Irritation führen könnte. Auch werden im Zuge einer Erpressung Schwarz-Weiß-Bilder von angedeuteten, nicht explizit sichtbaren sexuellen Handlungen zwischen Homosexuellen gezeigt.
Die Handlung des Filmes ist eingebettet in eine für unsere heutige Jugend völlige fremde Zeit, die Ausstattung im Stile der 50er Jahre ermöglicht zudem eine Distanzierung, daher entschied die Kommission auf eine Altersfreigabe ab 12 Jahren, da ab diesem Alter keine nachhaltige emotionale Verstörung zu befürchten ist

Positivkennzeichnung

Lars Kraume greift in seinem auf Tatsachen beruhenden Film ein heikles Thema der deutschen Geschichte auf, denn in den 50er Jahren sind immer noch Altnazis in den Bereichen Wirtschaft und Politik vertreten. Klarerweise ist ihr Interesse an der Ergreifung und Verurteilung von flüchtigen Kriegsverbrechern äußerst gering, da sie ihre eigene Entlarvung fürchten. Dieser scheinbaren Übermacht an Gegnern stellt sich ein Mann entgegen – Fritz Bauer – der unbeirrt und hartnäckig den Kampf um Gerechtigkeit aufnimmt. Die Zivilcourage und der Mut des Fritz Bauer sind eine Inspiration für all jene, die sich auch in unserer modernen Zeit für Gerechtigkeit und Minderheiten einsetzen. Neben einem bemerkenswert detailgetreuen Setting, das den „Mief“ der 50er Jahre bedrückend widerspiegelt, ist auch die exzellente schauspielerische Leistung des Hauptprotagonisten besonders hervorzuheben.
Es wird ein spannendes, bisher noch wenig thematisiertes Stück Zeitgeschichte gezeigt, welches zum größten Teil kammerspielartig umgesetzt ist und auf Action vollständig verzichtet. Die Kommission befand den historisch akkuraten Film als zeitgeschichtliches Aufarbeitungsdrama für „sehr empfehlenswert ab 14 Jahren“.


<< Zurück zu den Suchergebnissen