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Titel

Raum

Originaltitel

Room

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2015

Herkunftsländer

USA

Länge

01:57:52 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Lenny Abrahamson

DarstellerInnen

Brie Larson (Ma), Jacob Tremblay (Jack), Joan Allen (Nancy), Sean Bridgers (Old Nick), Tom McCamus (Leo), Amanda Brugel (Officer Parker), Cas Anwar (Dr. Mittal), Wendy Crewson (Talk Show Hostess), William H. Macy (Opa Robert), Matt Gordon (Doug)

Verleiher

Universal Pictures International Austria GmbH

Inhalt

Adaption des Erfolgsromans von Emma Donoghue. Die Ausgangssituation: Eine Mutter und ihr Sohn werden jahrelang als Gefangene in einem kleinen Raum gehalten. Jack feiert seinen fünften Geburtstag. Sein gesamtes Leben hat er gemeinsam mit seiner Mutter, „Ma“, in dem ca. vier mal vier Meter kleinen Raum ohne Fenster – nur durch eine Dachluke fällt Tageslicht – zugebracht. „Raum“ ist alles, was er kennt, von der restlichen Welt weiß er (zunächst) nichts. Da er eine liebevolle Behandlung durch seine Mutter erfährt, geht es ihm gut in seinem „Zuhause“. Nach und nach erschließt sich, dass „Ma“ vor sieben Jahre von einem Mann, genannt „Old Nick“, entführt wurde und seither dort als Gefangene gehalten wird. Jetzt, da Jack mit fünf Jahren schon etwas verständiger ist, plant sie mit seiner Hilfe einen Ausbruch aus diesem Kerker. Dazu muss sie ihrem Kind erst einmal erklären, dass es außerhalb von „Raum“ noch eine Welt gibt, die aus viel mehr besteht als aus dem kleinen Zimmer, und dass vieles im Fernsehen, das Jack nur als eine Art Illusion einstuft, doch der Realität entspricht …

Alterskennzeichnung

In diesem Film, der lose auf der realen und international bekannten, erschütternden Geschichte von Natascha Kampusch basiert, wird eine sehr einfühlsame und bewegende Umsetzung der schwierigen Thematik geboten. Durch die Erzählperspektive aus der Sicht des Kindes werden viele belastende Momente nur andeutungsweise in Szene gesetzt. Einmal wird „Ma“ von „Old Nick“ auf das Bett gedrückt und (kaum sichtbar) gewürgt, die Flucht von Jack hat aufregende Momente, danach kommt es kurz zu Streit in der Familie und die belastenden Situationen, in denen sich „Ma“ immer wieder – auch nach der Flucht – befindet, sind, neben einem möglichen Suizidversuch der Mutter, zu nennen. Der Film dürfte aufgrund seiner Machart ein älteres, (lebens-)erfahreneres Publikum mehr beanspruchen/belasten als ein jüngeres. Die Geschichte erfährt schließlich eine Entwicklung zum Guten hin, was als entlastend gewertet wurde. Auch dass sich Jack sogar zwei Mal als „Retter“ erweisen kann, ist anzuführen. Die Figur des jungen Jack, dessen Schauspiel und kindlicher Blick die Liebe zur Mutter und seine Zuversicht glaubhaft widerspiegeln, macht die Filmhandlung erträglicher, als dies aufgrund der Thematik zu vermuten wäre. Die Kommission spricht sich daher aufgrund der sensiblen Umsetzung und auch dem letztlich warnenden Unterton – vor allem hinsichtlich Kindern und Jugendlichen (… das könnte jeder/m passieren …) – für eine Freigabe ab 12 Jahren aus. Ab diesem Alter sollten die gebotenen Inhalte entsprechend reflektiert und eingeordnet werden können.

Positivkennzeichnung

Die Adaption des Erfolgsromans von Emma Donoghue, die auch das Drehbuch schrieb, wird von dem irischen Filmemacher Lenny Abrahamson überaus gut umgesetzt. Die Perspektiven, realisiert durch eine hervorragende Kameraarbeit, lassen das Publikum die Enge des Raumes und die fatale Situation, in der sich Mutter und Kind befinden, im ersten Teil der Spielhandlung nachvollziehbar erleben. Trotzdem wird vermittelt, dass Jack von seiner Mutter umhegt und geliebt wird und dass er, obwohl er vorerst die Welt an sich (außer den titelgebenden „Raum“) nicht kennt, seine eigene Umwelt mit dem Optimismus eines Fünfjährigen wahrnimmt. Ebenso nachvollziehbar wird im zweiten Teil der Filmhandlung sehr gut dargestellt, wie sich der Umgang und das Leben mit der Freiheit an sich – ausgehend von dieser sehr speziellen Situation – als nicht einfache, angenehme Gegebenheit herausstellt.
Die Erzählperspektive aus der Sicht des Kindes ermöglicht eine interessante und intensive, mit vielen Feinheiten und Nuancen durchsetzte Darstellung der Gesamtsituation der zwei Hauptprotagonisten über die gesamte Spielhandlung. Erwähnenswert ist auch die einfühlsame Filmmusik, die die Handlung unterstreicht.
Sehr empfehlenswert als Sozialdrama/Literaturverfilmung ab 16 Jahren.


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