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Titel

Unter dem Sand

Originaltitel

Under sandet

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2015

Herkunftsländer

Dänemark

Länge

01:40:58 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt. snychr., tlw. OF

Sprache Ton

Dänisch

Regie

Martin Zandvilet

DarstellerInnen

Roland Müller (Sgt. Carl Rasmussen), Mikkel Boe Folsgaard (Lt. Ebbe Jensen), Laura Bro (Karin), Louis Hofmann (Sebastian Schumann), Joel Basman (Helmut Morbach), Oskar Bökelmann (Ludwig Haffke), Emil Belton (Ernst Lessner), Oskar Belton (Werner Lessner), Leon Seidel (Wilhelm Hahn), Karl Alexander Seidel (Manfred)

Verleiher

ThimFilm GmbH

Inhalt

Mai 1945: Der Zweite Weltkrieg ist Geschichte und trotzdem hat das Martyrium für ein Dutzend jugendlicher deutscher Soldaten erst begonnen. Sie wurden, wie 2000 andere, als letztes Aufgebot eingezogen. Nun sind sie als Kriegsgefangene in Dänemark für ein Himmelfahrtskommando eingeteilt. Sie sollen einen Strandabschnitt von ca. 45.000 Nazi-Landminen säubern. Sebastian Schumann, Helmut Morbach, Wilhelm Hahn, Ludwig Hafke und die anderen müssen ohne technische Hilfsgeräte und ohne versierte Ausbildung mit ihren bloßen Händen und auf dem Bauch kriechend die scharfen Minen ausgraben. Befehligt wird die Einheit von dem Feldwebel Carl Leopold Rasmussen, der die Deutschen von Beginn weg spüren lässt, wie sehr er sie hasst. Zu essen bekommen die Jugendlichen nichts, ihr Quartier ist eine enge Baracke, die jeden Tag versperrt wird. Erst als zwei der Soldaten beim Entschärfen tragisch ihr Leben lassen und eines Nachts betrunkene britische Soldaten im Beisein seines dänischen Vorgesetzten skrupellos seine Mannschaft erniedrigen, beginnt der Feldwebel sich für sie einzusetzen, besorgt unerlaubt Nahrung für sie und freundet sich sogar vorsichtig mit ihnen an. Als Rasmussens Hund im schon geräumten Gebiet durch eine Mine ums Leben kommt, entfacht sich Rasmussens Hass auf die Soldaten erneut ...

Alterskennzeichnung

Regisseur Martin Zandvliets Film über das Schicksal junger deutscher Soldaten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist von der Handlung zwar fiktiv, beruht aber in den Eckdaten auf wahren Begebenheiten. Alleine die Ungewissheit, ob die jugendlichen Gefangenen den lebensgefährlichen Alltag der Minensuche unbeschadet überstehen, vermag junge Zuseher/innen zu belasten. Die durch den hasserfüllten Feldwebel ausgespielte Degradierung der Untergebenen zu Objekten, die grenzenlose Machtausübung, die mit Züchtigungen und Gewaltausbrüchen Hand in Hand geht, vermögen ebenfalls zu verstören. Jugendschutzrelevant sind auf jeden Fall auch die schrecklichen Erniedrigungen der Jugendlichen durch die britischen Soldaten und das optisch breit ausgespielte, blutige Niederschlagen eines Kriegsheimkehrers durch Rasmussen zu Beginn des Films sowie die Verstümmelung eines jungen Soldaten durch eine Mine. Vom Verständnis beeinträchtigend waren leider auch zwei Schlüsselszenen, die in Originalfassung ohne Untertitel belassen wurden, wodurch sich der Fortgang der Handlung nur mühsam erahnen ließ. Die durchgehend spannungsgeladene und bedrückende Stimmung des Films veranlasste die Kommission den Film einhellig mit ab 14 Jahren einzustufen.

Positivkennzeichnung

Regisseur Zandvliet rückt hier ein wenig bekanntes Kapitel des Zweiten Weltkrieges in den Mittelpunkt des Geschehens. Während die Zeichnung des Feldwebels – eindrucksvoll verkörpert von Roland Moller – ein ambivalentes Verhältnis zu den jungen Soldaten deutlich widerzuspiegeln vermag (das trotz unverhohlenem Hass dann doch die Menschlichkeit obsiegen lässt), bleiben die jugendlichen Kriegsgefangenen weitgehend einem kritik- und willenlosen Schema verhaftet. Immerhin vermag der Film die Grausamkeiten des Krieges mit Nachdruck zu vermitteln und als ungewöhnliches Beziehungskonstrukt in einer ausweglosen Situation zu interessieren. Die Kommission entschied den handwerklich solide inszenierten Film als Antikriegsfilm ab 16 Jahren mit „annehmbar“ hervorzuheben.


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