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Titel

Sieben Minuten nach Mitternacht

Originaltitel

A Monster Calls

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2016

Herkunftsländer

Spanien, USA

Länge

01:49:00 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Juan Antonio Bayona

DarstellerInnen

Lewis MacDougall (Connor), Toby Kebbell (Vater), Felicity Jones (Mutter), Liam Neeson (Das Monster), Sigourney Weaver (Großmutter), Geraldine Chaplin

Verleiher

Constantin Film

Inhalt

Der 12-jährige Conor lebt zusammen mit seiner Mutter, manchmal muss er wegen ihrer schweren Krankheit bei seiner strengen Großmutter wohnen. Von Mitschülern wird er regelmäßig gehänselt und verprügelt, und zu allem Überdruss plagen ihn schreckliche Albträume. Und dann kommt es zu einer wundersamen Begegnung: Immer exakt sieben Minuten nach Mitternacht wacht Conor auf. Die alte Eibe vor seinem Fenster verwandelt sich in ein riesiges Baummonster, das seine Umgebung zerstört und ihm Märchen erzählt und dabei die Wahrheit von Conor einfordert in Bezug auf den bevorstehenden Tod seiner Mutter ...

Alterskennzeichnung

Allein die Themen in diesem Fantasy-Drama sind aus Sicht des Jugendschutzes relevant. Basierend auf dem Bestsellerroman von Patrick Ness aus dem Jahr 2011 (Originaltitel: „A Monster Calls“) erzählt der Film den langsamen Prozess des Abschiedes von der geliebten Mutter, den Conor durchlebt, sein zunächst Nicht-wahrhaben-Wollen der traurigen Realität, dann sein Loslassen, seine Trauer. Auch Wut und Aggression kommen in Conor im Laufe dieses Prozesses auf und ebenso Schuldgefühle. Eine Atmosphäre von Traurigkeit und Verlust bestimmt den Film.
Das Baummonster wirkt nur am Anfang horrormäßig und stellt sich ziemlich schnell als gutartig heraus, als Begleiter in diesem Prozess.
Belastend das Leiden der Mutter, ihre Krebserkrankung, für die es schließlich keine Heilung gibt, auch wenn sie sehr tapfer ist und immer wieder versucht, Conor Mut zu machen.
Der/Die Zuschauer/in taucht in die Welt eines Heranwachsenden ein, in sein Alleinsein, seine Realitäten und Fantasien. Eine starke Identifikation für ein junges Publikum ist gegeben.
Conor befindet sich in einer alles andere als leichten Situation. Nicht nur die schwere Erkrankung seiner Mutter, der er sich geradezu ohnmächtig gegenüber sieht, voller Verzweiflung, auch sein schwieriges Verhältnis zur Großmutter sowie zum Vater, der jetzt mit neuer Familie in den USA lebt, bestimmen sein Leben; hinzukommt das massive Mobbying, dem der Bub in der Schule ausgesetzt ist. Die realen Gegebenheiten werden durch die Fantasiewelt, die sich Conor erschafft, abgefedert, sie bieten Möglichkeit der Distanzierung. Aber doch sind Szenen in der Fantasiewelt auch sehr heftig, etwa als Conor seine Mutter in einen Abgrund fallen lassen muss.
Insgesamt wird eine Freigabe ab 12 Jahren empfohlen.
(Hinweis: Das Plakat zum Film könnte eine falsche Erwartungshaltung wecken, nämlich dass es sich um ein Fantasy-Abenteuer für ein jüngeres Publikum handelt, etwa wie „The Big Friendly Giant“.)

Positivkennzeichnung

Die eingeflochtenen Märchen, die das Baummonster erzählt, fanden großen Anklang. Alle führen zu einer Wahrheit, die das Monster dann auch von Conor einfordert. Klar wird die Botschaft vermittelt, dass der augenscheinliche oder erste Eindruck oft nicht stimmt und dass es keine Einteilung in nur „Schwarz“ oder in nur „Weiß“ gibt.
Ein sensibler Umgang mit den Themen rund um Verlust eines geliebten Menschen, Trauerarbeit wurde attestiert – nachvollziehbar erzählt aus der Sicht eines Heranwachsenden.
Auch die technische Machart wurde als gelungen befunden. Die schauspielerischen Leistungen sind hervorzuheben, vor allem des jungen Lewis MacDougall als Conor.
Empfehlenswert als Fantasy-Drama ab 14 Jahren.


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